Alt 24.10.12, 21:46
Standard Abwärtstendenz bei Aktien setzt sich fort
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Mit leichten Abgaben haben die Kurse an der Wall Street zur Wochenmitte den Handel beendet und damit die jüngste Abwärtstendenz fortgesetzt. Zur Begründung wurde auf negative Aussagen der US-Notenbank zur Konjunktur verwiesen. Im Anschluss an ihre Sitzung wiederholte die Federal Reserve ihre Ansicht, dass das Wirtschaftswachstum in den USA in den vergangenen Monaten schwach gewesen sei. Insgesamt lieferten die Währungshüter um Chairman Bern Bernanke allerdings keine Neuigkeiten. Am dritten Wertpapierkaufprogramm (QE3) wurden keine Änderungen vorgenommen. Wie erwartet ließ der FOMC auch den Leitzins unverändert bei 0,00 bis 0,25 Prozent und erneuerte seine bis Mitte 2015 reichende Niedrigzinszusage.

Gestützt wurde das Sentiment von einigen überraschend gut ausgefallenen Geschäftsberichten und positiven Nachrichten aus China. Der Ölpreis fiel nach überraschend starken wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten und weiter anhaltenden Konjunktursorgen auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Für den Dow-Jones-Index (DJIA) ging es um 0,2 Prozent nach unten. Der S&P-500 verlor 0,3 Prozent. Auch der Nasdaq-Composite schloss mit einem Minus von 0,3 Prozent und notiert damit weiter unter der Marke von 3.000 Punkten, die er am Vortag erstmals seit August wieder unterschritten hatte. Der Umsatz lag bei 0,65 (Montag: 0,67) Milliarden Aktien. Auf die 1.323 (825) Kursgewinner kamen dabei 1.665 (2.222) -verlierer, 136 (76) Titel schlossen die Sitzung unverändert.

Die Konjunkturdaten des Tages fielen unterschiedlich aus. Die Daten zum US-Immobilienmarkt lagen im Rahmen der Erwartungen. Dagegen gab es aus Europa nur negative Nachrichten. Düstere Einkaufsmanagerindizes und ein unter den Prognosen gebliebener ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland. In China kletterte der HSBC-Einkaufsmanagerindex zwar auf den höchsten Stand seit drei Monaten, blieb aber noch knapp unter der Wachstumsgrenze.

Positive Nachrichten lieferte zur Abwechslung einmal die Berichtssaison, auch wenn die entsprechenden Kurse davon nicht immer profitierten. Boeing-Aktien gaben trotz guter Zahlen des Flugzeugbauers und einem angehobenen Ausblick im späten Handel ihre Gewinne wieder ab und verloren 0,2 Prozent. Besser als erwartet schnitt auch AT&T in der dritten Periode ab, die Titel des Telekom-Konzerns fielen dennoch um 0,8 Prozent. Händler bemängelten hier die Umsatzentwicklung. Für die zuletzt gebeutelten Papiere von Facebook ging es dagegen um 19,1 Prozent nach oben. Die Geschäftszahlen des sozialen Netzwerks fielen besser als erwartet aus. Die Titel von Dow Chemical zogen um 4,7 Prozent an. Die Gesellschaft baut 5 Prozent der Belegschaft ab.

Dagegen fielen die Aktien von Eli Lilly um 2,7 Prozent. Der Pharmakonzern wusste mit seinen Drittquartalszahlen nicht zu überzeugen. Negative nachrichten gab es aus dem Technologie-Sektor. Hier hatte der Vorstandschef von Juniper Networks vor anhaltenden Nachfragesorgen gewarnt. Dies schickte die Aktien des Unternehmens um 9,0 Prozent in den Keller. Im Dow-Jones-Index verloren Cisco Systems 3,5 Prozent.

Die überwiegend positiven Geschäftsausweise senkten die Nachfrage nach der vermeintlichen Sicherheit der US-Staatsanleihen. Die Entscheidung der US-Notenbank hatte keinen Einfluss auf die Notierungen. Bei der Auktion fünfjähriger Notes fiel die Nachfrage etwas geringer aus als bei der vorherigen Auktion. Die Rendite zehnjähriger Benchmarkanleihen erhöhte sich auf 1,78 Prozent.

Der Ölpreis geriet mit den wesentlich höher als erwartet ausgefallen Wochendaten zu den Rohöllagerbeständen unter Druck und fiel auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Die Daten zeigten, dass der Markt derzeit gut versorgt ist, so ein Händler. Ein Barrel der Sorte WTI kostete zum Settlement 85,73 Dollar, ein Minus von 1,1 Prozent.

Die schwachen Konjunkturdaten aus Europa belasteten den Euro. Allerdings konnte die Devise einen Teil der Verluste wieder aufholen. "Die Konjunkturaussichten für die Eurozone sind schwach und auch die Frage, wann Spanien einen Hilfsantrag stellen wird belastet weiter den Euro", so Ian Stannard von Morgan Stanley. Im späten US-Handel notiert der Euro bei 1,2966 Dollar. Der Goldpreis zeigte sich zum Settlement mit einem Minus von 0,5 Prozent bei 1.701,60 Dollar je Feinunze. Als Belastungsfaktor wurde weiterhin auf den starken Dollar verwiesen. Zwischenzeitlich fiel der Goldpreis mit 1.698,90 Dollar auf den tiefsten Stand seit Anfang September.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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