Alt 12.12.12, 16:34
Standard Fed könnte für eine vorzeitige Bescherung sorgen
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Eine Bescherung an der Wall Street könnte es schon zwölf Tage vor Heiligabend geben. Wenn die US-Notenbank die Erwartungen des Marktes erfüllt und erneut die Notenpresse anwirft, dann dürfte es mit den Aktienkursen weiter nach oben gehen. Inflationsgefahren scheinen aktuell kein Hemmschuh zu sein. Die Importpreise fielen im November wesentlich stärker als erwartet. Die Hoffnung auf die Federal Reserve und der erfolgreiche Schuldenrückkauf Griechenlands stützen laut Händlern die Aktienkurse.

Es deutet sich derzeit an, dass die Gewinnstrecke auch den sechsten Tag in Folge andauern könnte. Der Dow-Jones-Index verbessert sich um 0,1 Prozent, der S&P-500 gewinnt ebenfalls 0,1 Prozent und der technologielastige Nasdaq-Composite notiert kaum verändert. Gestützt wird der Aktienmarkt auch von US-Präsident Barack Obama mit Aussagen zum Dauerthema Haushaltsstreit. Er äußerte sich optimistisch über das Zustandekommen eines möglichen Kompromisses mit John Boehner, dem republikanischen Sprecher des Repräsentantenhauses.

Doch die Blicke sind zur Wochenmitte ausnahmsweise einmal nicht nur auf die drohende Fiskalklippe gerichtet, sondern auf die Notenbanker um Ben Bernanke. Gegen 18:30 Uhr MEZ wird die Fed die Beschlüsse ihrer jüngsten Sitzung bekannt geben. Während das Leitzinsniveau auf historischem Tief verharren dürfte, rechnen Händler mit einer Ausweitung der Operation Twist - dem Anleiheaufkaufprogramm der US-Notenbank. Gebremst wird die Stimmung etwas von schwachen Konjunkturdaten aus Europa. Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Oktober überraschend gesunken. Allerdings stünden diesen Daten der erfolgreiche Schuldenrückkauf Griechenlands und positive Arbeitsmarktdaten aus Großbritannien gegenüber, heißt es im Handel.

Überraschend gestiegene wöchentliche US-Lagerbestandsdaten lassen den Ölpreis von seinen Tageshochs wieder zurückkommen. Es wurde für Rohöl eine Zunahme um rund 800.000 Barrel bekannt gegeben, während Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten. Nach Veröffentlichung der Daten fällt der Preis für ein Barrel der Sorte WTI wieder unter die Marke von 87 Dollar und notiert aktuell bei 86,33 Dollar. Weiterhin gestützt wird das Sentiment allerdings von den Aussagen der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC). Diese hat ihre Fördergrenze von 30 Millionen Barrel pro Tag beibehalten. Dieser Beschluss war aber erwartet worden.

Der Euro zieht mit den Schlagzeilen aus Griechenland an und wird klar über der Marke von 1,30 Dollar gehandelt. Der Goldpreis zeigt sich kaum verändert bei 1.711 Dollar je Feinunze. Hier werde mit Spannung auf die Aussagen der US-Notenbank gewartet, heißt es. Die Notierungen der US-Staatsanleihen geben leicht nach und schieben die Renditen im Gegenzug nach oben. Zehnjährige Titel rentieren mit 1,66 Prozent.

Unter den Einzelaktien fallen die Titel von DuPont auf, die um 2,0 Prozent zulegen. Der Chemiekonzern will eigene Aktien im Umfang von 1 Milliarde Dollar zurückkaufen. Zudem hob das Unternehmen den Jahresausblick leicht an. Die Papiere von 3M fallen dagegen um 0,2 Prozent, nachdem der Mischkonzern seinen Jahresausblick für 2012 bekräftigt und für 2013 Zielsetzungen im Rahmen der Erwartungen genannt hat.

Die Anteilsscheine von Apple profitieren nicht von Meldungen, die die Pläne zur Herstellung von Fernsehern konkretisieren. Offenbar arbeitet der Technologieriese mit asiatischen Partnern bereits am Design der Geräte. Die Aktie sinkt um 0,3 Prozent. Um 3,1 Prozent nach unten geht es für die Scheine von Eli Lilly. Der Pharmakonzern will frühestens im dritten Quartal 2013 finale Studien zu einem Alzheimer-Medikament vorlegen.

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