Die vielbeachteten US-Arbeitsmarktdaten waren am vergangenen Freitag alles andere als erfreulich. Und dennoch hat sich der Aktienmarkt erstaunlich stabil gezeigt. Immerhin werden die Stimmen immer lauter,die nach dem Jahreswechsel eine erste Zinssenkung seitens der US-amerikanischen Zentralbank erwarten. Dafür spricht auch, dass die Marktteilnehmer eine allgemeine Abschwächung der Weltwirtschaftskonjunktur erwarten, die durchaus von den USA ausgehen. Dennoch rechnet man weiterhin damit, dass „Big Ben“ Bernanke das so genannte „soft landing“ ebenso gelingen wird, wie es bereits sein Vorganger Alan Greenspan gezeigt hat.

„Beschleuniger“ Rohöl

Sicherlich war der jüngste Aufschwung zum Teil auch auf den rückläufigen Ölpreis zurückzuführen. Dieser ist mittlerweile allerdings für eine technische Gegenreaktion anfällig. Da auch die OPEC die Drosselung der Fördermengen ins Auge gefasst hat, sollten kurzfristig anziehende Preise am Ölmarkt nicht überraschen und insofern am Aktienmarkt eine mögliche Euphorie eindämmen. Wir gehen aber dennoch davon aus, dass der Ölpreis seine Rallye vorerst weiter unterbrechen wird, so dass wir neue Höchststände beim Öl momentan für unwahrscheinlich einordnen.

Inflationsraten entlastet!

Mit dem rückläufigen Ölpreis wurde auch die Spannung aus den Inflationsraten genommen. Diese waren von den Zentralbanken immer wieder ein Argument, sich über Zinsanhebungen Gedanken zu machen. Da der Druck aktuell von dieser Seite weicht, könnten somit durchaus baldige Zinssenkungen möglich werden. Davon sollte dann der Aktienmarkt weiter profitieren. Da aber an der Börse die Zukunft gehandelt wird, dürften die Notierungen bereits in den nächsten Wochen und Monaten weiter anziehen.

Bestätigung durch Quartalszahlen?

Die Anleger knüpfen an die Kurssteigerungen der letzten Wochen durchaus Erwartungen an die bevorstehende Bekanntgabe der Quartalszahlen. So muss sich zeigen, ob die aktuellen Notierungen gerechtfertigt sind. Lassen sich hingegen Enttäuschungen bei Gewinn und Umsatz erkennen, dürfte sich der Eine oder Andere rasch wieder von seinen Positionen trennen. Noch aber ergibt sich ein anderes Bild, da viele offenbar die aktuelle Rallye verpasst haben und somit nur auf eine Einstiegsgelegenheit warten. Fallen die Zahlen daher nicht völlig enttäuschend aus, könnte sich der eine oder andere Rücksetzer durchaus für den nachträglichen Einstieg lohnen!

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein

Hebelzertifikate-Trader

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