Alt 06.03.12, 18:07
Standard Wall Street mittags mit Griechenland-Sorgen sehr schwach
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Sorge vor einem Scheitern der Umschuldung Griechenlands mit den privaten Gläubigern lässt die Kurse an Wall Street am Dienstagmittag (Ortszeit) deutlich nachgeben. Aber auch die verstärkten Konjunktursorgen belasten weiter das Sentiment. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) reduziert sich gegen 18.23 Uhr MEZ um 1,6 Prozent bzw 205 Punkte auf 12.758 und liegt damit auf Tagestief. Der S&P-500 fällt um 1,6 Prozent bzw 22 Punkte auf 1.342 und der Nasdaq-Composite verzeichnet einen Abschlag von 1,6 Prozent bzw 47 Punkten auf 2.904.

Der bange Blick gen Athen liefert jedoch den Hauptbelastungsfaktor. Die Anleger stellten sich vermehrt die Frage, ob sich die privaten Gläubiger Griechenlands auf die Bedingungen einer Umschuldung - vor allem aber auf einen Schuldenschnitt von 53,5 Prozent - am Ende wirklich einlassen. Bei einer Gläubigerversammlung muss die Hälfte des betroffenen Kapitals vertreten sein. Für ein erfolgreiches Votum, das alle Gläubiger bindet, ist eine Zweidrittelmehrheit dieses Quorums erforderlich. Sollte es nicht zustande kommen, droht ein ungeordneter Zahlungsausfall des Landes.

Aber selbst wenn dieser schlimmste anzunehmende Fall vermieden werden kann, droht noch immer die Zwangsumschuldung, wodurch dann die Kreditausfallversicherungen fällig würden. Die griechische Regierung rechnet bei dem laufenden Umtausch ihrer Staatsanleihen mit einer Beteiligung von lediglich 75 bis 80 Prozent, womit sich abzeichnet, dass die angestrebte Hürde von 90 Prozent verfehlt wird. Daher werde damit gerechnet, dass die Regierung die nachträglich geschaffene Möglichkeit einer Zwangsumschuldung aktivieren werde, sagten Personen, die direkte Kenntnis von den Vorhängen haben.

Dazu gesellen sich die bereits am Vortag mit den enttäuschenden Wachstumsprojektionen aus China entfachten Konjunktursorgen. Am Berichtstag liefert das BIP der Euro-Zone kaum Hoffnung auf eine globale Erholung. Angesichts dieser düsteren Szenarien steigen Anleger am Aktienmarkt aus und schichten in vermeintlich sichere Anlagehäfen um. US-Staatsanleihen und der US-Dollar stehen hoch im Kurs.

Verkauft werden vor allem zyklische bzw konjunktursensible Werte. Aktien aus dem Finanz- und Rohstoffsektor führen die Liste der Abgeber an. Alcoa sinken um 3,6 Prozent auf 9,51 Dollar und Bank of America fallen um 3,1 Prozent auf 7,73 Dollar. Der Pharmakonzern Merck & Co hat die Ziele für das laufende Jahr bestätigt. Währungseinflüsse dürften jedoch den Umsatz um 2 bis 3 Prozent schmälern. Die Aktie gibt um 1,6 Prozent auf 37,84 Dollar nach.

DJG/DJN/ros

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