Alt 24.04.14, 13:43
Standard Kursgewinne dank Übernahmen, Berichtssaison und ifo
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Der aktuelle Nachrichtencocktail ist eine gute Grundlage für Kursgewinne an den Börsen in Europa. Die Übernahmewelle kommt langsam ins Rollen, die US-Berichtssaison überrascht positiv und aus Deutschland stützt ein starker ifo-Index das Sentiment. Der anhaltende Konflikt um die Ukraine und die drohenden Wirtschaftssanktionen scheinen die deutschen Unternehmen kalt zu lassen. Nach der Atempause am Vortag steigt der DAX um 0,9 Prozent auf 9.640 Punkte. Damit fehlen dem DAX nur noch knapp 2 Prozent bis zu seinem Rekordhoch. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,9 Prozent auf 3.205 Punkte zu.

Im späten US-Handel zogen Apple-Aktien um knapp 8 Prozent an. Ein um 30 auf 90 Milliarden Dollar aufgestockter Aktienrückkauf und eine höhere Dividende kamen bei den Investoren gut an. Allerdings wartete nicht nur Apple nach US-Handelsende mit guten Nachrichten auf. Auch die Kurse von Texas Instruments, Facebook und Zynga legten nach Quartalszahlen der Unternehmen zwischen 3,4 und 6,1 Prozent zu.

Der ifo-Geschäftsklimaindex steckte seinen Rücksetzer vom März weg und legte im April wieder zu. Das wichtigste deutsche Stimmungsbarometer kletterte auf 111,2 Punkte, Volkswirte hatten hingegen einen leichten Rückgang auf 110,5 Zähler prognostiziert. "Trotz der Krise in der Ukraine setzt sich die positive Grundstimmung durch", sagte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.

"Das Wachstumsszenario ist intakt", kommentiert Ralf Umlauf von der Helaba das Stimmungsbarometer. Die Konjunktur-Dynamik dürfte im weiteren Verlauf des Jahres hoch bleiben. Der Euro handelt etwas fester bei 1,3819 Dollar. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen steigt leicht um einen Basispunkt auf 1,52 Prozent.

Zu den Kurstreibern an den Börsen zählen erneut Übernahmefantasien. So berichtet Bloomberg, General Electric wolle die französische Alstom übernehmen. Der Alstom-Kurs schießt daraufhin um 14 Prozent nach oben. "Das deckt sich mit der Erwartung am Markt, dass sich in der Kraftwerks- und Elektrizitätsbranche eine Konsolidierung vollzieht", sagt ein Händler. Einen Zusammenschluss zwischen Alstom und General Electric stuft Volker Stoll, Analyst bei der Landesbank Baden Württemberg, als "durchaus sinnvoll" ein.

Die Franzosen teilten am Morgen mit, ihnen sei von einem Übernahmeangebot nichts bekannt. Als Trittbrettfahrer profitiert die Aktie von Bouygues mit einem Plus von knapp 5 Prozent. Der Mobilfunkanbieters besitzt als Großaktionär einen Anteil von rund 29 Prozent an Alstom.

Auch im Telekom-Sektor geht die Konsolidierung weiter: Die beiden Großaktionäre der Telekom Austria, die Österreichische Industrieholding AG und America Movil, legen ihre Anteile zusammen und müssen daher ein Übernahmeangebot für die übrigen Aktionäre unterbreiten. Dieses liegt bei 7,15 Euro je Aktie. Telekom-Austria-Aktien steigen in Folge um 6,7 Prozent auf 7,10 Euro. Europas Telekomsektor rückt um 0,9 Prozent vor.

Auch in Europa kommt Schwung in die Saison der Quartalsberichte. Mit Novartis, AstraZeneca, Air Liquide, Unilever und Schneider Electric haben mehrere Blue-Chips die Ergebnisse für die Monate Januar bis März vorgelegt. Die positiven Reaktionen überwiegen. Air Liquide steigen um 2,6 Prozent, AstraZeneca um 5,9 Prozent und Schneider Electric um 5,8 Prozent. Novartis und Unilever geben dagegen nach. Die guten Ergebnisse von Air Liquide ziehen auch den Kurs des deutschen Wettbewerbers Linde um 1,5 Prozent nach oben.

Am deutschen Aktienmarkt profitieren die Aktien des Apple-Zulieferers Dialog Semiconductor vom starken Absatz von iPhones im ersten Quartal. Die Aktie legt um knapp fünf Prozent zu. ThyssenKrupp-Aktien sind mit einem Anstieg von 2,7 Prozent auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren größter Kursgewinner am DAX.

In London verteuern sich die Aktien von Anglo American um 3,0 Prozent. Der Bergwerkskonzern hat im ersten Quartal die Förderung von Kupfer und Diamanten um jeweils 18 Prozent gesteigert.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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