Alt 04.02.14, 12:51
Standard Börsen fallen auf Tagestief zurück - UBS sehr fest
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Die Korrektur an den Börsen geht weiter. Sehr schwache Vorgaben aus Asien und den USA nach den zuletzt enttäuschenden Konjunktursignalen aus China und den USA sorgen am Dienstag für Anschlussverkäufe. Der DAX verliert am Mittag 1,1 Prozent auf 9.086 Punkte und steht nur knapp über seinem Tagestief. Zwischenzeitlich hatte es immer wieder nach Stabilisierungsansätzen ausgesehen. Der Euro-Stoxx-50 hält sich etwas besser mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 2.949 Punkte. Liegt aber ebenfalls fast auf Tagestief.

Der DAX wird besonders in Mitleidenschaft gezogen von deutlich nachgebenden Autoaktien, der Euro-Stoxx-50 wird dagegen etwas gestützt von den europäischen Bankenaktien, deren Subindex 0,3 Prozent gewinnt. Tagesfavorit in dem Sektor sind die Aktien der UBS, die nach Vorlage der UBS-Geschäftszahlen um über 5 Prozent steigen.

Die Turbulenzen schienen noch eine Weile anzuhalten; die Mischung aus gedrosselten Anleihekäufen der US-Notenbank, Problemen in den Schwellenländern und Wachstumsbedenken mit Blick auf China dürften weiter für hohe Schwankungen sorgen, sagt Marktexperte Mitul Kotecha von der Credit Agricole zur deutlich eingetrübten Stimmung.

Gesucht sind in dieser Gemengelage sichere Häfen, am Devisenmarkt beispielsweise der Yen. Der Dollar ist zeitweise unter 101 Yen gefallen, nachdem er am Vortag im Hoch noch 102,40 Yen kostete. Ein Bruch der psychologisch wichtigen 100-Yen-Marke könnte zusätzlich Verkaufsdruck nicht nur in dem Währungspaar sondern auch an den Finanzmärkten insgesamt auslösen, so die Befürchtung vieler Teilnehmer. Denn viele Investments seien in Erwartung einer nachgebenden japanischen Währung in Yen finanziert. Steige der Yen aber, dann dürften sich die Anleger zum Auflösen dieser so genannten Carry-Trade-Positionen gezwungen sehen.

Der Euro notiert derweil wenig verändert bei 1,3520 Dollar. Der nächste stärkere Impuls könnte am Donnerstag von der EZB-Sitzung kommen. Sollten die EZB-Währungshüter wegen des nachlassenden Preisdrucks in der Eurozone zusätzliche Lockerungsmaßnahmen beschließen, dürfte dies den Euro schwächen. Außerdem stehen am Freitag die von der US-Geldpolitik mit Argusausgen beobachteten US-Arbeitsmarktdaten auf dem Terminkalender. Gold kann die Gewinne vom Vortag knapp behaupten und notiert 4 Dollar niedriger bei 1.254 Dollar je Feinunze.

Am deutschen Aktienmarkt halten sich Munich Re mit einem Minus von 0,3 Prozent vergleichsweise gut. Die DZ-Bank spricht von starken Quartalszahlen und einer gut verlaufenen Erneuerungsrunde des Rückversicherers. Auch der angekündigte Dividendenanstieg kommt gut an.

Als belastend für den DAX erweisen sich die kräftige Abschläge der schwer gewichteten Automobilaktien. Dabei drücken nicht nur schwache US-Absatzzahlen im Januar auf die Kurse. Deutsche Automobilaktien seien in den Portfolios der Anleger stark gewichtet. Angesichts der scharfen Korrektur an den Finanzmärkten überrasche es daher nicht, dass der zyklische Sektor besonders stark verliere. Der Subindex büßt 1,6 Prozent ein und ist mit Abstand größter Verlierer vor den zyklischen Chemietiteln mit einem Minus von 1,2 Prozent.

Im Bankensektor sorgt das Ergebnis der UBS für eine vergleichsweise gute Stimmung. Die Großbank kommt mit ihrem Umbau weiter voran und schreibt wieder schwarze Zahlen. In der Investmentbank fuhren die Schweizer einen Gewinn ein und die Vermögensverwaltung profitierte besonders von den Superreichen, die ihr Geld verstärkt zur UBS brachten. Die Aktionäre können sich über eine unerwartet hohe Dividende freuen.

Nach Vorlage von Quartalszahlen verlieren im Energiesektor BP 1,6 Prozent, während BG Group um 1,2 Prozent zulegen. BP sei im vierten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben, heißt es zur Begründung. Überraschend schlecht habe das Geschäftsfeld Raffinerie und Marketing abgeschlossen. Bei BG ist derweil von einer Gegenreaktion auf die jüngsten kräftigen Verluste die Rede, einen frischen Kursimpuls gebe es nicht. "Es wurden lediglich die vor einer Woche gesenkten Prognosen bestätigt", so ein Teilnehmer.

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com
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