Alt 11.10.12, 18:56
Standard Arbeitsmarkt und Citigroup-Kommentar stützen Aktien
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Leicht erholt von den Vortagesverlusten zeigen sich die US-Aktien am Donnerstagmittag (Ortszeit). Gestützt wird die verhalten positive Stimmung von Lichtblicken am US-Arbeitsmarkt und einem optimistischen Analystenkommentar zum US-Aktienmarkt. In der vergangenen Woche wurden in den USA 30.000 weniger Anträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt - so rosig hatten Volkswirte dies nicht erwartet. Die übrigen Daten - Import- und Export-Preise und Handelsbilanz - treten eher in den Hintergrund. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,3 Prozent, der S&P-500 steigt um 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,4 Prozent.

Neben den Arbeitsmarktdaten sorgt die Citigroup für Aufschläge. Die Analysten stufen US-Aktien hoch und empfehlen diese nun zum "Übergewichten". Daneben erhöhen die Experten auch den globalen Roh- und Grundstoffsektor. Aktien aus dieser Branche führen die Liste der Gewinner im S&P-500 mit an. "Wenn man sich weltweit nach den besten Orten für Investitionen umschaut, stößt man auf die USA", kommentiert Marktstratege Dan Veru von Palisade Capital Management die Einschätzung der Analysten.

Die Investoren behalten des Weiteren den Telekommunikationssektor im Auge. Denn der japanische Telekom- und Medien-Konzern Softbank plant Kreisen zufolge die Übernahme des US-Telekomunternehmens Sprint Nextel. Damit verschieben sich einige strategische Fronten in der Branche. Die Deutsche Telekom plant schon länger die Fusion ihres US-Geschäfts mit einem weiteren US-Telekomanbieter - nämlich MetroPCS. Bislang fürchteten die Deutschen, dass Sprint ebenfalls für MetroPCS bieten könnte. Doch mit den neuen Ambitionen von Softbank könnte dies vom Tisch sein. Sprint Nextel verteuern sich um 18 Prozent, MetroPCS fallen um 4,7 Prozent.

Unterschiedliche Signale kommen aus Europa. Standard & Poor's hat Spanien abgestuft und damit die Misere des schuldengeplagten Landes wieder in den Blick gerückt. Spanien rangiert nun nur noch eine Stufe oberhalb des Ramschniveaus. Allerdings weckt dies manche Hoffnung, dass das Land bald um EU-Hilfe bitten könnte. Zudem hat Italien eine Auktion von Staatsanleihen mit Laufzeiten zwischen drei und 13 Jahren bravourös gemeistert.

Investoren bevorzugen eher die riskanteren Anlagen. So zeigt sich der Euro deutlich im Aufwind und notiert bei 1,2926 Dollar. Für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI wird 92,56 Dollar bezahlt, ein Plus von über einem Prozent zum Vortagesschluss. Beflügelt wird der Ölpreis erneut von den Spannungen im Nahen Osten. Händler berichten von Gerüchten über die Explosion einer Pipeline im Zuge der wachsenden Feindseligkeiten zwischen der Türkei und Syrien. Die stärker als erwartet gestiegen US-Lagerbestandsdaten treten daher in den Hintergrund.

Auch der Preis für Gold verteuert sich, so dass die Feinunze mit 1.769 Dollar bezahlt wird. Weniger gefragt sind hingegen die vermeintlich sicheren US-Staatsanleihen. Die Rendite der zehnjährigen Papiere steigt demzufolge auf 1,71 Prozent.

Die Aktien von J.P. Morgan ziehen um 1,6 Prozent an. Das Wall Street Journal berichtet von personellen Rochaden im Finanzkonzern. Die Bank wird am Freitag Quartalszahlen ausweisen. Boeing hat laut einem Medienbericht einen Lieferauftrag für 50 Maschinen des Typs 737 von Alaska Air erhalten, die Titel des Flugzeugbauers steigen um 1,5 Prozent. Die Anteilsscheine der Restaurantkette Ruby Tuesday leiden unter enttäuschenden Quartalszahlen. Im ersten Geschäftsquartal fielen Sonderaufwendungen für die Suche nach einem neuen CEO an, die das Ergebnis schmälerten. Aber auch bereinigt um diese Sondereinflüsse verfehlte das Ergebnis die Erwartungen der Analysten. Der Kurs der Aktie fällt um 0,7 Prozent.

VOXX-Papiere ermäßigen sich nach einer Gewinnwarnung des Unternehmens um 6,5 Prozent. Das Unternehmen leidet unter der geringeren Ausgabefreude der Kunden und Wechselkurseinflüssen. In seinem zweiten Geschäftsquartal hatte der Hersteller von Audio-Zubehör den Gewinn dank einer Akquisition um 8,2 Prozent gesteigert.

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