Alt 15.12.12, 03:00
Standard Fiskalklippe und schwache Apple-Aktie belasten
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Die Sorgen vor der drohenden Fiskalklippe in den USA und ein deutliches Minus der Apple-Aktie haben an der Wall Street zum Wochenausklang für fallende Kurse gesorgt. Auch eine besser als erwartete US-Industrieproduktion konnte keinen positiven Impuls setzen. "Der Markt ist derzeit einfach nicht in der Lage gute Konjunkturdaten vor dem Hintergrund der drohenden Fiskalklippe zu reflektieren", sagte Marktstratege David Joy von Ameriprise Financial mit Verweis auf die US-Daten und gute Einkaufsmanagerdaten aus China.

Die Suche nach einer Lösung im US-Haushaltsstreit war weiter das bestimmende Thema. Denn mit einem Kompromiss im Haushaltsstreit wird es nun langsam eng. Republikaner und Demokraten haben sich zuletzt wieder voneinander entfernt. Präsident Barack Obama und der Mehrheitsführer der Republikaner im Repräsentantenhauses, John Boehner, hatten sich am Vorabend erneut getroffen. Über Einzelheiten des Gesprächs wurde allerdings nichts bekannt.

Der Dow-Jones-Index fiel um 0,3 Prozent auf 13.135 Punkte. Der S&P-500 verlor 0,4 Prozent auf 1.414 Punkte. Der Nasdaq-Composite reduzierte sich um 0,7 Prozent auf 2.971 Punkte. Der Umsatz lag bei 0,67 (Donnerstag: 0,66) Milliarden Aktien. Den 1.428 (895) Kursgewinnern standen 1.600 (2.151) -verlierer gegenüber. Unverändert gingen 126 (109) Titel aus dem Handel.

Daneben stand Apple im Fokus des Marktes. Die Aktie des Technologiekonzerns verlor 3,8 Prozent auf 510 Dollar und belastete vor allem den Technologiesektor. Ein Gericht in Delaware hat eine Patent-Verletzung von Apple in drei Fällen bestätigt. Es handelt sich um Patente von Nokia und Sony. Zudem haben die Analysten der UBS ihr Kursziel um 80 auf 700 Dollar nach unten genommen. Es gebe erste Hinweise auf eine nachlassende Produktion des iPhone. Das iPhone 5 verkaufe sich in China wohl nicht so gut wie der Vorgänger 4S.

Am US-Anleihemarkt ging es nach den jüngsten Abgaben zum Wochenausklang nach oben. Die Notierungen stiegen und die Renditen fielen zurück. Die Rendite für zehnjährige Papiere lag bei 1,70 Prozent. Gestützt wurden die US-Treasurys vor allem von niedrigen Inflationsdaten. Die Verbraucherpreise fielen im November deutlicher als erwartet. Inflation stellt für festverzinsliche Wertpapiere die größte Bedrohung dar.

Der Ölpreis zog mit den guten Konjunkturdaten aus China an. Ein Barrel der Sorte WTI verzeichnete zum Settlement ein Plus von 1 Prozent auf 86,73 Dollar. Der von der HSBC ermittelte vorläufige Einkaufsmanagerindex für Dezember ist auf den höchsten Stand seit 14 Monaten gestiegen. Diese schürte Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung und damit eine steigende Ölnachfrage. Der Goldpreis verharrte dagegen weiterhin unter der Marke von 1.700 Dollar je Feinunze. Zum Settlement wurde ein Preis von 1.697 Dollar ermittelt, der damit auf dem Niveau des Vortages lag. Gestützt wurde das Sentiment vor allem vom schwächeren Dollar.

Am Devisenmarkt gab der Greenback vor allem gegen den Euro nach. So kletterte die Gemeinschaftswährung im Verlauf bis auf 1,3174 Dollar, den höchsten Stand seit Anfang Mai. Händler sprachen von Anschlusskäufen nach dem Überwinden der Widerstandsmarke von 1,3120 Dollar. Im späten US-Handel notierte der Euro bei 1,3159 Dollar. Eugen Keller vom Bankhaus Metzler nannte drei Gründe für die Stärke des Euro bzw. die Schwäche des Dollar: Zum Einen haben laut der EZB seit Sommer die Spannungen im Finanzsystem nachgelassen. Zum Anderen flössen zum Jahresende oftmals im Dollar-Raum investierte Mittel zurück in die Eurozone. Und schließlich habe die US-Politik die Fiskalklippe noch immer nicht umschifft.

Überzeugende Quartalszahlen sorgten für Kursgewinne bei der Adobe-Systems-Aktie. Der Software-Hersteller hat für das vierte Quartal einen Gewinn je Aktie gemeldet, der über der Konsensschätzung lag. Auch der Umsatz fiel höher als von Analysten erwartet aus. Die Aktie kletterte um 5,7 Prozent. Abwärts geht es dagegen mit dem Kurs von VeriFone Systems nach einer Gewinnwarnung. Die Aktie des Betreibers von elektronischen Bezahlsystemen brach um 10,9 Prozent ein.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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