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NEW YORK (Dow Jones) - Nach der Veröffentlichung des Stresstests für die Banken durch die Federal Reserve steht die Branche an Wall Street am Berichtstag weiter im Rampenlicht. Nach der Kurs-Rally vom Dienstag, der die großen US-Aktienindizes auf mehrjährige Höchststände getrieben hat, dürften die Aktienmärkte erst einmal durchatmen. Die Terminkontrakte auf den S&P-500 und den Nasdaq-100 deuten auf stagnierende Kurse zur Startglocke hin.
Der mit Spannung erwartete Bankenstresstest, den die US-Notenbank am Dienstag kurz nach Börsenschluss überraschend vorzeitig veröffentlicht hat, dürfte für Gesprächsstoff und Kursbewegungen sorgen. Ursprünglich war die Veröffentlichung der Ergebnisse für Donnerstag angekündigt worden. Während die meisten Institute bei der Prüfung durch die Notenbank gut wegkamen, gab es für die Citigroup einen herben Rückschlag in ihren Bemühungen, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Die Fed lehnte den Plan der Citigroup ab, die Dividende zu erhöhen und den Aktienrückkauf auszuweiten. Aktien der Citigroup büßen an der Computerbörse Nasdaq 4 Prozent ein. Die Citigroup, einst weltgrößte Bank und nun nach Vermögen das drittgrößte amerikanische Institut, hatte den Stresstest zwar bestanden. Die Fed erklärte aber, bei höheren Auszahlungen seien die Kapitalvorgaben in Gefahr. Mit dem Stresstest untersuchte die US-Notenbank, wie sich die 19 wichtigsten Banken des Landes im Falle eines drastischen wirtschaftlichen Abschwungs schlagen würden. Das Szenario ging von einer Arbeitslosigkeit von 13 Prozent, einem Kurseinbruch an den Börsen um die Hälfte und von 21 Prozent niedrigeren Immobilienpreisen aus. Die 15 Banken, die beim Stresstest ungeschoren davonkamen, können jetzt die Dividenden erhöhen und Aktien zurückkaufen. Für die Banker ist das ein Triumph. In den vergangenen drei Jahren wurden sie von den Regulierern und Investoren an der kurzen Leine gehalten, nachdem sie Hunderte Milliarden Dollar aus Rettungsfonds erhalten hatten. Neben der Citigroup müssen auch die Banken Ally Financial, MetLife und SunTrust Banks ihre Kapitalpläne noch einmal überarbeiten. Damit hat die Fed deren Plane für höhere Dividenden oder Aktienrückkäufe faktisch abgelehnt. Ally Financial war als einziges Institut im Test durchgefallen, obwohl es keine höheren Ausgaben geplant hatte. Aktien von Metlife und SunTrust fallen um jeweils mehr als 4 Prozent zurück. Ally Financial wurden an der Nasdaq bislang nicht gehandelt. Morgan Stanley steigen um 1,4 Prozent, nachdem die Bank erklärt hatte, die US-Notenbank habe keine Einwände gegen eine Fortsetzung der Dividendenzahlungen und den Kauf eines weiteren Anteils an Morgan Stanley Smith Barney. Goldman Sachs verteidigen im frühen Handel an der Nasdaq den Kurssprung vom Vortag von 6,5 Prozent. Bank of America-Merrill Lynch verteuern sich um 2,7 Prozent. Papiere von Regions Financial ziehen um 5,6 Prozent an. Die Bank platziert Stammaktien im Volumen von 900 Millionen Dollar. Das Geldhaus will mit den Einnahmen Vorzugsaktien zurückkaufen, die sie im Rahmen von Hilfsmaßnahmen des Staates im Zuge der Finanzkrise ausgegeben hatte. Konjunkturdaten rücken angesichts des Stresstests in den Hintergrund. Das Leistungsbilanzdefizit der USA hat im vierten Quartal 2011 mit 124,1 Milliarden Dollar die Markterwartung um rund 9 Milliarden Dollar übertroffen. Positiv aus Sicht der Börsen ist jedoch, dass die Importpreise im Februar weniger stark gestiegen sind als erwartet. Am Dienstag stieg der Dow Jones Index um 1,7 Prozent auf 13.178 Punkte, das höchste Niveau seit dem 31. Dezember 2007. Der S&P 500 legte um 1,8 Prozent auf 1.396 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite schaffte sogar zum ersten Mal seit mehr als einer Dekade den Sprung über die wichtige Marke von 3.000 Punkten und schloss 1,9 Prozent fester bei 3.040 Punkten. DJG/DJN/bek/ros Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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