Beitrag gelesen: 359 x |
||
NEW YORK (Dow Jones) - Nach der Kurs-Rally vom Dienstag, der die großen US-Aktienindizes auf mehrjährige Höchststände getrieben hat, legen die US-Börsen zur Wochenmitte eine Verschnaufpause ein und zeigen sich um die Mittagszeit (Ortszeit) mit wenig veränderten Kursen. Im Blick stehen vor allem die Banken, nachdem die Fed nachbörslich die Ergebnisse ihres Stresstests für 19 große US-Institutte veröffentlicht hatte. Der DJIA notiert gegen 17.55 Uhr MEZ 0,1 Prozent bzw. 14 Punkte fester bei 13.192 Punkten. Der S&P 500 liegt unverändert bei 1.395 Punkten. Der technologielastige Nasdaq-Composite gewinnt 0,1 Prozent bzw. 2 Punkte auf 3.043 Punkte.
"Wann immer es zu übermäßigen Marktreaktionen wie gestern kommt, ist zu erwarten, dass dies über alle Assetklassen am nächsten Tag erst einmal verdaut wird", sagt Michael Marrale von RBC Capital Markets. "Die negativen Punkte im Markt sind wirklich fast alle weggefallen, nur noch Israel und Iran sind noch übrig und China, wo die Geldpolitik wohl auf kurze Sicht definitiv nicht gelockert wird", merkt unterdessen Rick Fier von Conifer Securities an. "Ich bin fast ein bisschen besorgt, dass es scheinbar keine Sorgen mehr gibt da draußen", so der Experte weiter. Am Dienstag stieg der Dow Jones Index um 1,7 Prozent auf 13.178 Punkte, das höchste Niveau seit dem 31. Dezember 2007. Der S&P 500 legte um 1,8 Prozent auf 1.396 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite schaffte sogar zum ersten Mal seit mehr als einer Dekade den Sprung über die wichtige Marke von 3.000 Punkten und schloss 1,9 Prozent fester bei 3.040 Punkten. Stresstest im Blick Der mit Spannung erwartete Bankenstresstest, den die US-Notenbank am Dienstag kurz nach Börsenschluss überraschend vorzeitig veröffentlicht hat, sorgt für Gesprächsstoff und Kursbewegungen. Ursprünglich war die Veröffentlichung der Ergebnisse für Donnerstag angekündigt worden. Während die meisten Institute bei der Prüfung durch die Notenbank gut wegkamen, gab es für die Citigroup einen herben Rückschlag in ihren Bemühungen, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Die Fed lehnte den Plan der Citigroup ab, die Dividende zu erhöhen und den Aktienrückkauf auszuweiten. Aktien der Citigroup büßen 3,5 Prozent auf 35,16 US-Dollar ein, während der Bankensektor im S&P 500 um 0,3 Prozent zulegt. Die Citigroup, einst weltgrößte Bank und nun nach Vermögen das drittgrößte amerikanische Institut, hatte den Stresstest zwar bestanden. Die Fed erklärte aber, bei höheren Auszahlungen seien die Kapitalvorgaben in Gefahr. Mit dem Stresstest untersuchte die US-Notenbank, wie sich die 19 wichtigsten Banken des Landes im Falle eines drastischen wirtschaftlichen Abschwungs schlagen würden. Das Szenario ging von einer Arbeitslosigkeit von 13 Prozent, einem Kurseinbruch an den Börsen um die Hälfte und von 21 Prozent niedrigeren Immobilienpreisen aus. Die 15 Banken, die beim Stresstest ungeschoren davonkamen, können jetzt die Dividenden erhöhen und Aktien zurückkaufen. Für die Banker ist das ein Triumph. In den vergangenen drei Jahren wurden sie von den Regulierern und Investoren an der kurzen Leine gehalten, nachdem sie Hunderte Milliarden Dollar aus Rettungsfonds erhalten hatten. Ally Financial fallen durch Neben der Citigroup müssen auch die Banken Ally Financial, MetLife und SunTrust Banks ihre Kapitalpläne noch einmal überarbeiten. Damit hat die Fed deren Plane für höhere Dividenden oder Aktienrückkäufe faktisch abgelehnt. Ally Financial war als einziges Institut im Test durchgefallen, obwohl es keine höheren Ausgaben geplant hatte. Aktien von Metlife und SunTrust fallen um jeweils fast 5 Prozent zurück. Ally Financial büßen 1,2 Prozent auf 23,12 Dollar ein. Morgan Stanley geben um 1,5 Prozent auf 18,64 Dollar nach, nachdem die Bank erklärt hatte, die US-Notenbank habe keine Einwände gegen eine Fortsetzung der Dividendenzahlungen und den Kauf eines weiteren Anteils an Morgan Stanley Smith Barney. Auch Goldman Sachs büßen einen Teil des Vortageskurssprungs von 6,5 Prozent wieder ein und notieren 3 Prozent leichter bei 120,82 Dollar. Bank of America-Merrill Lynch verteuern sich unterdessen um 3,3 Prozent auf 8,77 Dollar. Konjunkturdaten rücken angesichts des Stresstests in den Hintergrund. Das Leistungsbilanzdefizit der USA hat im vierten Quartal 2011 mit 124,1 Milliarden Dollar die Markterwartung um rund 9 Milliarden Dollar übertroffen. Positiv aus Sicht der Börsen ist jedoch, dass die Importpreise im Februar weniger stark gestiegen sind als erwartet. DJG/DJN/kko Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|