Die Apple-Aktie ziert sich am Montagmittag an der Wall Street weiterhin. Die Marke von 700 Dollar ist in greifbarer Nähe, doch der Sprung über dieses psychologisch wichtige Niveau ist den Titeln bislang noch nicht gelungen. Am Gesamtmarkt nehmen die Investoren nach der jüngsten Rally dagegen erst einmal Gewinne mit. Dafür gibt es auch einen guten Grund, denn der Empire-State-Manufacturing-Index, vor Handelsbeginn veröffentlicht, fiel überraschend schwach aus.

Und auch der Streit zwischen China und Japan um eine Inselgruppe im ostchinesischen Meer dürfte für Zurückhaltung bei den Anlegern sorgen. An der Börse in Schanghai gab der Leitindex mit dieser Krise um gut zwei Prozent nach. Der Dow-Jones-Index, der S&P-500 und auch der Nasdaq-Composite geben um jeweils 0,2 Prozent nach.

Die US-Notenbank habe getan, was von ihr erwartet wurde, sagt Rebecca O'Keefe von Interactive Investor in London zu den Fed-Aussagen vom Donnerstag. Nun dürften die Anleger Richtung Osten blicken, wo in Japan und China die erhofften Wirtschaftsstimuli noch ausstünden. Die Nachrichtenlage insgesamt ist dürftig. Der Empire State Manufacturing Index für September sorgt für eine Enttäuschung. Hier hat sich die Beschäftigungs-Komponente gegenüber dem Vormonat nahezu geviertelt. Der Industrieindex der New-York-Fed fiel auf minus 10,41 Punkte, die Erwartung lag bei 0,00 Punkten. Die erste Indikation für den ISM-Index des Monats September sei somit negativ. Sollten die anderen Regionalbefragungen in der Industrie dies nicht überkompensieren, drohe ein neuerlicher ISM-Wert unterhalb der 50er Marke, heißt es aus dem Handel.

Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro nach der starken Aufwertung der vergangenen Tage zu Beginn des US-Handels erneut auf diesem Niveau bei 1,3137 Dollar. Zwischenzeitlich war die Gemeinschaftswährung von ihren Höchstständen seit Anfang Mai etwas zurückgekommen. Die Devisenstrategen von Morgan Stanley sehen den Euro auf dem Weg in Richtung 1,34 Dollar. Der Aufwärtstrend der Gemeinschaftswährung werde anhalten, weil europäische Wertpapiere von der Politik der europäischen Zentralbank profitierten.

Der Ölpreis legt leicht zu, während der Goldpreis sich stabilisiert. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte WTI liegt aktuell bei 99,34 Dollar, nach 99 Dollar am Freitag. Dagegen tendiert der Goldpreis mit rund 1.769 Dollar je Feinunze seitwärts. Doch ein weiterer Anstieg des Goldpreises dürfte sich nach den Maßnahmen der US-Notenbank fortsetzen, wie Experten vermuten. Die nächste wichtige Marke liege nun bei 1.800 Dollar.

Die Notierungen am US-Anleihemarkt werden vom schwachen Empire State Manufacturing Index für September etwas gestützt. Hier kommt es nach den deutlichen Abgaben der vergangenen Tage zudem zu einer leichten Erholung. Die Rendite zehnjähriger Titel liegt bei 1,86 Prozent. "Was die US-Konjunkturdaten angeht, dürfte es in dieser Woche aber eher ruhig werden", so Morgan Stanley.

Die Apple-Aktie verpasst vorerst den Sprung über die Marke von 700 Dollar. Aktuell gewinnt die Aktie 1,1 Prozent auf 698,97 Dollar. Das neue Allzeithoch liegt bei 699,54 Dollar, also einen Wimpernschlag unter der psychologisch wichtigen Marke. Die Vorbestellungen für das neue iPhone 5 übertreffen die Erwartungen. Diese seien schon doppelt so hoch wie beim Vorgängermodell iPhone 4S, heißt es von dem Unternehmen.

Die Titel von General Motors (GM) verlieren 1,3 Prozent. Angeblich sträubt sich die US-Regierung, den Automobilkonzern vollends in die Unabhängigkeit zu entlassen. Einen neuerlichen Vorstoß des Konzerns, das US-Finanzministerium zum Verkauf von GM-Aktien zu bewegen, habe die Regierung abgelehnt, berichten mit den Vorgängen vertraute Personen. Bei den GM-Verantwortlichen steigt die Ungeduld mit dem Anteilseigner, den sie in der zurückliegenden Finanzkrise notgedrungen ins Boot holen mussten.

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