Alt 30.01.14, 12:35
Standard Verkaufsdruck lässt nach - Warten auf US-BIP
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Nach dem Abverkauf vom Mittwoch stabilisieren sich die europäischen Börsen am Donnerstagmittag. Die Blicke richten sich weiter auf die Türkei, nachdem die US-Notenbank am Vorabend die monatlichen Wertpapierkäufe wie erwartet um weitere 10 Milliarden auf jetzt 65 Milliarden Dollar gesenkt hat. Die Börse in Istanbul gibt zwar um 0,6 Prozent nach, von Verkaufspanik kann aber keine Rede sein. Die türkische Lira zeigt sich weiterhin sehr volatil, notiert aktuell aber wenig verändert zum Dollar bei 2,26.

Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,3 Prozent auf 3.003 Punkte. Für den DAX geht es 0,3 Prozent auf 9.305 Punkte nach unten. Den nächsten großen Impulsgeber liefert die Erstveröffentlichung des US-BIP für das vierte Quartal. Analysten rechnen mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Zeitgleich werden auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus den USA bekannt gegeben.

Am Devisenmarkt neigt der Dollar nach der Fed-Entscheidung zur Stärke - der Euro wertet in den Bereich von 1,36 Dollar ab. Die US-Währungshüter haben trotz der Verwerfungen in den Schwellenländern und dem schwachen US-Arbeitsmarktbericht im Dezember an ihrem Kurs festgehalten. Mit der Entscheidung vom Vortag geht auch zugleich die Amtszeit von Fed-Präsident Ben Bernanke zu Ende. Nachfolgerin wird Janet Yellen, die als geldpolitische Taube gilt.

Die Commerzbank glaubt derweil nicht, dass das US-BIP einen größeren Einfluss auf das Marktgeschehen haben wird. "Denn selbst - oder gerade - bei einer größeren Überraschung dürften die meisten Investoren davon ausgehen, dass die Fed diese Daten gestern Abend bei ihrer QE-Entscheidung schon gekannt hat", sagt Lutz Karpovitz. Neue Erkenntnisse auf das weitere Vorgehen der Notenbanker seien damit aus den BIP-Daten nicht abzuleiten, so der Analyst.

Bei den Einzelwerten liegt die Ericsson-Aktie mit einem Aufschlag von 2,7 Prozent an der Spitze des Kurszettels. "Entgegen der vorbörslichen Erwartungen honoriert der Markt doch die Rückkehr in die Gewinnzone", sagt ein Händler zu den Geschäftszahlen. Man sei sich zwar bewusst, dass dies auf eine große Patentzahlung von Samsung zurückgehe: "Allerdings ist das eine positive Überraschung vor allem gegenüber Nokia".

Für Diageo-Papiere geht es nach sehr schwachen Ergebnissen gleich um 5,9 Prozent nach unten. Der Markt nimmt Diageo das Absatzminus in der Asien-Pazifik-Region von rund 10 Prozent übel. "Das zeigt klar, dass das Krisenthema Emerging Markets immer noch nicht voll eingepreist ist", so ein Händler: "Und zwar weder auf Makro-, noch auf Mikroebene. Dies sollte als Warnsignal auch für alle anderen Unternehmen und Branchen gesehen werden.

Im DAX steigen Infineon-Aktien nach Zahlen um 3,9 Prozent. Die DZ-Bank hebt vor allem die Entwicklung im Bereich Automotive positiv hervor und bestätigt die Kaufempfehlung für das Papier. Schwache Zahlen des Mitbewerbers Potash ziehen K+S-Titel um 2,6 Prozent in die Tiefe. Nach guten Givaudan-Geschäftszahlen steigen Symrise um 1,7 Prozent.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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