Alt 12.01.07, 11:58
Standard bonds weekly: Rentenreport KW 02
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10-jährige Rendite hat 4%-Marke wieder überschritten.

Der Europäische Rentenmarkt präsentierte sich in dieser Woche weiter schwächer. „Dabei konnte die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe erstmals seit August vergangenen Jahres wieder über die 4% - Hürde klettern“, berichtet Sabine Traub, Leiterin des Rentenhandels an der Stuttgarter Börse. Ein Grund hierfür waren die positiven Konjunkturdaten in Europa und den USA. So wurde beispielsweise bekannt, dass die deutsche Industrieproduktion im November um 1,8 Prozent angestiegen ist. Des Weiteren hat sich das US-Handelbilanzdefizit auf 58,2 Milliarden US-Dollar zurückgebildet. Fed-Vize Kohn zeigte sich zu Wochenbeginn zuversichtlich, dass das US-Wachstum im Laufe des Jahres wieder ihren Potenzialpfad erreichen könne. „Die US-Daten haben die Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung erneut gedämpft“, meint die Rentenexpertin.

Am Donnerstag wurde der Markt von einer Leitzinserhöhung der Bank of England überrascht. Diese zeigte sich über die Inflationsentwicklung besorgt und befürchtet angesichts knapper Kapazitäten weiteren Preisauftrieb. „Im Gegensatz zur EZB und der Fed wird der Markt von der Bank of England auf anstehenden Zinsschritte nicht so gut vorbereitet, so dass diese oftmals zu Überraschungen führen“, sagt Sabine Traub. Auf der Sitzung der Europäischen Zentralbank gab es erwartungsgemäß keine Leitzinsänderung. Aus den Worten des EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet entnehmen die meisten Marktteilnehmer, dass es bei der nächsten Sitzung im Februar ebenfalls noch keine Veränderung geben wird. Im März sollte dann aber eine Erhöhung um 25 Basispunkte erfolgen.

Anlegertrends: Venezuelas Präsident Chavez belastet Emerging Markets Anleihen

Zur Wochenmitte kam es bei den Emerging Markets Anleihen zu leichten Kursverlusten. Auslöser hierfür waren die Pläne von Venezuelas Präsident Hugo Chavez, der die Verstaatlichung von Schlüsselbranchen wie Telekommunikationsunternehmen und Raffinerien plant. Des Weiteren soll die Zentralbank ihre Unabhängigkeit verlieren.

Seit Mittwoch ist eine weitere Anleihe der KfW in Türkischen Lira an der Börse Stuttgart handelbar (WKN: A0JBXZ). Der Bond verzinst sich mit einem Kupon von 10,25 Prozent und läuft bis Februar 2008. Die Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s vergeben die bestmöglichen Ratingnoten „Aaa“ und „AAA“. Die kleinste handelbare Einheit beträgt nominal 1.000 TRY, umgerechnet aktuell rund 540 Euro.

Der Ölkonzern Total hat eine neue Anleihe begeben, die seit Donnerstag in Stuttgart handelbar ist (WKN: A0G4ZL). Die Neuemission ist mit einer Laufzeit von sechs Jahren und einen Kupon von 4,125 Prozent ausgestattet. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 1.000 Euro nominal.

Die Ford Bank ist ebenfalls mit einer Neuemission vertreten. Der Kupon der Neuemission beträgt 7,125 Prozent, die Anleihe läuft bis 16. Januar 2012. Die kleinste handelbare Einheit beträgt 50.000 Euro nominal. Von Moody’s wird die Einstufung „B1“ erwartet, S&P vergibt „B+“ (WKN: A0G460).

Von der Eurohypo ist seit heute ein neuer globaler Pfandbrief mit dreijähriger Laufzeit und einem Kupon von vier Prozent handelbar (WKN: EH0EE9). Der Freistaat Bayern hat einen neuen Länder-Jumbo emittiert. Der Kupon beträgt für die zehnjährige Laufzeit 4,125 Prozent p.a. (WKN: 105322)

Die DZ Bank hat zwei neue strukturierte Anleihen begeben. Der klassischen „COBOLD 72“ liegen die Referenzunternehmen Ahold, Imperial Tobacco, Metro, Renault und Telefonica zugrunde. Die Anleihe hat eine Laufzeit von ca. 3 ¼ Jahren und wird mit einem Kupon von 4,50 Prozent p.a. verzinst. Die Rückzahlung erfolgt am Ende der Laufzeit zu 100 Prozent, sofern kein vertraglich definiertes Kreditereignis bei einem der fünf Referenzunternehmen eintritt. Im Falle eines Kreditereignisses erfolgen keine weiteren Zinszahlungen aus der COBOLD Anleihe (WKN: DZ8PMU). Die „COBOLD MiniMax 3“ mit gut fünfjähriger Laufzeit verzinst sich halbjährlich mit einem Kupon von 6-Monats-Euribor plus 50 Basispunkte. Der Kupon beträgt mindestens 4,00 Prozent und maximal 10,00 Prozent. Als Referenzunternehmen liegen hier France Telecom, Linde, Metro, BAT und Telefonica zugrunde. Zins- und die Rückzahlung sind auch hier von der Bonität der Referenzunternehmen abhängig (WKN: DZ8PMT).

Quelle: boerse-stuttgart AG
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