FRANKFURT--Am deutschen Aktienmarkt sind die Kurse zum Wochenauftakt weiter gefallen. Der DAX gab um 0,5 nach auf 9.349 Punkte. Stärker war der Druck in der zweiten Reihe: der MDAX fiel um 1,0 und der TecDAX um 2,1 Prozent. "Die Turbulenzen an den Schwellenländern schlagen in Europa nun ernsthaft auf die Stimmung durch", so Anita Paluch von der Varengoldbank. Zwar seien die Entwicklungen nicht auf die Industrieländer übertragbar, sie dämpften aber weltweit die Risikobereitschaft.

Vor der Sitzung der US-Notenbank bleibe die Stimmung labil, geben sich Händler erst einmal wenig optimistisch. Denn die Kapitalabzüge aus den Schwellenländern werden vor allem von den Spekulationen um eine straffere US-Geldpolitik verursacht. Die US-Notenbank entscheidet am Mittwochabend darüber, ob sie die Anleihenkäufe um monatlich weitere 10 Milliarden Dollar kürzen wird.

Bei den Unternehmen standen Lanxess und Merck im Blick. Lanxess-Vorstandschef Axel Heitmann tritt überraschend zurück. Nachfolger soll der derzeitige Finanzchef der Merck KGaA, Matthias Zachert, werden. Lanxess sprangen um 8,2 Prozent auf 48,72 Euro nach oben. Umgekehrt litten Merck unter dessen Weggang und brachen um 10,1 Prozent ein auf 119,30 Euro.

Der Kursanstieg von Lanxess könnte sich nach Einschätzung von Händlern in den kommenden Wochen und Monaten fortsetzen. Als eine der schwächsten Aktien der vergangenen zwölf Monate im DAX habe das Papier bei einer Wiederentdeckung durch die Anleger erhebliches Erholungspotenzial, heißt es. Der Wechsel von Matthias Zachert von Merck zu Lanxess stelle nun möglicherweise den fundamentalen Trigger für eine Neubewertung des Papiers dar.

In der ersten Reihe konnten sich Siemens, ThyssenKrupp und Lufthansa etwas von den jüngsten Rückschlägen erholen. In der zweiten Reihe standen einige Gewinner der vergangenen Wochen wie Axel Springer, Wirecard, Jenoptik und BB Biotech stark unter Druck.

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