Alt 22.01.13, 21:39
Standard Berichtssaison macht die Kurse
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Die Kurse an der Wall Street standen am Dienstag erneut im Zeichen der Berichtssaison. Positive Reaktionen gab es auf die Zahlen von Dupont und Travelers, zudem legten die Aktien von IBM vor der Bekanntgabe der Ergebnisse für das vierte Quartal nach Handelsende zu. "Die Berichtssaison hat Fahrt aufgenommen und ist der zentrale Faktor für die Märkte", so Stratege Richard Sichel von Philadelphia Trust. Ein positiver Impuls kam auch aus der Politik. Das Weiße Haus signalisierte im Streit um die Schuldenobergrenze den Willen zu einer Übergangslösung. US-Präsident Barack Obama würde sich einer kurzfristigen Anhebung der Schuldengrenze bis Mitte Mai nicht in den Weg stellen, erklärte ein Sprecher. Derzeit arbeiten die Republikaner an einem Gesetz, dass es der Regierung erlauben würde, bis zum 19. Mai neue Kredite aufzunehmen.

Der Dow-Jones-Index legte um 0,5 Prozent auf 13.712 Punkte zu und schloss damit auf dem höchsten Stand seit dem 10. Dezember 2007. Der S&P-500 erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 1.493 Punkte und der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Plus von 0,3 Prozent auf 3.143 Punkte. Das Umsatzvolumen ging auf 0,69 (Freitag: 1,1) Milliarden Aktien zurück. Dabei standen den 2.111 (1.963) Kursgewinnern 930 (1.043) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 125 (118) Titel.

Von der Konjunkturseite kamen dagegen unterschiedliche Signale. Zum Einen gab es leichte Enttäuschung über die Konjunkturstimuli in Japan und schwache Immobiliendaten aus den USA, zum Anderen legte der ZEW-Stimmungsindikator in Deutschland deutlich zu und stieg auf den höchsten Stand seit Mai 2010.

Die Bank of Japan hat zwar eine unbefristete Lockerung ihrer Geldpolitik angekündigt und sich ein höheres Inflationsziel gesetzt. Doch wurden die zusätzlichen Wertpapierkäufe auf 2014 vertagt. Das Volumen der Käufe bewegt zudem sich am unteren Ende des Erwarteten und für das Erreichen des Inflationsziels wurde kein fester Zeitpunkt genannt. Am Devisenmarkt büßte der Dollar nach der BoJ-Entscheidung gegenüber dem Yen deutlich an Wert ein. Der Greenback notierte im späten US-Handel bei 88,72 Yen. Der Euro notierte knapp über der Marke von 1,33 Dollar.

Der Goldpreis sprang nach den BoJ-Aussagen ebenfalls an und stieg in Richtung der Marke von 1.700 Dollar. Das unbefristete Öffnen der Geldschleusen durch die Notenbank habe das Inflationsrisiko erhöht, wogegen die Investoren sich nun verstärkt mit Gold in ihren Portfolios wappneten, hieß es. Die Feinunze kletterte zum Settlement um 0,4 Prozent auf 1.693,20 Dollar, nach einem Tageshoch bei 1.698 Dollar.

Der Ölpreis kletterte mit den Hoffnungen auf eine breite konjunkturelle Erholung über die Marke von 96 Dollar je Barrel und damit auf den höchsten Stand seit rund vier Monaten. Der am Dienstag auslaufende Februar-Kontrakt erhöhte sich zum Settlement um 0,7 Prozent auf 96,24 Dollar je Barrel. Der nun führende März-Kontrakt notierte bei 96,68 Dollar. Es wurde auch auf die erhöhte globale Ölnachfrage-Prognose der International Energy Agency vom Freitag verwiesen. Diese wurde für 2013 um 900.000 Barrel je Tag angehoben.

Bei den Einzelwerten legte die Aktie von Verizon Communications um 0,9 Prozent zu. Der Telekom-Konzern verfehlte zwar im vierten Quartal beim Ergebnis zwar die Erwartungen, gleichwohl erreichte die Zahl der Neukunden ein Rekordniveau. Auch der Margenausblick gefiel den Anlegern. Die Titel von IBM stiegen im Vorfeld der Bekanntgabe der Zahlen für das vierte Quartal um 0,8 Prozent.

Besser lief das Geschäft im gleichen Zeitraum für Dupont und Travelers. Die Kurse der beiden Papiere stiegen um 1,8 bzw 2,1 Prozent. Beide Unternehmen schnitten bei Umsatz und Ergebnis besser ab, als von den Analysten erwartet. Gemischt fiel dagegen die Bilanz beim Konsumgüter- und Pharmakonzern Johnson & Johnson aus. Während die Gewinnprognosen im vierten Quartal übertroffen wurden, blieben die Erlöse unterhalb der Schätzungen. Die Aktie fiel um 0,7 Prozent. Caterpillar, der weltgrößte Baumaschinenhersteller, schlägt sich derzeit mit einem Bilanzierungsskandal bei einer chinesischen Tochter herum. Die Anteilsscheine schafften im späten Handel mit dem steigenden Gesamtmarkt noch den Sprung ins Plus und gewannen 0,1 Prozent.

Am US-Rentenmarkt gerieten die Notierungen mit dem guten ZEW-Index aus Deutschland zunächst unter Abgabedruck. Mit den schwachen US-Neubauverkäufen kam es dann allerdings im Verlauf zu einer Erholung. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen lag bei 1,83 Prozent.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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