Alt 14.12.12, 16:37
Standard Drohende Fiskalklippe und fallende Apple-Aktie belasten
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Die Industrieproduktion in den USA hat im November einen Gang hochgeschaltet, doch die Kurse an der Wall Street haben den Rückwärtsgang eingelegt. Der Anstieg dürfte mit dem Wiederanfahren der Produktion nach dem Wirbelsturm Sandy zusammenhängen. "Das Überraschungspotenzial lag zuvor sicher schon auf der Oberseite", sagt Violia Julien von der Helaba. Nach dem sturmbedingten Produktionsausfall im Oktober hätten vor allem Nachholeffekte die Produktionsdaten positiv beeinflusst. Aber auch positive Einkaufsmanagerdaten aus China verleihen dem Sentiment keine Unterstützung.

Neben den täglich zunehmenden Sorgen bezüglich der drohenden Fiskalklippe kommt noch eine Unternehmensgeschichte als Belastungsfaktor hinzu. Die Apple-Aktie drückt mit einem Abschlag von 3,2 Prozent auf 513 Dollar vor allem auf den Technologiesektor. Ein Gericht in Delaware hat eine Patent-Verletzung des Technologieriesens in drei Fällen bestätigt. Es handelt sich um Patente von Nokia und Sony. Zudem haben die Analysten der UBS ihr Kursziel um 80 auf 700 Dollar nach unten genommen. Es gebe erste Hinweise auf eine nachlassende Produktion des iPhone. Das iPhone 5 verkaufe sich in China wohl nicht so gut wie der Vorgänger 4S.

Der Dow-Jones-Index zeigt sich kaum verändert, der S&P-500 verliert 0,2 Prozent und der technologielastige Nasdaq-Composite gibt um 0,5 Prozent nach. Die Suche nach einer Lösung zur Vermeidung der Fiskalklippe ist weiterhin das bestimmende Thema. Denn bei der Suche nach einem Kompromiss im Haushaltsstreit wird es nun langsam eng. Republikaner und Demokraten haben sich zuletzt wieder voneinander entfernt.

Positive Nachrichten werden von diesem dominierenden Thema in den Hintergrund gedrängt. In China ist der HSBC-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Dezember auf den höchsten Stand seit 14 Monaten gestiegen. Zugleich schwächte sich der Abschwung der Privatwirtschaft des Euroraums zum Jahresende ab, weil sich die Lage in Deutschland wieder verbessert hat. Dabei deuten die Einkaufsmanagerindizes im Euroraum, aber auch in Deutschland daraufhin, dass sich der Dienstleistungssektor in besserer Verfassung als das verarbeitende Gewerbe befindet.

Am US-Anleihemarkt geht es nach den jüngsten Abgaben nach oben. Die Notierungen steigen und die Renditen fallen. Gestützt werden die US-Treasurys von niedrigen Inflationsdaten. Die Verbraucherpreise fielen im November deutlicher als prognostiziert. Inflation stellt für festverzinsliche Wertpapiere die größte Bedrohung dar. Die Rendite zehnjähriger Papiere gibt auf 1,70 Prozent nach. Der Ölpreis zieht derweil mit den guten Daten aus China an. Ein Barrel der Sorte WTI kostet 86,70 Dollar, nach 85,89 Dollar zum Settlement am Vortag. Der Euro legt aktuell wieder deutlicher über die Marke von 1,31 Dollar zu. Der Goldpreis setzt seine jüngste Talfahrt fort und wird mit 1.696 Dollar die Feinunze gehandelt.

Gute Quartalszahlen sorgen für Kursgewinne bei der Adobe-Systems-Aktie. Der Software-Hersteller hat für das vierte Quartal einen Gewinn je Aktie gemeldet, der über der Konsensschätzung lag. Auch der Umsatz fiel höher als von Analysten erwartet aus. Die Aktie steigt um 4,8 Prozent. Abwärts geht es dagegen mit dem Kurs von VeriFone Systems nach einer Gewinnwarnung. Die Aktie des Betreibers von elektronischen Bezahlsystemen bricht um 10,5 Prozent ein.

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