Alt 16.10.15, 12:59
Standard Rentenreport KW 42: Zinsfantasie inspiriert den Aktienmarkt
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Dax steigt über die 10.000 Punkte-Marke.

Gute Vorlagen aus Asien stützten den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag, so dass der Dax wieder einmal die 10.000er-Marke überwinden konnte. Die Aussicht auf weiterhin niedrige Zinsen in den USA hatte die asiatischen Aktienmärkte beflügelt. Laut dem „Beige Book“, wie der Konjunkturbericht auch genannt wird, setzt die US-Wirtschaft ihren Wachstumskurs auf kleiner Flamme fort. Dem Bericht nach entwickelte sich das produzierende Gewerbe unterschiedlich, insgesamt jedoch schwächer. Bremsende Faktoren waren die Unsicherheit im Energiesektor sowie der starke Wettbewerb aus China. Zudem bremste ein starker Dollar den Tourismus. Insgesamt seien die US-Unternehmer hinsichtlich des kurzfristigen Ausblicks aber optimistisch.

Trotz einem aufs Jahr hochgerechneten Wachstum der US-Wirtschaft von 3,9 Prozent, hatte Fed-Chefin Janet Yellen Mitte September die Ära des billigen Geldes noch nicht beendet. Die Notenbank beließ den Leitzins insbesondere wegen der Sorge um eine Abkühlung der Weltwirtschaft unverändert. Eine Erhöhung noch in diesem Jahr, wurde in Aussicht gestellt, sofern die Inflation stabil und die US-Wirtschaft stark genug sei, einen Zinsschritt zu verkraften. Wegen zuletzt schwächerer US-Konjunkturdaten gibt es an den Finanzmärkten nun aber Zweifel, ob die Fed tatsächlich noch 2015 diesen Schritt wagen wird.

Beflügelt wurde der Markt zudem vom Vizechef der spanischen Notenbank, Fernando Restoy, der erklärte, die EZB könne das aktuelle QE-Programm entweder ausweiten oder verlängern, wenn es seine Ziele nicht erfülle.

Bundesanleihen

Bundesanleihen zeigten sich ab Mittwoch wieder fester. Angesichts der schwächer als erwarteten Inflationsdaten aus China und enttäuschender Industrieproduktionszahlen aus dem Euroraum waren die als besonders sicher geltenden deutschen Staatspapiere gesucht. Auch am Donnerstag rentierten die 10-jährigen Bunds bei 0,54 Prozent. Der Bund-Future stieg auf 156,92 Prozent.


Anlegertrends

Bilfinger gefragt

Seit dem Kurseinbruch am 27.09.2015 auf 97,10 Prozent, geht es wieder bergauf in der bis Dezember 2019 laufenden Unternehmensanleihe des Bau- und Dienstleistungskonzerns Bilfinger (WKN: A1R0TU). Diese Woche war der mit einem Kupon von 2,375 Prozent ausgestattete Bond bei Anlegern an der Börse Stuttgart wieder stark nachgefragt und notiert aktuell bei 100,18 Prozent.

Bei der Vorstellung der neuen Strategie am Donnerstag in Mannheim, kündigte Konzernchef Per Utnegaard an, die Sanierungspläne des Unternehmens weiter voranzutreiben und sich künftig auf das Kerngeschäft in Europa konzentrieren zu wollen. Bereiche mit einer Leistung von insgesamt einer Milliarde Euro wurden als nicht mehr zum Kerngeschäft zugehörig klassifiziert und stehen auf dem Prüfstand. Die beiden Bereiche Industrial sowie Building und Facility sollen wegen fehlender Synergien zwischen den Sparten künftig als eigenständige Segmente geführt werden und erhalten größere unternehmerische Freiheiten. Im Geschäft mit Industriedienstleistungen will sich Bilfinger auf die profitablen Märkte in Zentral- und Nordeuropa konzentrieren. Margenschwache Bereiche sollen neu aufgestellt werden. Im Geschäftsfeld Building und Facility will sich das Unternehmen noch stärker auf Immobiliendienstleistungen konzentrieren. Hier will der Konzern sogar vereinzelt zukaufen.

Nach deutlichen Verlusten in diesem Jahr will Bilfinger von 2017 an wieder nachhaltig wachsen. Die Ziele für das laufende Jahr bestätigte der Konzern. Demnach sollen im fortgeführten Geschäft die Leistung mit 6,25 Milliarden Euro auf dem Vorjahresniveau und das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis zwischen 150 und 170 Millionen Euro liegen. Konkrete Ziele für 2016 sowie weitere Maßnahmen zur Strategie wird Bilfinger im Frühjahr bekanntgeben.

Deutsche Bank: Hohe Umsätze in Tieranleihe

Die Gewinnwarnung der deutschen Bank vergangene Woche ging auch an den nachrangigen Tieranleihen nicht spurlos vorüber. Auf 107,25 Prozent fiel die bis Mai 2018 laufende Anleihe. Mit einem Kupon von 8 Prozent ausgestattet kann sie in Stückelungen von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. Aktuell notiert der Bond wieder leicht fester bei 108,4 Prozent.

Die kürzlich neu emittierte bis Oktober 2021 laufende strukturierte Anleihe der Deutschen Bank (WKN: DB2G0M) zeigt sich bis jetzt wenig umsatzstark. Der Bond wird bis zum 08.10.2017 mit 1,10 Prozent p.a. verzinst, danach wird der Kupon zum Floater und orientiert sich am 12 Monats-Euriobor (EURO12M), mindestens aber 1,0 Prozent und maximal 2,75 Prozent. Die Zinsanpassung erfolgt immer jährlich zum 08. Oktober und die kleinste handelbare Einheit beträgt 100 Euro nominal.

Deutsche Pfandbriefbank AG: Neuemission gefragt

Die Deutsche Pfandbriefbank AG begab diese Woche erneut eine Anleihe (WKN: A13SWA) im Volumen von 500 Millionen Euro. Auch dieses Papier ist wieder auf großes Interesse bei den Anlegern gestoßen. Verzinst wird die Inhaberschuldverschreibung mit 1,375 Prozent p.a. Fällig ist die Anleihe am 15.01.2018. Die Ratingagentur S&P bewertet die Bonität mit BBB.

Eigenen Angaben zufolge ist die Deutsche Pfandbriefbank der größte Pfandbriefemittent und ein wichtiger Emittent von Covered Bonds in Europa. Das Unternehmen beschäftigt rund 844 Mitarbeiter. Auf Konzernebene hat die Bank in ihrem Geschäftsbericht nach IFRS ein Ergebnis vor Steuer von 54 Mio. Euro ausgewiesen. Die Bilanzsumme betrug Ende 2014 75,50 Mrd. Euro.


Neueinführungen

Polen

Das Land Polen nimmt diese Woche mittels einer Anleihe 1,75 Mrd. Euro einer Anleihe am Kapitalmarkt auf (WKN: A1Z7ZJ). Die Anleihe wird mit 0,875 Prozent p.a. verzinst und soll am 14.10.2021 zurückbezahlt werden. Ab der Mindeststückelung von 1.000 Euro nom. ist der Bond handelbar. In dem Land mit seiner Hauptstadt Warschau leben ca. 38,3 Mio. Einwohner. Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 123 Einwohnern pro Km². Die Landeswährung ist der polnische Zloty.


Börse Stuttgart TV

Börsenwissen: Was versteht man unter Behavioral Finance?

Emotionen spielen an der Börse eine entscheidende Rolle. Im Positiven, wie im Negativen. Mit Bahavioral Finance hat sich mittlerweile ein eigener Wissenschaftszweig entwickelt, der sich mit diesem allzu menschlichen Verhalten auseinandersetzt. Worum es dabei geht und weshalb Emotionen mitunter einen ganz entscheidenden Einfluss auf unsere Anlageentscheidungen haben, erläutert Dr. Mirko Häcker von der Wolff & Häcker Finanzconsulting AG bei Börse Stuttgart TV.



Quelle: boerse-stuttgart AG
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