Alt 31.10.12, 15:56
Standard Aktienkurse drehen ins Minus
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Entwarnung an der Wall Street: Der Start ins Börsengeschäft verlief zur Wochenmitte reibungslos. Der Hurrikan Sandy hatte eine zweitägige Zwangspause nötig gemacht, und viele fürchteten, dass es zu Pannen bei den technischen Systemen kommen könnte. Allerdings zeigen sich die Aktienkurse nicht mehr so freundlich wie zur Eröffnung. Der Dow-Jones-Index verliert 2 Punkte, der S&P-500 gibt um 0,1 Prozent nach und der Nasdaq-Composite verliert 0,4 Prozent. Wegen der Zerstörungen durch Sandy haben einige Unternehmen die Bekanntgabe ihrer Quartalszahlen vorsorglich nach hinten verschoben, so Pfizer die nun erst am Donnerstag berichten.

Bei den Konjunkturdaten des Tages belastet der Einkaufsmanagerindex aus Chicago das Sentiment. Der Index stieg auf 49,9, Volkswirte hatten allerdings einen Sprung über die 50-Prozent-Marke auf 51 erwartet. Der Index lasse auf einen leicht nachgebenden ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes am Donnerstag schließen. Enttäuschend sei auch die auf 50,3 Punkte gesunkene Komponente für den Beschäftigungsbereich. Den einzigen Lichtblick stelle der Anstieg der Auftragskomponente auf 50,6 dar.

Die Arbeitskosten in den USA haben im dritten Quartal dieses Jahres nur schwach zugelegt. Wegen der relativ hohen Arbeitslosigkeit fällt es den Beschäftigten noch immer schwer, bessere Löhne durchzusetzen. Mit dem US-Arbeitsmarktbericht für Oktober steht das Highlight der Woche aber erst am Freitag an.

Von der weiter laufenden Berichtssaison kommen dagegen recht gute Nachrichten. So zehrt zwar die Absatzschwäche in Europa weiterhin an den Gewinnen von General Motors (GM). Das Nettoergebnis des US-Autokonzerns ging im dritten Quartal wegen eines erneut dreistelligen Millionenverlusts bei Opel deutlich zurück, allerdings nicht so stark wie erwartet. Dennoch erzielte GM einen ordentlichen Gewinn. Das Ergebnis je Aktie betrug 0,93 Dollar, deutlich mehr als Analysten im Vorfeld erwartet hatten. Die Aktie macht einen Sprung um 8 Prozent. Auch Ford überraschte mit ihren Quartalszahlen positiv. Das gute Nordamerika-Geschäft hat die Europa-Schwäche ausgeglichen. Das Papier steigt um 6 Prozent.

Bei den Einzelwerten im Dow-Jones-Index führen Home Depot die Gewinnerliste an. Im Vorfeld des Hurrikans hatten sich viele Amerikaner in den Baumärkten mit Materialien zum Schutz ihrer Häuser und Wohnungen eingedeckt. Die Aktie von Home Depot gewinnt 2,2 Prozent. Am anderen Ende rangieren Walt Disney, die um 2,2 Prozent fallen. Der Micky-Maus-Konzern will in einem Vier-Milliarden-Deal Lucasfilm übernehmen, den Produzenten der "Star Wars"-Reihe. Ab 2015 sollen drei neue Filme des Dauerbrenners in die Kinosäle kommen.

Die Versicherer zeigen sich von Sandy ungerührt, die Titel von AIG legen leicht um 0,1 Prozent zu. Gefragt sind Genarec Holding - das Unternehmen produziert portable Stromgeneratoren und liegt damit im Moment genau richtig. 17 Prozent macht die Aktie gut. Facebook stehen wieder einmal unter Druck und fallen um 3 Prozent. Eine Haltefrist für IPO-Investoren ist abgelaufen, so dass sie ihre Papiere auf den Markt werfen können.

Der Euro ist zwischenzeitlich über die Marke von 1,30 Dollar geklettert, konnte dieses Niveau allerdings nicht behaupten. Möglicherweise haben überraschend gute Umsätze im deutschen Einzelhandel kurzzeitig für Rückenwind gesorgt. Diese sind im September fast viermal so stark gestiegen wie von den Ökonomen erwartet.

Der tendenziell etwas schwächere Dollar wirkt sich positiv auf den Ölpreis aus. Ein Barrel der Sorte WTI notiert bei 86,26 Dollar. Es werde nicht erwartet, dass durch den Hurrikan größere Schäden an Raffinerien entstanden sind, so ein Händler.

Am US-Anleihemarkt zeigen sich die Notierungen mit leichten Abgaben. Im Gegenzug steigt die Rendite zehnjähriger Titel auf 1,71 Prozent. Hier werde auf die anstehenden Konjunktur-Daten im weiteren Wochenverlauf und vor allem den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag gewartet. Der Goldpreis legt auf 1.724,39 Dollar je Feinunze zu. Ein Plus von 0,5 Prozent.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

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