Alt 06.09.12, 22:01
Standard Indizes auf Jahreshochs - Amazon feuert gegen Konkurrenz
Beitrag gelesen: 339 x 

Ein Freudentag für die Anleger an der Wall Street. Gründe zum Feiern gab es gleich mehrere. Bejubelt wurde nicht nur, dass die Europäische Zentralbank (EZB) endlich die erhofften Maßnahmen zur Bewältigung der Schuldenkrise in der Eurozone ankündigte Überraschend gute US-Konjunkturdaten machten das rosige Szenario perfekt und ließen die Investoren beherzt zu Aktien und anderen risikobehafteten Anlageklassen greifen. Für Furore sorgte auch Amazon mit der Präsentation des neuen Kindle Fire.

Die Europäische Zentralbank (EZB) beschloss am Donnerstag tatsächlich das, was seit Tagen kolportiert worden war, nämlich den Kauf von Staatsanleihen der Eurozonen-Krisenländer. Damit will die EZB die enorme Zinslast mildern, unter der Länder wie Spanien oder Italien leiden.

In den USA fielen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP überraschend gut aus und machten Hoffnungen, dass auch der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag von einer besseren Beschäftigungslage zeugt. Obendrein übertraf der ISM-Index für den Dienstleistungssektor die Erwartungen. Er ist im August wider Erwarten nicht geschrumpft, sondern gestiegen.

Der Dow-Jones-Index stieg um 1,9 Prozent auf 13.292 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite schlossen jeweils auf Jahreshochs. Der S&P-500 gewann 2,0 Prozent auf 1.432 Punkte und eroberte damit das Niveau zurück, das er vor Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 hatte. Der Nasdaq-Composite schloss um 2,2 Prozent höher bei 3.136 Punkten. Das Umsatzvolumen war mit 0,74 Milliarden lebhafter als am Mittwoch, an dem 0,68 Milliarden Aktien gehandelt wurden. Mit 2.400 überwog die Zahl der Kursgewinner deutlich die der Verlierer, die mit 635 angegeben wurde. Unverändert schlossen 95 Werte.

Die vielen guten Nachrichten zur heimischen Wirtschaft überzeugten die Anleger, dass sie ihr Geld nicht länger im sicheren Hafen des Anleihemarkts parken müssen. Treasurys verzeichneten daher deutliche Kursverluste. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen stieg auf 1,67 Prozent.

Rohstoffe wie Öl profitierten vom neu gewonnen Konjunkturoptimismus. Zudem meldete das US-Energieministerium einen Rückgang seiner Vorräte. Der Preis für ein Barrel der US-Referenzsorte WTI stieg um 0,2 Prozent bzw 0,17 US-Dollar auf 95,53 US-Dollar. Die europäische Sorte Brent gewann 0,4 Prozent bzw 0,40 Dollar auf 113,49 Dollar. Gold war ebenfalls gefragt, wenn auch eher als Inflationsschutz, denn die geplanten EZB-Maßnahmen bergen die Gefahr, dass sich der Preisauftrieb beschleunigt. Die Feinunze legte an der Comex um 0,7 Prozent bzw 11,60 Dollar auf 1.705,60 Dollar zu.

Am Devisenmarkt wertete der Euro zum US-Dollar auf. Die Gemeinschaftswährung war ebenfalls Nutznießer der höheren Risikobereitschaft der Anleger. Ein Euro kostete im späten US-Handel um 1,2640 Dollar.

Technisches Spielzeug war eines der zentralen Themen am Aktienmarkt. Amazon stellte am Donnerstag den neuen Kindle Fire vor. Der Tablet-PC soll zum Kampfpreis von 159 Dollar verkauft werden. Zum Vergleich: Der Nexus 7 von Google kostet 199 Dollar und das iPad von Apple gar 499 Dollar. Amazon-Aktien schlossen um 2,1 Prozent höher bei 251,38 Dollar. Im Verlauf markierten sie ein Allzeithoch bei 252,27 Dollar. Der Kurs von Google stieg um 2,7 Prozent auf 699,40 Dollar. Die Aktien von Apple gewannen 0,9 Prozent auf 676,27 Dollar. Apple wird kommende Woche voraussichtlich sein neues iPhone vorstellen.

Unterdessen werden NAND-Flash-Komponenten knapp. Festplattenhersteller OCZ Technology sah sich deshalb gezwungen, seine Umsatzprognose zu senken. Die Umsatzwarnung ließ den OCZ-Kurs um 18,8 Prozent auf 4,35 Dollar einbrechen. Dafür legten die Aktien der NAND-Flash-Hersteller Micron Technology (+7,8 Prozent auf 6,68 Dollar) und SanDisk (plus 8,4 Prozent auf 44,01 Dollar) kräftig zu.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

DJG/DJN/cln

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 13:25 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]