Alt 25.10.12, 14:19
Standard Optimismus am Aktienmarkt dank olympischer Nachwehen
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Dank positiver Wachstumsdaten aus Großbritannien setzen Händler am Donnerstag auf steigende Kurse zur Eröffnung des Aktienhandels an der Wall Street. Großbritanniens Wirtschaft ist nicht zuletzt dank der Olympischen Sommerspiele in London um ein Prozent gestiegen - der stärkste Anstieg seit fünf Jahren. Der Terminkontrakt auf den S&P-500 legt rund 25 Minuten vor der Startglocke um 0,6 Prozent zu, sein Pendant auf den Nasdaq-100 zieht um 0,7 Prozent an.

Aber nicht nur aus Großbritannien kommt Hoffnung für die Konjunkturoptimisten. Denn der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter hat in den USA im September überraschend deutlich zugenommen. Die wichtige Konjunkturkennziffer verbesserte sich um 9,9 Prozent, Volkswirte hatten nur mit einem Zuwachs um 7,8 Prozent auf Monatssicht gerechnet. Quälend langsam erfolgt dagegen der Beschäftigungsaufbau in den USA. Immerhin: In der vergangenen Woche sank die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 23.000 auf 369.000 Anträge. Damit wurde die Erwartung von Volkswirten von insgesamt 365.000 Erstanträge in etwa getroffen.

"Unterm Strich sind die Zahlen solide, ohne dass es aber große Ausreißer nach oben gibt", sagt ein Händler. Die Auftragseingänge seien im September etwas stärker gestiegen, auch um die extrem volatilen Aufträge für Transportgüter bereinigt. Und auch der Chicago-Fed-Index habe "einen Tick besser abgeschnitten". Der Trend robuster US-Konjunkturzahlen setze sich fort. Im Verlauf der Sitzung stehen zudem Daten vom krisengeschüttelten Immobilienmarkt zur Veröffentlichung an.

Neben den konjunkturellen Aussichten schauen Anleger auch weiterhin auf die laufende Berichtsperiode, denn die liefert weiterhin Schlagzeilen. Im vorbörslichen Handel steigen die Aktien von Procter & Gamble um 1,4 Prozent. Der Konsumgüterriese überzeugte in der abgelaufenen Periode mit einem Kernergebnis über Markterwartung, gleichwohl enttäuschte die Umsatzentwicklung etwas. Positiv wird die bestätigte Jahresprognose aufgenommen.

Die Titel von Zynga schnellen um 17 Prozent in die Höhe, nachdem der Anbieter virtueller Spiele eine Partnerschaft in Großbritannien bekannt gegeben hat. Zudem kauft die Gesellschaft eigene Aktien im Umfang von bis zu 200 Millionen US-Dollar zurück. Die Geschäftsaussichten bleiben aber trübe, wie das Unternehmen einräumte. Nach der Schlussglocke wird der erfolgverwöhnte Technologiegigant Apple Rechenschaft über das abgelaufene Quartal ablegen. Im Vorfeld steigt der Kurs der Titel um 0,6 Prozent.

Nach einem geringer als befürchtet ausgefallenen Verlust gewinnt das Papier von Sprint Nextel 0,4 Prozent. Die Anteilsscheine des Elektronikeinzelhändlers Best Buy fallen um 6 Prozent, hier belastet ein schwacher Ausblick. Die Titel des Schuhherstellers Crocs brechen nach einer ebenfalls enttäuschenden Unternehmensprognose um 12 Prozent ein.

Die optimistische Stimmung am Aktienmarkt bremst den US-Anleihenmarkt und drückt die Notierungen am langen Ende des Marktes ins Minus. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen steigt damit auf 1,83 Prozent im frühen US-Handel. Dagegen steht der Ölpreis dank der gestiegenen Risikoneigung höher im Kurs: Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,7 Prozent auf 86,32 Dollar, Brent zieht ebenfalls an. Der Dollar gibt zum Euro leicht nach, erholt sich aber deutlich vom Tagestief. Ein Euro wechselt für 1,2982 Dollar den Besitzer. Zum japanischen Yen legt die US-Devise aber zu.

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