Alt 17.09.12, 14:33
Standard Gewinnmitnahmen - Apple nimmt 700-Dollar-Marke ins Visier
Beitrag gelesen: 329 x 

Nach vier Handelstagen mit teils kräftigen Kursgewinnen dürfte es zu Wochenbeginn an Wall Street zu Gewinnmitnahmen kommen. Die erste Euphorie über die geldpolitische Lockerung der US-Notenbank habe sich nun gelegt. Der überraschend schwache Empire-State-Manufacruring-Index, der vor Handelsbeginn veröffentlicht wurde, dürfte die Neigung zu Gewinnmitnahmen verstärken. Die Apple-Aktie könnte dagegen erneut in den Fokus rücken. Sie befindet sich nur noch knapp unter der Marke von 700 Dollar. Und auch der Streit zwischen China und Japan um eine Inselgruppe im ostchinesischen Meer dürfte für Vorsicht bei den Anlegern sorgen. An der Börse in Schanghai gab der Leitindex mit den jüngsten Entwicklungen um gut zwei Prozent nach. Der S&P-Future verliert aktuell 0,2 Prozent, der Nasdaq-Future zeigt sich kaum verändert.

Die Federal Reserve habe getan, was von ihr erwartet worden sei, sagt Rebecca O'Keefe von Interactive Investor in London. Nun dürften die Anleger Richtung Osten blicken, wo in Japan und China die erhofften Wirtschaftsstimuli bislang noch ausstünden. Die Nachrichtenlage insgesamt ist allerdings dürftig. Der Empire State Manufacturing Index für September sorgt für eine Enttäuschung. Hier hat sich die Beschäftigungs-Komponente gegenüber dem Vormonat nahezu geviertelt. Der Industrieindex der New-York-Fed fiel auf Minus 10,41 Punkte, die Erwartung lag lediglich bei Minus 2,00 Punkten. Die erste Indikation für den ISM-Index des Monats September sei somit negativ. Sollten die anderen Regionalbefragungen in der Industrie dies nicht überkompensieren, drohe ein neuerlicher ISM-Wert unterhalb der 50er Marke, heißt es aus dem Handel.

Am Devisenmarkt gibt der Euro nach der starken Aufwertung der vergangenen Tage etwas nach. Die Gemeinschaftswährung, die am Freitag zum US-Dollar in der Spitze von 1,3170 Dollar auf den höchsten Stand seit Anfang Mai gestiegen war, notiert aktuell bei 1,3113 Dollar verbilligt. Die Devisenstrategen von Morgan Stanley sehen den Euro auf dem Weg in Richtung 1,34 Dollar. Der Aufwärtstrend der Gemeinschaftswährung werde anhalten, weil europäische Wertpapiere von der Politik der europäischen Zentralbank profitierten.

Der Gold- und der Ölpreis zeigen sich zu Wochenbeginn kaum verändert. "Nach den starken Aufschlägen der vergangenen Woche dürfte es heute zu leichten Gewinnmitnahmen kommen. Es dürfte eine insgesamt ruhigere Woche werden", so Thina Saltvedt von Nordea Bank Norge. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte WTI liegt aktuell bei 98,99 Dollar, nach 99 Dollar am Freitag. Auch der Goldpreis zeigt sich mit 1.772,02 Dollar je Feinunze kaum verändert. Allerdings dürfte sich der Anstieg des Goldpreises nach den Maßnahmen der US-Notenbank fortsetzten. Die nächste wichtige Markt liege nun bei 1.800 Dollar. "Kurzfristig scheint der Goldmarkt überkauft, doch der Anstieg wird sich fortsetzen", so ein Teilnehmer.

Die Notierungen am US-Anleihemarkt werden vom schwachen Empire State Manufacturing Index für September etwas gestützt. Hier kommt es nach den deutliche Abgaben der vergangenen Tage zudem zu einer leichten Erholung. Die Rendite zehnjähriger Titel liegt bei 1,84 Prozent. "Was die US-Konjunkturdaten angeht, dürfte es in dieser Woche aber eher ruhig werden", so Morgan Stanley.

Die Apple-Aktie steigt vorbörslich weiter und notiert bei 697,19 Dollar, womit das Allzeit-Hoch vom Freitag bereits wieder überschritten ist. Die Vorbestellungen für das neue iPhone 5 übertreffen die Erwartungen. Diese seien schon doppelt so hoch wie beim Vorgängermodell iPhone 4S, heißt es von dem Unternehmen.

Auch die Titel von General Motors (GM) könnten im Blick stehen. Angeblich sträubt sich die US-Regierung, den Automobilkonzern vollends in die Unabhängigkeit zu entlassen. Einen neuerlichen Vorstoß des Konzerns, das US-Finanzministerium zum Verkauf von GM-Aktien zu bewegen, habe die Regierung abgelehnt, berichten mit den Vorgängen vertraute Personen. Bei den GM-Verantwortlichen steigt die Ungeduld mit dem Anteilseigner, den sie in der zurückliegenden Finanzkrise notgedrungen ins Boot holen mussten. Die GM-Aktie verliert vorbörslich 1,3 Prozent.

Die Aktien des Bürobedarf-Anbieters Staples profitieren vorbörslich nicht von einem Bericht, laut dem mehrere Private-Equity-Gesellschaften an dem Unternehmen interessiert sind. Vor der Startglocke geht es für die Titel um 0,1 Prozent nach unten.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

DJG/DJN/ros

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 13:35 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]