Alt 11.12.12, 14:18
Standard Fortschritte im Budgetstreit und ZEW-Daten stützen Aktien
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Hoffnungsschimmer auf Lösung des US-Haushaltsstreits und positive Konjunkturdaten aus Deutschland stimmen Anleger an der Wall Street optimistisch. Händler trauen dem US-Aktienmarkt am Dienstag zu, den fünften Aufschlag in Folge einzufahren. Rund 30 Minuten vor Eröffnung des Handels stützen die Terminkontrakte auf wichtige US-Indizes diese Sicht. Während der Future auf den S&P-500 um 0,3 Prozent zulegt, steigt das Pendant auf den Nasdaq-100 um 0,4 Prozent.

Im Streit um den US-Haushalt scheint es tatsächlich voranzugehen. In den vergangenen Tagen gingen die Verhandlungen zwischen Weißem Haus und dem republikanischen Sprecher des Repräsentantenhauses, John Boehner, weiter - ohne Störfeuer. Bei den Verhandlungen seien merkliche Veränderungen zu beobachten, sagen mit den Gesprächen vertraute Personen. Sowohl auf den oberen als auch unteren Ebenen seien beide Seiten zu Beratungen zusammengekommen, die nun "ernsthafter" verliefen als zuvor.

Dazu gesellen sich überraschend starke Wirtschaftsdaten aus Deutschland. Dort setzen Finanzexperten und institutionelle Anleger auf eine Stabilisierung der deutschen Konjunktur. Das ZEW-Stimmungsbarometer stieg im Dezember unerwartet deutlich und notiert erstmals seit Mai 2012 im positiven Bereich. Die Daten zur US-Handelsbilanz werden dagegen ohne erkennbare Marktregung zur Kenntnis genommen. Auch den im Verlauf anstehenden Daten zu den US-Lagerbeständen und -Umsätzen im Großhandel für Oktober messen Händler kaum Marktrelevanz bei. Etwas gebremst wird die Marktstimmung vom Geschäftsklima kleinerer und mittelgroßer US-Unternehmen. Der entsprechende Index fiel im Oktober stärker als befürchtet, Händler verweisen auf den Wirbelsturm Sandy.

Auch am Ölmarkt überwiegt der Optimismus. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI mit Lieferung im Januar steigt um 0,6 Prozent auf 86,07 US-Dollar. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) hat ihre Prognose für die globale Ölnachfrage im nächsten Jahr unverändert gelassen. Das Rohstoffkartell erwartet weiterhin ein Wachstum der täglichen Nachfrage um 800.000 Barrel. Der Euro zieht deutlich an und kämpft mit der Marke von 1,30 Dollar. Der fallende Dollarkurs stützt den Goldpreis, die Feinunze geht bei 1.712 Dollar um und kostet damit etwas mehr als noch am Vortag.

Die steigende Risikobereitschaft von Investoren lässt sich auch am Rentenmarkt ablesen. Die Notierungen der US-Staatsanleihen geraten im frühen Geschäft signifikant unter Druck, im Gegenzug verzeichnen die Renditen einen steilen Anstieg. Zehnjährige US-Titel rentieren mit 1,65 Prozent. Im Verlauf der Sitzung könnte es am US-Rentenmarkt im Zuge von zwei Auktionen neuer Schuldtitel mit verschiedenen Laufzeiten Bewegung geben.

Unternehmensnachrichten sind unterdessen rar: Der angekündigte Verkauf des restlichen Regierungsanteils am Versicherer AIG wird am Markt positiv aufgenommen, vorbörslich steigt das Papier um 2,6 Prozent. Wenig Bewegung verzeichnet die Aktie von Texas Instruments nach Vorlage des Ausblicks auf das vierte Quartal. Sowohl die Umsatz- wie auch die bereinigte Gewinnprognosen lagen im Rahmen früher gemachter Angaben. Die Titel von Stillwater Mining werden in den S&P SmallCap-600 aufgenommen, die Aktie wird 4,1 Prozent fester gehandelt.

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