Alt 18.09.12, 14:10
Standard Verstärkte Konjunktursorgen - Apple vor 700-USD-Marke
Beitrag gelesen: 309 x 

Die Rally nach den jüngsten geldpolitischen Maßnahmen der US-Notenbank scheint vorbei zu sein. Der Fokus des Marktes richtet sich wieder verstärkt auf das globale Wachstum und da sehen die Aussichten eher düster aus. Die Veröffentlichung schwacher Daten, vor allem aus China, habe sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Monate gezogen, heißt es aus dem Handel. Da klammert sich der Markt gerne an jeden positiven Strohhalm - und der heißt erneut Apple. Im nachbörslichen Handel hatte die Aktie zwar die psychologische Marke von 700 Dollar zum ersten Mal kurz überschritten, doch ein deutlicher Sprung über dieses Niveau steht noch aus, könnte am Berichtstag aber erfolgen.

Die Futures auf den S&P-500 und den Nasdaq-100 reduzieren sich um jeweils 0,1 Prozent und signalisieren damit eine schwächere Eröffnung in New York. Von Konjunkturseite sind Impulse Mangelware. Das vorbörslich veröffentlichte US-Leistungsbilanzdefizit für das zweite Quartal fiel etwas geringer aus als erwartet. Der Einfluss auf den Handel dürfte aber begrenzt bleiben. Am Montag hatte der Empire State Manufacturing Index enttäuscht.

"Schwache Wirtschaftsdaten aus den USA schüren die Sorge vor einer sinkenden globalen Wirtschaftsleistung", sagt Kintai Cheung, Analyst bei Credit Agricole. Morgan Stanley weist zudem darauf hin, dass sich die Börsenentwicklung in den vergangenen Monaten von der schwachen Entwicklung der Weltwirtschaft abgekoppelt habe. Grund hierfür seien die Aktionen der Zentralbanken gewesen. Zugleich warnen sie davor, dass die Rally aber nur aufrecht erhalten werden könne, wenn sich auch der Wirtschaftsausblick in den kommenden zwei Monaten verbessere.

Der Euro kommt in diesem Umfeld stärker zurück und fällt unter die Marke von 1,31 Dollar. Damit hat die Gemeinschaftswährung seit Montagnachmittag rund einen Cent an Wert verloren. Im Fokus am Devisenmarkt steht nun die zweitägige Sitzung der japanischen Notenbank. Beobachter erwarten, dass auch die Japaner am Mittwoch ihre Geldpolitik lockern werden, um der Aufwertung des Yen zu begegnen. Aktuell notiert der Euro bei 1,3059 Dollar.

Der Ölpreis setzt seine Abwärtsbewegung fort. Ein Barrel der Sorte WTI notiert bei 96,27 Dollar, nach 96,62 Dollar zum Settlement am Vortag. Der plötzliche Einbruch des Ölpreises am Vortag ist immer noch nicht abschließend geklärt. In nur einer Minute sackte der Ölpreis um drei Dollar ab und damit auf den tiefsten Stand seit dem 7. September. Für den plötzlichen Rückgang kursieren diverse Begründungen: Eine Fehleingabe oder aber ein Computerfehler an der Nymex, die Spekulation über die Auflösung strategischer Ölreserven durch die USA sowie Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Preisanstieg.

Der Goldpreis notiert bei 1.763,69 Dollar, ein leichtes Minus von 0,1 Prozent. Auf kurze Sicht könnte der Goldpreis durchaus neue Höchststände markieren, heißt es aus dem Handel.

Die Apple-Aktie zieht weiterhin das Interesse auf sich. Grund für die Euphorie sind die Vorbestellungen für das neue iPhone 5, die alle Erwartungen übertreffen. Sie seien schon doppelt so hoch wie beim Vorgängermodell iPhone 4S, heißt es von dem Unternehmen. Und auch die Analysten stimmen in das freudige Konzert ein. So haben die Analysten von Bank of America-Merrill Lynch ihr Kursziel auf 850 von zuvor 770 Dollar erhöht und die Kaufempfehlung bekräftigt. Vor der Startglocke notiert die Apple-Aktie kaum verändert bei 699,25 Dollar.

Die Titel von AMD verlieren 9 Prozent. Am Vortag war der deutsche Finanzvorstand des Chipherstellers, Thomas Seifert, zurückgetreten. AMD teilte mit, dass er "anderen Interessen nachgehen" wolle und es keine Differenzen mit Blick auf die Bilanz des Unternehmens gebe. Seiferts Abtritt unterstreiche die jüngsten "Herausforderungen", vor denen AMD stehe, so Patrick Wang, Analyst bei Evercore Partners. FedEx-Titel fallen um 2,2 Prozent. Das Logistikunternehmen hat von Margendruck im ersten Quartal berichtet und die Gewinnziele für das Fiskaljahr 2013 nach unten korrigiert.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

DJG/DJN/ros

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 11:43 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]