Alt 17.07.14, 11:10
Standard Sydney mit Ausflug auf Sechsjahreshoch - Ölpreis steigt
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Nur von kurzer Dauer war das Sechsjahreshoch am Donnerstag an der Börse in Sydney. Insbesondere Kursgewinne bei Rohstoffaktien hatten den S&P/ASX-200 auf 5.561 Punkte nach oben gehievt, ehe er sich der überwiegend negativen Tendenz an den Börsen in Ostasien anschloss und am Ende nur noch ein Plus von 0,1 Prozent auf 5.522 aufwies. Für Rückenwind bei den Minenbetreibern hatten die jüngsten positiv ausgefallenen Daten zum BIP-Wachstum und zur Industrieproduktion in China gesorgt.

Nach dem deutlichen Rückgang von den Tageshoch warnten einige Händler, dass damit eine deutlichere Korrektur eingeläutet werden könnte, zumindest aber ein Rücksetzer bis in den unteren Bereich der Spanne von 5.350 bis 5.550 Punkten, die bereits seit Monaten Bestand habe. "Ich weiß nicht, warum man jetzt auf diesem Niveau Aktien haben muss unter Chance-Risiko-Aspekten. Der Markt steckt weiter in der Handelsspanne und hat es nicht geschafft den Widerstand zu knacken", sagte marketmatters.com-Experte Shawn Hickman.

Fortescue Metals Group retteten ein Plus von 1,7 Prozent aus dem Tag, Rio Tinto schlossen 1,2 Prozent und BHP Billiton 0,8 Prozent fester. AGL Energy verloren dagegen 5,5 Prozent, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, wegen der in Australien wieder abgeschafften Besteuerung von Treibhausgasen einen um 186 Millionen Austral-Dollar niedrigeren Gewinn zu erwarten.

In Tokio bewegte sich der Nikkei-Index kaum vom Fleck im Vergleich zum Vortag. In Schanghai ging es dagegen um 0,6 Prozent abwärts. Händler sprachen von einer Fortsetzung der Korrektur angesichts weiter schwelender Konjunktursorgen. "Solange die Konjunkturdaten nicht die Erwartungen klar übertreffen, werden sie den Markt nicht nach oben bringen (...) und gleichzeitig korrigiert die ChiNext nach dem starken Anstieg zu Jahresanfang deutlich", sagte Analyst Deng Wenyuan von Soochow Securities. Hintergrund sind Verluste bei jüngst an die Start-Up-Börse ChiNext gekommene Aktien, nachdem zuvor vier Monate lang keine Börsengänge erlaubt gewesen waren.

Für Verstimmung sorgte außerdem, dass in Hongkong der nächste Ausfall einer Unternehmensanleihe - wenngleich auch vom Volumen her sehr klein. Das Bauunternehmen Huatong Road & Bridge Group warnte, möglicherweise eine Anleihe über umgerechnet knapp 50 Millionen Euro nicht zurückzahlen zu können. Dies sei besonders kritisch zu sehen, da das Wachstum in China stark kreditfinanziert sei, merkten die Analysten der BNP Paribas an.

Zu den größten Verlierern gehörten Autoaktien wie SAIC Motor und Chongqing Changan Automobile mit Einbußen um rund 2,5 Prozent, belastet von Sorgen über sinkende Absätze im laufenden Jahr. An anderer Stelle war von Gewinnmitnahmen die Rede, nachdem die Papiere nach der Ankündigung Pekings, den Verkauf elektrisch betriebener Pkw zu fördern, zuletzt stark zugelegt hatten.

In Taiwan fielen Taiwan Semiconductor Manufacturing mit einem Minus von über 4 Prozent aus dem Rahmen. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie seit Jahresbeginn um rund 20 Prozent zugelegt und das Unternehmen am Donnerstag Rekordergebnisse für das zweite Quartal und einen starken Ausblick auf das dritte Quartal abgegeben hatte. Zudem gab es Sorgen, dass das Unternehmen Aufträge an Samsung verlieren könnte. Samsung gingen in Seoul 0,7 Prozent höher aus dem Tag. Kyushu Electric Power gewannen in Tokio 2,1 Prozent, nachdem die Atomenergiebehörde grünes Licht für das Wiederanfahren von zwei Kernkraftwerken gegeben hatte.

Weiter leicht erholt zeigte sich der Goldpreis nach seinem jüngsten Rutsch unter die 1.300er Marke. Die Feinunze kostete zuletzt 1.303 Dollar, gut 3 Dollar mehr als im späten US-Handel. Die Ölpreise zeigten sich zunächst wenig verändert, machten dann aber einen Satz nach oben auf 102,03 Dollar je Barrel der US-Sorte WTI von zuvor knapp 101,40. Die Marktexperten von JBC begründeten den Anstieg mit der Nachricht, dass die USA im vergangenen Halbjahr soviel Öl aus Reservebeständen verbraucht hätten wie nie zuvor.

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