Alt 23.10.14, 13:14
Standard DAX kämpft nach guten Daten mit 9.000-Punktemarke
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Gute Konjunkturdaten prägen am Donnerstag die Stimmung an den europäischen Märkten. Der DAX kämpft mit der 9.000er Marke. Am Mittag liegt er dicht an dieser Marke, ein Plus von 0,4 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent zu. Wie vom Handel erhofft, erweist sich das gute Klima unter den deutschen Einkaufsmanagern als Kurstreiber. Auch der europaweite Einkaufsmanagerindex deutet auf Wachstum in der Eurozone hin.

Der Euro löst sich von der Marke von 1,26 Dollar und zieht auf 1,2667 an. Leidtragender ist der Rentenmarkt, die Renditen der deutschen Langläufer ziehen weiter an. Und der Preis für die Feinunze Gold fällt unter die Marke von 1.240 Dollar zurück.

Der Einkaufsmanager-Index für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland sprang auf 51,8 und damit über die Expansionsschwelle von 50 Punkten. Analysten hatten dagegen mit einem Rückfall von zuvor 49,9 auf 49,5 gerechnet. Der Sprung über die Expansionsmarke hat den Markt wie erwartet auf dem falschen Fuß erwischt.

"Nach den vielen Stimmungsindikatoren handelt es sich jetzt endlich um die ersten ernstzunehmenden Daten aus der Realwirtschaft", sagt ein Händler. Der Markt habe auf Indikationen gewartet, wie das vierte Quartal in der Wirtschaft angelaufen ist. Auch der ifo-Index kommende Woche dürfte nun besser als befürchtet ausfallen: "Die meisten Euro-Ausländer hatten auf eine bevorstehende Rezession und damit fallende Kurse gesetzt". Heftige Eindeckungskäufe vor allem aus den USA könnten nun folgen.

Günstige Impulse kommen auch von der Berichtssaison. Gut steht unter anderem die Credit Suisse da: Sie hat im dritten Quartal deutlich mehr verdient und die Markterwartungen übertroffen. Der Gewinn von 1,025 Milliarden Franken liegt deutlich über der Analystenprognose von 859 Millionen. Im Investmentbanking läuft es rund. Die Aktien legen um 0,4 Prozent zu.

Besonders positiv überrascht haben die Geschäftszahlen von Orange. Die Titel der ehemaligen France Telecom springen um 3,2 Prozent. Für Netzwerkausrüster Nokia geht es sogar um 3,8 Prozent nach oben. Nicht nur die Geschäftszahlen fielen gut aus, auch die Prognose wurde erhöht. Der Index der Telekommunikationswerte ist so auch der größte Gewinner unter den Sektorenindizes.

Größter Gewinner im DAX sind ThyssenKrupp mit einem Plus von 2,6 Prozent, gefolgt von Infineon mit einem Plus von 2,2 Prozent. Commerzbank legen um 2 Prozent zu. Im MDAX profitieren Klöckner & Co mit einem Plus von fast 5 Prozent von einer Hochstufung. Im TecDAX steigen MorphoSys um 6 Prozent nach einer erhaltenen Meilensteinzahlung.

Lange Gesichter dagegen im Automobilsektor: Nach einer Umsatzwarnung von Michelin stellt der Sektor mit 0,4 Prozent Minus einen der Verlierer unter den Branchen. Michelin sieht wegen der schwachen Nachfrage in Europa für das laufende Jahr nur ein Absatzplus von 1 bis 2 Prozent. Zuvor war man von 3 Prozent Wachstum ausgegangen. Nach den guten Geschäftszahlen des Zulieferers Valeo am Vortag hatte dies Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt. Die Aktie verliert in Paris 4,8 Prozent. Continental im DAX kommen mit einem Minus von 0,2 Prozent davon. Noch schwächer im Markt liegen Rohstoffaktien, deren Index mit minus 1,4 Prozent den größten Verlierer stellt. Grund ist vor allem der anhaltende Verfall der Ölpreise.

Daimler tendieren wenig verändert, nachdem das Unternehmen weitere Geschäftszahlen zum dritten Quartal veröffentlicht hat. Umsatz und Gewinn der Stuttgarter übertreffen die Erwartungen, die Aktie steigt 0,2 Prozent.

Unilever fallen nach schwachen Geschäftszahlen um 2,3 Prozent. Shore Capital sieht Unilever vor einer schwierigen Zukunft sowohl in den entwickelten Märkten wie auch den Schwellenländern. Analyst Darren Shirley rechnet mit einer anhaltenden Schwäche der Unilever-Aktie. Im Sog geben Henkel um 0,7 Prozent nach.

Gute Geschäfte in der Luftfahrt treiben MTU um 1,8 Prozent nach oben. Der Triebwerkshersteller hat seine Jahresprognose erhöht. Ähnlich sieht es bei der Aareal Bank aus, deren Aktien 2,8 Prozent zulegen. Der Immobilienfinanzierer denkt erneut über die Anhebung seiner Geschäftsprognosen nach. "Operativ entwickelte sich das Geschäft besser als gedacht", sagte Finanzchef Hermann Josef Merkens dem Handelsblatt.

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

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