Alt 27.10.12, 02:04
Standard Daten belasten Aktienmarkt - Apple verlieren nach Zahlen
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Uneinheitliche US-Konjunkturdaten haben zum Wochenausklang an der Wall Street für eine uneinheitliche Tendenz gesorgt. So ist die Wirtschaft in den USA ist im dritten Quartal um 2 Prozent gewachsen und übertraf damit die Prognose der Ökonomen von 1,8 Prozent. Dafür hat sich die Verbraucherstimmung im Oktober überraschend eingetrübt. "Gute Konjunkturdaten stehen auch im Widerspruch zu den überwiegend schwachen Unternehmensausblicken, die mehr als vorsichtig auf das laufende Quartal und das kommende Jahr blicken", merkte ein Analyst an. Mit leichter Enttäuschung wurden die Quartalszahlen von Apple aufgenommen und ließen die Aktie im Verlauf sogar kurzzeitig unter die Marke von 600 Dollar fallen.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) verbesserte sich um 4 auf 13.107 Punkte. Der S&P-500 reduzierte sich dagegen um 0,1 Prozent. Der Nasdaq-Composite schloss mit einem Plus von 0,1 Prozent. Der Umsatz lag mit 0,73 (Donnerstag: 0,69) Milliarden Aktien weiterhin auf einem recht niedrigen Niveau. Dabei standen den 1.233 (1.796) Kursgewinnern 1.750 (1.217) -verlierer gegenüber, 137 (117) Titel schlossen die Sitzung unverändert.

"Die Daten zum Wirtschaftswachstum lesen sich zwar sehr positiv, doch es ist weiterhin ein moderates Wachstum", sagte Jim Dunigan von PNC Wealth Management. Vor allem die überraschend schwache Verbraucherstimmung drückte auf das Sentiment. Der an der Universität Michigan berechnete Index fiel nach den Ergebnissen der zweiten Umfrage auf 82,6 Punkte, Ökonomen hatten einen Indexstand von 83,1 erwartet. Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, weil rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen.

Auch die Unternehmensdaten fielen erneut uneinheitlich aus. Von den 43 Unternehmen die seit Donnerstag ihre Ausblicke veröffentlicht haben, lagen 33 unter den Erwartungen des Marktes, merkte S&P Capital IQ an. Keine Ausnahme machte da Apple. Der Ausblick des Unternehmens auf das wichtige Weihnachtsquartal wurde mit leichter Enttäuschung von den Analysten quittiert. Allerdings falle der Ausblick bei dem Technologie-Konzern traditionell konservativ aus, hieß es aus dem Handel. Auch die Ergebnisse für das dritte Quartal konnten nicht voll überzeugen.

Die Apple-Aktie reduzierte sich um 0,9 Prozent auf 604 Dollar und fiel im Verlauf sogar unter die Marke von 600 Dollar. Doch steht seit Jahresbeginn schon ein Plus von gut 50 Prozent zu Buche, womit sich das Minus von rund 14 Prozent seit dem Jahreshoch bei 705,07 Dollar am 21. September vergleichsweise bescheiden ausnimmt.

Die Titel von Amazon.com stiegen dagegen um 6,9 Prozent, obwohl der virtuelle Einzelhändler ebenfalls nicht mit seinem Geschäftsausweis zu überzeugen wusste. Das Unternehmen verbuchte in der abgelaufenen Periode einen Verlust, der höher als befürchtet ausfiel. Allerdings wurden die Titel bereits im nachbörslichen US-Geschäft abgestraft. Die Aktie von Merck & Co fiel nach anfänglichen Gewinnen zurück und schloss mit einem Minus von 0,3 Prozent. Und dies, obwohl der Pharmakonzern die Gewinnerwartungen des Marktes übertroffen hatte.

Nach schwachen Geschäftsergebnissen verloren die Titel des Reifenherstellers Goodyear 10,4 Prozent. Die Anteilsscheine des Reiseportals Expedia schnellten dagegen um 15,2 Prozent in die Höhe, die Gesellschaft glänzte mit positiven Drittquartalszahlen.

Am US-Anleihemarkt ging es am letzten Handelstag der Woche dagegen deutlich nach oben. Zur Begründung wurde auf negative Nachrichten aus Europa und leicht enttäuschende Zahlen von der US-Berichtssaison verwiesen. Allerdings sei der Blick der Anleger bereits auf die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen gerichtet. "Der Markt wartet auf Klarheit wer politisch die Oberhand gewinnt und wie es bei der Steuer- und der Ausgabenpolitik weitergeht", so Bill O'Donnell von RBS. Die Rendite zehnjähriger Titel reduzierte sich auf 1,74 Prozent.

Die positiven Wachstumsdaten aus den USA wirkten sich nur bedingt positiv auf den Ölpreis aus. Weiterhin stünden die Sorgen um die weltweite Konjunkturerholung und damit die weitere Entwicklung der Ölnachfrage im Fokus, hieß es. Auf Wochensicht ging es für den Ölpreis der Sorte WTI um über 4 Prozent nach unten. Am Freitag gab es aber zum Settlement ein leichtes Plus von 0,3 Prozent auf 86,28 Dollar je Barrel. Der Goldpreis zeigte sich mit einem Minus von 0,1 Prozent auf 1.711,90 Dollar je Feinunze zum Settlement in New York kaum verändert. Es habe zum Monatsende hin vereinzelte Käufe gegeben.

Berichte, laut denen Griechenland angeblich 30 Milliarden Euro benötigt anstelle der bisher am Markt kursierenden 16 bis 18 Milliarden Euro, um das Land vor der Pleite zu retten, hatten den Euro zwischenzeitlich unter die Marke von 1,29 Dollar gedrückt. Allerdings konnte die Devise im weiteren Verlauf dieses Niveau wieder zurückerobern und zeigte sich im späten US-Handel bei 1,2935 Dollar.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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