Alt 20.09.12, 22:09
Standard Philly-Fed hievt Dow ins Plus
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Inmitten einer Serie düsterer Konjunkturdaten rund um den Globus hat der Philly-Fed-Index am Donnerstag für einen Lichtschimmer gesorgt. Er fiel deutlich besser aus als erwartet und hielt so die Verluste an Wall Street im Zaum. Beim Dow hat es sogar für ein kleines Plus gereicht. Der Philly-Fed-Index beruht auf einer regionalen Umfrage unter Herstellern über das Geschäftsklima. Statt des befürchteten Minus von 5,0 reduzierte er sich nur um 1,9. Ein übriges taten drei regionale Fed-Präsidenten, die die expansive Geldpolitik der US-Notenbank lobten.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 13.597 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,1 Prozent auf 1.460 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab um 0,2 Prozent auf 3.176 Punkte ab. Die Umsätze stiegen auf 0,68 (Mittwoch: 0,64) Milliarden Aktien. Dabei kamen auf 1.189 (1.731) Kursgewinner 1.834 (1.271) -verlierer, unverändert schlossen 109 (122) Titel.

Die übrigen Konjunktursignale hatten hingegen für lange Gesichter gesorgt und die Wall Street noch deutlicher im Minus starten lassen. Ob Einkaufsmanagerindizes in Europa und China, ob japanische Exporte, ob amerikanische Arbeitsmarktdaten - überall Enttäuschungen. Größte Sorge der Anleger sei nun, dass die Aktienmärkte trotz der unbegrenzten Anleihekäufe der US-Notenbank schwächelten, bis sich eine Gesundung der Weltwirtschaft abzeichne, sagte Fawad Razaqzada von GFT Markets. Zudem rücke die Bilanzsaison für das dritte Quartal näher.

Der Ölpreis hat seine dreitägige Abwärtsfahrt gestoppt. Der auslaufende Oktoberkontrakt auf WTI-Öl gab 0,11 Dollar oder 0,1 Prozent nach auf 91,87 Dollar, der nun marktführende und bereits stärker gehandelte Novemberkontrakt legte um 0,12 Dollar oder 0,1 Prozent zu auf 92,42 Dollar. Gestützt wurde der Preis von einer Rally bei Benzin-Futures, die mit Berichten über ein Feuer in einer venezolanischen Raffinerie um drei Prozent nach oben liefen. Am Mittwoch war es erneut zu einem Einbruch des Ölpreises gekommen, der nicht stichhaltig erklärt werden kann. Es wird auf die Angst vor einem Überangebot verwiesen, wie auch die Furcht vor einer konjunkturbedingt schwächeren Nachfrage.

Der Dollar erholte sich von einem Teil der jüngsten Verluste, so dass der Euro auf 1,2968 Dollar fiel. Die US-Währung profitierte von der Konjunktur-Skepsis. Gold tendierte nach einem recht launischen Verlauf seitwärts und kostete schließlich 1.768,53 Dollar je Feinunze. Sollte sich die Dollarstärke fortsetzten, dann ist das Aufwärtspotenzial für Gold und Silber begrenzt, sagt David Govett von Marex Spectron. Zuletzt hatte sich der Goldpreis parallel zum fallenden Dollar verteuert.

Die US-Anleihen litten nach Gewinnen im frühen Geschäft unter einer schwachen Auktion. Das US-Schatzamt hatte neue zehnjährige inflationsindexierte Notes an den Markt gebracht, doch die Nachfrage blieb flau. Das drückte auch den Sekundärmarkt. Die Rendite zehnjähriger Titel stieg leicht auf 1,78 Prozent.

Unter den Aktien fielen Norfolk Southern um 9,1 Prozent, nachdem die Eisenbahngesellschaft mit ihrem Ausblick klar hinter dem lag, was Analysten erwartet hatten. In dieser Woche hatte bereits FedEX eine Gewinnwarnung abgegeben. Unternehmen des Transportsektors gelten als Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität. Die Aktie der Bank of America verlor trotz des geplanten Abbaus von 16.000 Arbeitsplätzen 1,6 Prozent.

Die Titel von Hewlett-Packard litten unter dem Schmiergeldskandal in Deutschland. Dem Unternehmen droht eine Geldstrafe. Die Aktie zeigte sich mit einem Minus von 1,9 Prozent. Schwache Zahlen belasteten die Titel von Bed Bath & Beyond, die um 9,6 Prozent nachgaben. Der Gewinn lag im zweiten Quartal unter den Erwartungen der Analysten. Oracle fielen um 1,6 Prozent zu. Der Hersteller von Unternehmenssoftware weist nachbörslich Quartalszahlen aus.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

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