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So langsam kommen Zweifel an Obama auf. Die Ahnungslosigkeit Präsident Bushs ist sicherlich nicht mehr zu übertreffen. Doch stellt Obama den genialen Präsidenten dar, der auf alle Probleme der Welt die richtige Antwort weiß?
Wenn Sie in diesen Tagen die Finanzbranche fragen, lautet die Antwort „Nein". Wenn Sie mich fragen, dann werden Sie ein „Noch nicht" zu hören bekommen. Eine Welt mit Obama ist sicher besser als die Welt mit Bush. Aber erwarten Sie nicht, dass Obama Patentrezepte aus der Tasche zieht. Zunächst hat er eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen. Dort sind nun auch ein paar alte Haudegen dabei, einige, die unter Bush viel Unsinn verzapft haben. Tim Geithner beispielsweise, der designierte Nachfolger von Finanzminister Paulson, war als Präsident der New Yorker Notenbank bereits direkt an dem Lehman Brothers Debakel beteiligt. Es fiel in seinen Aufgabenbereich, Lehman zu retten und er tat es nicht. Die Nachbeben dieser Pleite sind heute noch, beispielsweise in der aktuellen Gewinnwarnung der Deutschen Bank, zu sehen. Kurz danach stimmte er jedoch der Quasi-Verstaatlichung des Versicherers AIG zu. Und er war auch beteiligt an der Rettungsaktion für die Citigroup, als die US-Regierung das Ausfallrisiko für 360 Mrd. USD Immobilienderivate im Bestand der Citigroup übernahm. Doch all diese Aktionen konnten nicht verhindern, dass nun die Citigroup ihren Brokerage-Arm Smith-Barney abspaltet und mit Morgan Stanley fusioniert. Nachdem sich Virkram Pandit, der Chef der Citigroup, immer wieder geweigert hat, das Unternehmen aufzuspalten, gehe ich nun davon aus, dass der Staat die Aufspaltung erzwungen hat. Den Grund für die Einmischung des Staates hören wir heute Mittag: Die Citigroup hat im abgelaufenen vierten Quartal 2008 erneut einen gigantischen Verlust erwirtschaftet: 8,3 Mrd. USD wurden vernichtet. Diese Summe wird noch auf die 45 Mrd. USD Verlust draufgepackt, die von der Citigroup bereits in den Vorquartalen angehäuft wurden. Die Citigroup hat dafür auch schon 45 Mrd. USD Staatshilfen aus dem 700 Mrd. USD Hilfsprogramm (TARP) von Finanzminister Hank Paulson erhalten. Es sieht für mich also so aus, als sei das Konzept von Paulson, an dem Geithner beteiligt war, nicht aufgegangen. GRÖßENWAHN DER BANK OF AMERICA Einer der Saubermänner der Finanzkrise war die Bank of America. Sie kaufte in den vergangenen Monaten Finanzinstitute für insgesamt 160 Mrd. USD. Unter anderem kaufte sie den insolventen Immobilienfinanzierer Countrywide und auch den vor der Insolvenz stehenden Broker Merrill Lynch. Dann kam das TARP-Programm und als vertrauensschaffende Maßnahme wurden alle Finanzinstitute gezwungen, sich einige Milliarden aus dem TARP-Programm schenken zu lassen. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als ein Bank-Run drohte: Anleger verloren jegliches Vertrauen in die Banken, da deren Aussagen nicht mehr getraut wurde. Man bevorzugte Bargeld zu Hause in der Matratze oder eben Goldbarren. Hätte eine Bank zu diesem Zeitpunkt von sich aus das Geschenk beantragt, so wäre das als Zeichen der Schwäche aufgefasst worden und der Bank-Run hätte gegebenenfalls dennoch stattgefunden. So wurden alle Banken gezwungen, das Geld anzunehmen – sozusagen als vertrauensschaffende Maßnahme. Wenn die ach so großen Bankchefs ihre Bilanzen vorsätzlich schön geredet hätten, dann hätten sie in dieser Situation nichts weiter zu tun brauchen, als das Geld anzunehmen, die Eigenkapitalbasis damit aufzubessern und nichts zu sagen. Einfach mal still bleiben. Es war genau das, was es sein sollte: Ein Geschenk. Die Bank of America erhielt 15 Mrd. USD, Merrill Lynch nochmals 10 Mrd. USD. Doch Kenneth Lewis, Chef der Bank, Chairman, CEO und Präsident des Unternehmens in einer Person, wollte noch eins drauf setzen. Er nahm die 25 Mrd. USD und kaufte sich dafür in eine chinesische Bank ein. Das war wie ein Schlag ins Gesicht für alle anderen Banken, die das Geld, wie gewünscht, still und genügsam ins Eigenkapital einstellten. Lewis schrie nach Washington, dass sein Unternehmen so gesund ist, dass es die Probleme von Countrywide, von Merrill Lynch und die eigenen Probleme auch ohne staatliche Hilfen bewerkstelligen kann. Na, wenn das nicht ein Vertrauensbeweis ist! Nun kroch Lewis auf seinen Knien nach Washington und beantragte eine weitere Finanzspritze von 20 Mrd. USD. Darüber hinaus hat der Staat eine Garantie für Ausfälle aus Immobilienderivaten in Höhe von bis zu 118 Mrd. USD übernommen. So hat die Krise nun auch den letzten weißen Ritter in die Knie gezwungen. IST DER LETZTE WEIßE RITTER GEFALLEN? DEUTSCHE BANK Oder ist der letzte weiße Ritter vielleicht noch irgendwo unterwegs? Nun, wir brauchen in Deutschland nicht lange zu suchen, da fällt mir doch die Meldung von Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, ein: Auch der deutsche Musterschüler der Finanzkrise, der kurz vor dessen Ausbruch noch Milliarden an Immobilienderivaten an institutionelle Kunden verscherbelt hat (vorzugsweise Landesbanken), muss nun 4 Mrd. Euro Verlust abschreiben. Auch Ackermann wird sich dem Hohn nicht entziehen können. Sagte er doch vollmundig, niemals Staatshilfe in Anspruch nehmen zu wollen. Nun kann er den Riesenverlust nur stemmen, indem er 50 Mio. neue Aktien an die Deutsche Post ausgibt. Damit ist der Staat nun über seine 30% Beteiligung an der Deutschen Post indirekt auch an der Deutschen Bank beteiligt. 8% beträgt die Beteiligung der Deutschen Post an der Deutschen Bank. Die Aktien können aber von der Deutschen Post schon in diesem Jahr über die Börse verkauft werden. Das Eigenkapital der Deutschen Bank ist damit gestärkt worden, die Ausgabe der Aktien wirkt sich jedoch verwässernd für die bestehenden Aktionäre aus. Und wenn dann im Sommer diesen Jahres 50 Mio. Aktien zusätzlich zum Verkauf stehen, dann dürfte einem eventuellen Kursanstieg schon sehr bald die Puste ausgehen. GESETZESÄNDERUNG ZUR RETTUNG DER HYPO REAL ESTATE Nachdem die Hypo Real Estate (HRE) aus dem DAX geflogen ist, hält sich die Aufregung um die Vorgänge in diesem desolaten Unternehmen in Grenzen. Nach mehreren Milliardenspritzen lässt die Bundesregierung nun prüfen, wie die europäische Vorschrift einer Beschränkung der Staatsbeteiligung an zu rettenden Banken auf 33% umgangen werden kann. Zur Rettung ist ein Staatsanteil von 50% notwendig geworden. COMMERZBANK SCHAFFTE ÜBERNAHME DER DRESDNER NICHT OHNE STAAT Ach, ich bin es leid, Ihnen hier alle gescheiterten Banker aufzutischen. Auch die Commerzbank hat ja die Übernahme der Dresdner Bank nur mit Hilfe einer Finanzspritze des Staates geschafft. Damit haben wir im DAX keine einzige Bank mehr, die ohne Staatseinmischung oder Staatsbeteiligungen überleben kann. Der Finanzsektor ist somit de facto verstaatlicht. DER ALLERLETZTE WEIßE RITTER: JP MORGAN Nein, einen letzten weißen Ritter der Finanzbranche gibt es noch: Jamie Dimon, Chef von JP Morgan. Sein Unternehmen hat noch einen kleinen Gewinn ausweisen können. Allerdings fliegen auch ihm die Kredite um die Ohren, das Ergebnis fiel wesentlich schlechter aus, als erwartet. Nun haben auch bei JP Morgan die Anleger Angst vor weiteren Abschreibungen in den nächsten Quartalen. Also: Weiß ist dieser Ritter nun auch nicht mehr. All diese Ereignisse fanden in den vergangenen Tagen statt. Wo zum Jahreswechsel noch die Hoffnung vorherrschte, dass im Jahr 2009 nun das Krisenjahr 2008 ad acta gelegt werden kann, kehrte nun schnell wieder Panik auf dem Parkett ein. Schauen Sie sich dementsprechend einmal die Wochenbewegungen der wichtigsten Indizes an: INDIZES (15/01/2009) Dow Jones: 8,212 | -5.3% DAX: 4,337 | -9.8% Nikkei: 8,023 | -7.6% Euro/US-Dollar: 1.327 | -2.8% Euro/Yen: 120.29 | -3.4% 10-Jahre-US-Anleihe: 2.20% | 0.1 Umlaufrendite Dt: 2.83% | -0.3 Feinunze Gold USD: $824.65 | -3.6% Fass Crude Öl USD: $35.40 | -15.1% DER UNBEMERKTE KOLLAPS Im Grunde genommen haben wir in den vergangenen Tagen den vollständigen Kollaps des Finanzsektors erlebt. Aber aufgrund der bereits eingespielten Prozesse zur Erlangung von Staatshilfen ist das nicht weiter aufgefallen. Es wurden keine neuen Tiefstände an den Börsen erreicht. Vielmehr geschah gestern etwas komisches: Nachdem am Mittwoch ein Totalausverkauf stattfand und Dow Jones sowie DAX jeweils um über 3% einbrachen, folgten am Mittwoch Abend weitere Hiobsbotschaften. An der Börse stellte man sich auf einen Crash ein, denn es gab keine Käufer mehr und überall sprachen Techniker vom erneuten Test der Tiefs vom Oktober. So starteten die Börsen im Minus und rutschten weiter ab. Die Hiobsbotschaften der Vortage wurden in den Medien immer wieder durchgenudelt bis dann irgendwann auffiel, dass keine weiteren, keine neuen Hiobsbotschaften mehr hinzu kamen. Und so gab es irgendwann Anleger, die einfach ein wenig einkaufen gingen. Es folgten direkt Deckungskäufe zur Sicherung der Gewinne von Leerverkäufern und binnen kurzer Zeit sprang der Dow Jones um 3% nach oben. Wohlgemerkt: Nicht, weil es irgendeine positive Meldung gab, sondern nur weil die negativen Meldungen der Vortage inzwischen im Kursniveau berücksichtigt zu sein schienen. So hat der Dow Jones gestern Abend noch schnell ein paar Prozent der Wochenperformance gut machen können. Dem DAX war das nicht mehr möglich und so gibt der DAX die Dramatik der abgelaufenen Woche besser wieder: Minus 9,8% in nur einer Woche ist rekordverdächtig. WIE DER ÖLPREIS SEINEN BODEN BILDEN WIRD Schlimmer sieht es nur auf dem Energiemarkt aus, denn der Ölpreis ist um satte 15% eingebrochen. Kaum rutscht der Ölpreis unter 40 USD/Fass kommen wieder jede Menge Prognosen über einen baldigen Ölpreis deutlich unter 30 USD/Fass auf. Nein, das halte ich für übertrieben. Ich kann mir, wie gesagt, vorstellen, dass die Korrektur bis an die 30 USD/Fass führen wird, aber nur als kurzfristige Übertreibung. Mittelfristig gehe ich nach wie vor von einem Ölpreis zwischen 40 und 70 USD/Fass aus. Doch auch hier sehen wir die große Verwirrung in allen Industriezweigen über die aktuellen Entwicklungen auf den Finanzmärkten: Wenn es doch so klar war, dass der Ölpreis nicht über 100 USD/Fass bleiben wird, warum haben dann die Ölkonzerne diesen hohen Preis nicht langfristig abgesichert? Warum kommt nun plötzlich ein Ölkonzern nach dem anderen mit einer Gewinnwarnung an die Öffentlichkeit? Haben die Konzernchefs den Prognosen von einem Ölpreis über 200 USD/Fass geglaubt? In einer halbwegs berechenbaren Marktwirtschaft kann man solche Absicherungsgeschäfte leicht eingehen. Es gibt saisonale Schwankungen und es gibt zyklische Schwankungen. Wenn man in der Materie drin ist, dann kann man als Konzernchef bei hohen Preisen auf langfristige Rahmenverträge drängen und bei niedrigen Kursen zum Gegenteil. Aber offensichtlich war kein einziger Ölkonzernchef zu einer solchen Einschätzung in der Lage, denn alle Ölkonzerne klagen nun über Gewinneinbrüche. Das wäre nicht der Fall, wenn im vergangenen Sommer langfristige Verträge abgeschlossen worden wären. Und genauso hilflos kommen mir nun die Konzernchefs der energieintensiven Branchen vor, die zu Preisen unter 40 USD/Fass eigentlich langfristige Lieferverträge mit den Konzernen aushandeln sollten. Wir werden in ein paar Monaten sehen, ob es Unternehmen gibt, die bei einem angestiegenen Ölpreis nicht über einen höheren Kostendruck klagen. Es würde mich nicht wundern, wenn die Verunsicherung aufgrund der heftigen Preisschwankungen so groß ist, dass diese günstigen Preise nicht langfristig festgezurrt werden. Aber genau das ist notwendig, um einen Boden für den Ölpreis zu bilden. Nicht die tägliche Nachfrage nach Öl kann den Ölpreis stabilisieren, sondern die Industriekapitäne, die heute die Preise für die Öllieferungen der nächsten Quartale festschreiben. Nicht der plötzliche Kavalierstart aller Autofahrer führt zur Bodenbildung beim Öl, sondern die Verhandlungsstrategie der Industrie. Der Fiebermesser der Ölindustrie, der Baltic Dry Shipping Index (BDIY) hat sein Tief hinter sich gelassen. Der Baltic Dry Shipping Index bildet die Preise ab, die für den Transport von Containern auf Schiffen für bestimmte Routen gezahlt werden muss. Dieser Index ist vom Mai letzten Jahres bis zum Dezember von 12.000 auf 663 eingebrochen. Ein so heftiger Einbruch ist nur dadurch möglich, da Schiffe über die Weltmeere fahren und es für die Reeder teurer ist, sie kurzfristig aufgrund einer Auftragsflaute still zu legen, als sie durchfahren zu lassen. So wird der Containerplatz auf den Schiffen teilweise unter dem Selbstkostenpreis abgegeben. Doch dieser Preis bildet nun einen Boden und inzwischen steht der Index wieder bei 908. Es scheint also so langsam wieder Transportaktivitäten auf den Weltmeeren zu geben. Und das spricht dafür, dass die Weltwirtschaft eben nicht zu einem Stillstand kommt, sondern dass das Schlimmste überstanden ist. Vor diesem Hintergrund kann ich mir ein Durchrutschen des Ölpreises unter 30 USD/Fass eben nicht vorstellen. Es sollte meiner Einschätzung nach schon bald einige Unternehmenslenker geben, die heute schon die Ölversorgung für die nächsten Jahre absichern wollen. Und das ist dann genau der Zeitpunkt, wenn der Ölpreis einen Boden bildet. APPLE CHEF STEVE JOBS FÜR HALBES JAHR KRANK GESCHRIEBEN Ja, es tut mir leid, aber es ist so viel in der abgelaufenen Woche passiert, dass ich auch dieses Thema nicht außen vor lassen möchte. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir unsere Apple-Position rechtzeitig und mit 31% Plus aufgelöst haben, möchte ich nun, da der Grund unseres Rückzugs aus Apple eingetreten ist, nochmals ein paar Bemerkungen dazu verlieren. ...wo sind sie denn, die Bemerkungen? ;-) Ah, hier: Vor drei Jahren litt der charismatische Apple Gründer und Chef Steve Jobs an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er hat diesen Krebs erfolgreich kuriert und arbeitete seither wieder mit vollem Engagement für Apple. Im vergangenen Sommer war Jobs auf einer Präsentation auffällig mager und es kamen Gerüchte auf, er könnte wieder an seinem geheilt geglaubten Krebs leiden. Die Gerüchte hielten sich einige Monate, bis Jobs irgendwann erbost bei dem Journalisten anrief, der dieses Gerücht immer wieder schürte und ihm unmissverständlich mitteilte, dass er nicht an Krebs leide, sondern nur aufgrund einer Infektionskrankheit abgemagert sei. Im Dezember nun sagte Jobs seine Teilnahme an der MacWorld ab, die Messe, auf der häufig besondere neue Produkte von Jobs persönlich präsentiert wurden. Die Absage führte wieder zu den alten Gerüchten und Jobs konnte erst durch einen offenen Brief für Ruhe sorgen: Er teilte darin mit, dass er an einer seltenen Infektion leide, die zu starkem Gewichtsverlust führe, dass jedoch seine Ärzte den Gewichtsverlust inzwischen stoppen konnten und er sich auf dem Wege der Besserung befinde. Die MacWorld fand statt, es gab ohnehin keine revolutionären Neuigkeiten, so dass das Ausbleiben von Jobs nicht mehr weiter tragisch war. Doch nun hat Steve Jobs am vergangenen Mittwoch Abend mitgeteilt, dass er aufgrund seiner Krankheit für ein halbes Jahr, also bis Juni diesen Jahres, krank geschrieben sein wird. Steve Jobs ist nicht nur ein CEO, in der Apple-Gemeinde ist er vielmehr so etwas wie ein Popstar! Die Richtung des Unternehmens wurde maßgeblich von ihm bestimmt und sein Rückzug, wenn auch nur auf Zeit, bedeutet einen schweren Rückschlag für die künftige Innovationsfähigkeit des Unternehmens. Der Kurseinbruch von zeitweilig über 10% wundert mich also nicht im geringsten. Doch wenn wir uns die Bilanz anschauen, so ist Apple, auch ohne Steve Jobs, so günstig bewertet wie nie zuvor: Von der Marktkapitalisierung von 73 Mrd. USD werden 25 Mrd. USD bereits durch Barmittel abgedeckt. Schulden bestehen keine. Mit den verbleibenden 73-25=48 Mrd. USD werden also die 32,5 Mrd. USD Umsatz bewertet. Dieser Umsatz ist noch immer hochprofitabel, die Gewinnmarge liegt bei 20%. Darüber hinaus wächst der Umsatz trotz Krise noch immer um 20% p.a. Ich kann mich erinnern, dass Microsoft schon einmal in einer ähnlichen Situation steckte: Bis über beide Ohren mit Bargeld vollgestopft, aber Probleme bei der Erschließung neuer Märkte, bei der Entwicklung neuer Produkte. Die Aktie ist seither auf der Stelle getreten. Obwohl das Bewertungsniveau von Apple also extrem günstig ist und alles für einen baldigen Kursanstieg spricht, würde ich die Aktie derzeit noch nicht kaufen. Vielmehr erwarte ich, dass diese Aktie auf absehbare Zeit unter Schwankungen seitwärts läuft. Denn Kurstreiber wie neue Innovationen werden es ohne Jobs schwer haben, am Markt so schnell akzeptiert zu werden. SENTIMENTDATEN ANALYSTEN: Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen): Kaufen / Verkaufen September (781): 60% / 40% Oktober (541): 57% / 43% November (223): 50% / 50% Januar (229): 48% / 52% ANALYSTEN KAUFEMPFEHLUNGEN BMW GEA GROUP ANALYSTEN VERKAUFEMPFEHLUNGEN Deutsche Postbank Douglas Holding PRIVATANLEGER KAUFEMPFEHLUNGEN: Fortis Nodex AG PRIVATANLEGER VERKAUFEMPFEHLUNGEN: Volkswagen JP Morgan Chase Bullen / Bären Index Aktuell 63% Bullen (unverändert zur Vorwoche) Bisheriges Tief war Ende November bei 35% Bullen Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise erstellt: http://www.sharewise.com?heibel JAHRESBILANZ Damit ich mit dem vergangenen Jahr auch bei Ihnen abschließen kann, hier ein paar Details zur Performance meiner Empfehlungen im vergangenen Jahr: Unter'm Strich haben die Empfehlungen des Heibel-Ticker PLUS einen Verlust von 12,4% erwirtschaftet. Das ist zwar gegenüber einem Minus von 40% im DAX und von 33% Minus im Dow Jones verhältnismäßig gut, aber so richtig befriedigend ist das nicht gewesen. Richtig ist, dass nur wer seine Verluste begrenzt und dennoch dabei bleibt vom kommenden Aufschwung profitieren wird. Doch die Verlustbegrenzung hätte teilweise früher erfolgen müssen, ein Manko, das ich in diesem Jahr ausgleichen möchte. Obwohl ich häufiger Positionen mit Gewinn abschließen konnte, reichten die mageren Gewinne in diesem Abwärtstrend nicht für ein positives Endergebnis. Für das Jahr 2009 habe ich daher den konsequenten Einsatz von Stopp Loss Absicherungen vorgesehen. Darüber hinaus habe ich das ausufernde Portfolio der Beobachteten Werte verkleinert: Die US-Werte waren häufig redundant zu Positionen im deutschen Portfolio und inzwischen sind fast alle US-Werte an den deutschen Börsen erhältlich. Das US-Portfolio ist somit in meinen Augen überflüssig. Durch die Verkleinerung der Anzahl an beobachteten Werten können wir diese intensiver verfolgen, und es wird den Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS leichter fallen, meine Empfehlungen nachzuvollziehen. Das Minus entstand überwiegend in den langfristigen Positionen. Für das Jahr 2009 erwarte ich eine Schaukelbörse und ich werde versuchen, die Schwankungen durch kurzfristige Spekulationen gewinnbringend zu nutzen. Sollte 2009, wie von allen vorhergesagt, ein weiteres schweres Börsenjahr werden, so werden wir durch kurzfristige Spekulationen davon profitieren. Doch meistens kommt es ja anders als man denkt. Vielleicht schafft Obama ja tatsächlich das Unmögliche und die Börsen heben schon bald ab...? Am nächsten Dienstag wird Obama zum US-Präsidenten vereidigt. Ich habe den Eindruck, dass die Citigroup-Lösung extra noch vorgezogen wurde, damit Obama den Rücken frei hat, wenn er sein Amt antritt. Es würde mich nicht wundern, wenn Obama mit ein paar schnittigen Worten ab nächstem Dienstag für eine Rallye sorgt. Ist es also an der Zeit, sich nun ein paar spekulative Aktien ins Depot zu legen? Oder sollten wir zuvor noch das Testen der Oktober-Tiefs abwarten? Oder ist gar ein Durchbrechen darunter zu fürchten, wenn noch schlimmere Meldungen zu Tage kommen? | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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