Alt 19.09.12, 22:16
Standard Häusermarkt rettet US-Börsen ins Plus
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Frische Daten vom US-Immobilienmarkt haben am Mittwoch ein wenig Schwung an die Wall Street gebracht. Nach zwei Tagen mit überwiegender Seitwärtstendenz schlossen die Indizes leicht im Plus. Der Verkauf bestehender Häuser lag ein kräftiges Stück über der Schätzung. Und die Baubeginne legten zwar nur im erwarteten Rahmen zu, doch auch dies wurde als freundliches Signal gesehen. "Es gibt viel Gutes vom Immobilienmarkt", sagte Elizabeth Placek von KeyBank, der Sektor sei ein Lichtblick in einem ansonsten nicht so freundlichen Umfeld. Am Dienstag war bereits der Stimmungsindex der Branche, der NAHB-Index, auf den höchsten Stand seit sechs Jahren gestiegen.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 13.578 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,1 Prozent auf 1.461 Punkte. Der Nasdaq-Composite legte um 0,2 Prozent auf 3.183 Punkte zu. Die Umsätze fielen auf 0,64 (Dienstag: 0,63) Milliarden Aktien. Dabei kamen auf 1.731 (1.341) Kursgewinner 1.271 (1.681) -verlierer, unverändert schlossen 122 (112) Titel.

Öl setzte seinen rasanten Abwärtstrend fort. Der Preis für das Barrel der Sorte WTI rauschte um 3,38 Dollar auf 91,97 Dollar nach unten. Das ist ein Minus von 3,5 Prozent - der stärkste Rückgang an einem Tag seit zwei Monaten. Noch am Freitag musste für ein Barrel in der Spitze über 100 Dollar bezahlt werden. Am Mittwoch belasteten vor allem neue Daten zu den in Amerika gelagerten Rohöl-Beständen. Sie sind auf ungeahnte Höhen angewachsen. Generell wird der Markt beherrscht von der Sorge einer schwächelnden Nachfrage.

Ein wichtiges Thema kam aus Fernost: Die Bank of Japan erhöht ihre Wertpapierkäufe um rund 100 Milliarden Euro und verlängert zudem das Kaufprogramm bis Dezember 2013. Damit folgt sie den jüngsten Maßnahmen von Fed und EZB. Der Versuch, hiermit den Yen zu schwächen, schlug aber fehl. Der Dollar kletterte nur vorübergehend zur japanischen Währung, fiel dann aber wieder auf 78,38 Yen zurück. Der Euro hielt sich um 1,3050 Dollar.

Der Goldpreis, als möglicher Schutz vor einer steigenden Inflation, profitierte zunächst von den Maßnahmen der Japaner - er kletterte bis knapp 1.780 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit sechs Monaten. Später kam er wieder auf 1.770 Dollar zurück. Die US-Anleihen verzeichneten leichte Aufschläge. Die Investoren seien von der Wirksamkeit der jüngsten Notenbank-Maßnahmen nicht vollständig überzeugt, erklärte ein Marktteilnehmer die Gewinne. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel auf 1,78 Prozent.

Aktien von Hausbauern liefen mit den guten Daten aus dem Sektor nach oben. PulteGroup und standen ganz oben im S&P-500-Index, sie gewannen 4,3 Prozent. Im Dow ging es für die Aktie der Baumarktkette Home Depot um 1 Prozent nach oben. Die Aktien von J.C. Penney sprangen vorübergehend um 10 Prozent nach oben, nachdem CEO Ron Johnson gesagt hatte, dass neue Läden und Boutiquen gut liefen. Doch die Aktie kam wieder zurück und gewann schließlich nur noch 0,1 Prozent, als Johnson von weiterhin schweren Zeiten sprach.

Unter den übrigen Einzelwerten gerieten Yahoo! in den Blickpunkt. Der Internet-Konzern hat mit dem lang erwarteten Verkauf seines Anteils an der chinesischen Alibaba Group begonnen. Gleichzeitig zerstreute Yahoo! die Befürchtungen der Aktionäre, auf die früher angekündigte Milliardenausschüttung verzichten zu müssen, was die neue Chefin Marissa Mayer zunächst nicht ausgeschlossen hatte. Die Aktie von Yahoo! gab um 0,3 Prozent nach.

Bei Boeing beginnt voraussichtlich ein Bummelstreik der Ingenieure, nachdem deren Gewerkschaft das jüngste Angebot des Flugzeugbauers als unzureichend abgelehnt hat. Die Titel fielen um 0,8 Prozent. Die Apple-Aktie lag nach dem dienstäglichen Sprung über die Marke von 700 Dollar kaum verändert bei 702,10 Dollar.

Mit Zahlen zum ersten Quartal konnte General Mills überzeugen, die Aktie des Herstellers von Frühstücksflocken und Fertigpizzen rückte um 1,8 Prozent vor. Corning-Papiere steigerten sich um 1,2 Prozent. Goldman Sachs hat den Titel auf "Kaufen" von "Neutral" hochgenommen. Die Analysten loben die Absicht des Glas- und Keramikproduzenten, das Geschäft breiter aufzustellen.

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