Widerstandsfähig haben sich die Börsen in Ostasien am Dienstag gezeigt. Trotz schwacher Vorgaben aus Europa und den USA ging es lediglich in Tokio um 0,4 Prozent auf 15.314 Punkte etwas stärker nach unten. Die anderen Handelsplätze zeigten sich uneinheitlich. An den Börsen in China stiegen die Indizes sogar leicht, in Sydney sorgte ein gestiegener NAB Geschäftsklimaindex für Unterstützung.

Keinen stärkeren positiven Impuls entfaltete der höher als erwartet ausgefallene japanische Leistungsbilanzüberschuss im Mai. Auch der im Handelsverlauf von seinen Tagestiefs zum Yen zurückkommende Dollar hielt die Anleger nicht davon ab, den zweiten Tag in Folge Gewinne mitzunehmen nach dem jüngsten Fünfmonatshoch des Nikkei-Index.

Nicht nur in Japan sprachen Händler zudem von Zurückhaltung bei den Investoren angesichts der am Mittwoch anstehenden Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung. Dieses könnte Aufschlüsse über den weiteren geldpolitischen Kurs bringen und besonders angesichts der gerade erreichten Rekordhochs an den US-Börsen stärkere Kursreaktionen auslösen. "Die Federal Reserve scheint derzeit immer noch der Taktgeber für sämtliche Vermögensklassen zu sein", sagte IG-Chefstratege Chris Weston.

Daneben wurde das Geschehen vielfach bestimmt vom Warten auf die Quartalsberichtssaison, die am Abend in den USA traditionsgemäß von Alcoa eröffnet wird.

Unter den Einzelwerten stachen Casio Computer mit einem Plus von 7,5 Prozent hervor. Das Unternehmen hatte die Ausgabe einer Wandelanleihe angekündigt und gleichzeitig den Rückkauf eigener Aktien, um so die Eigenkapitalrendite zu erhöhen. Die Aktie des Großhändlers Iwaki & Co. profitierte von einem deutlich über den Prognosen ausgefallenen Halbjahresgewinn. Sie legte um über 13 Prozent zu.

In Seoul stand das Schwergewicht Samsung im Fokus. Zum dritten Mal in Folge hatte das Unternehmen eine operativen Gewinnrückgang gemeldet. Eine schwächere Nachfrage aus China und Europa sowie ungünstige Wechselkurse hätten den operativen Gewinn geschmälert, ließ der Elektronikriese wissen. Für das zweite Quartal berichtete Samsung einen vorläufigen Gewinnrückgang um 24 Prozent auf umgerechnet 5,1 bis 5,4 Milliarden Euro. Das ist ein stärkerer Einbruch als von Experten erwartet. Der Umsatz soll zwischen rund 8 und 11 Prozent gesunken sein.

Dass der Kurs der Aktie dennoch um 0,2 Prozent leicht zulegte, erklärten Händler damit, dass er in den vergangenen Wochen mit einem Minus von über 10 Prozent schwache Zahlen bereits vorweggenommen habe.

Um 3,7 Prozent schoss der Kurs des Apple-Zulieferes LG Display nach oben. In den USA hatte die Apple-Aktie deutlich zugelegt nach einem Analysten-Bericht über gute Daten bei einigen Zulieferern, die auf starke Verkäufe im Juni hindeuten dürften.

An der Börse in Shanghai setzten Anleger auf günstig ausfallende Konjunkturdaten in den kommenden Tagen. Den Anfang machen am Mittwoch die Verbraucherpreise, die im Juni im Jahresvergleich nur noch um 2,4 Prozent gestiegen sein sollen, verglichen mit 2,5 Prozent im Mai. Die von der Regierung bereits angekündigten wirtschaftlichen und finanziellen Reformen seien langfristig zwar positiv für den Aktienmarkt, kurzfristig sei das vertrauen de Anleger aber noch labil. Zu den Verlierern gehörten mit den Immobilienwerten einige der Gewinner vom Vortag.

Am Devisenmarkt gab der US-Dollar zum Austral- und auch zum Neuseeland-Dollar deutlicher nach. Hintergrund war ein Anstieg des NAB-Geschäftsklimaindex im Juni in Australien. An der Börse in Sydney zeigten sich die Kurse davon allerdings kaum beeindruckt.

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