Alt 20.09.12, 14:31
Standard Wieder steigende Konjunktursorgen belasten
Beitrag gelesen: 304 x 

Nachdem die rotierenden Pressen der Notenbanken zuletzt für Höhenflüge an den Börsen gesorgt hatten, treten nun wieder die Konjunktursorgen in den Vordergrund. Und die aktuellen Daten geben allen Anlass zur Besorgnis. So kamen aus China, Japan und Europa wiederum Hiobsbotschaften, die am Donnerstag an Wall Street für nachgebende Kurse sorgen dürften. Die jüngsten Einkaufsmanager-Indizes zeichnen insgesamt ein düsteres Bild für die Konjunktur-Entwicklung in der Eurozone, so Annalisa Piazza von Newedge. In Japan fielen die Exporte im August bereits den dritten Monat in Folge und in China liegt der HSBC-Einkaufsmanager-Index trotz einer leichten Erholung weiter unter der Expansionsschwelle.

Die Futures auf den S&P-500 und den Nasdaq-100 quittieren dies mit Abschlägen von 0,4 bzw 0,3 Prozent. Zudem rückt die Bilanzsaison für das dritte Quartal näher, sagt Fawad Razaqzada von GFT Markets. Größte Sorge der Anleger sei, dass die Aktienmärkte trotz der unbegrenzten Anleihekäufe, welche die US-Notenbank in Aussicht gestellt habe, schwächelten, bis sich eine Gesundung der Weltwirtschaft abzeichne. Neue Hinweise auf die konjunkturelle Lage in den USA liefern am Nachmittag unter anderem die Frühindikatoren und der Philadelphia-Fed-Index. Die bereits vor der Startglocke veröffentlichten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe blieben hinter den Erwartungen zurück.

Der Ölpreis befindet sich weiter im Rückwärtsgang. Nachdem er vor gut einer Woche noch an der Marke von 100 Dollar notierte, kostet ein Barrel der Sorte WTI aktuell 91,68 Dollar, nach 91,98 Dollar zum Settlement am Vortag. Erneut kam es am Mittwoch zu einem Einbruch des Ölpreises, der nicht stichhaltig erklärt werden kann. Es wird auf die Angst vor einem Überangebot verwiesen, wie auch die Furcht vor einer konjunkturbedingt schwächeren Nachfrage. Ad acta gelegt sein dürften mit dem fortgesetzten Preisverfall allerdings auf jeden Fall Spekulationen über eine Fehleingabe, die am Montag die Runde machten. Gleiches dürfte für eine ebenfalls vorübergehend thematisierte technische Panne gelten.

Der Goldpreis gibt ebenfalls leicht nach. Derzeit werden 1.765,94 Dollar je Feinunze bezahlt, ein Abschlag von 0,2 Prozent. Zur Begründung wird auf die nachgebenden Aktienmärkte und den wieder erstarkten Dollar verwiesen. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzten, dann ist das Aufwärtspotenzial für Gold und Silber begrenzt, sagt David Govett von Marex Spectron. Die US-Anleihen legen leicht zu. Mit den steigenden Konjunktursorgen erhöhe sich wieder die Nachfrage für den sicheren Hafen der Anleihen, heißt es. Die Rendite zehnjähriger Titel liegt bei 1,74 Prozent.

Die Aktie der Bank of America verliert trotz des geplanten Abbaus von 16.000 Arbeitsplätzen vorbörslich 0,6 Prozent. Die Titel von Hewlett-Packard leiden etwas unter dem Schmiergeldskandal in Deutschland. Dem Unternehmen droht eine Geldstrafe. Die Aktie zeigt sich mit einem Abschlag von 0,4 Prozent. Schwache Zahlen belasten die Titel von Bed Bath & Beyond, die um 5 Prozent nachgeben. Der Gewinn je Aktie lag im zweiten Quartal mit 0,98 Dollar vier Cent unter den Erwartungen der Analysten. Der Umsatz entsprach der Konsensschätzung, ebenso die Gewinnschätzung für das laufende Quartal.

Die Adobe-Aktie verliert nach einer Gewinnwarnung 0,6 Prozent. Der Hersteller von Design-Software hat für das vierte Geschäftsquartal einen bereinigten Gewinn von 0,53 bis 0,58 Dollar je Aktie in Aussicht gestellt, während die Konsensschätzung bisher auf 0,67 Dollar lautet. Auch die Umsatzprognose lag unter der Erwartung der Analysten. Im abgelaufenen dritten Quartal entsprachen der bereinigte Gewinn und der Umsatz dagegen den Schätzungen.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

DJG/DJN/ros

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 22:49 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]