Alt 24.10.12, 00:13
Standard Schwache Unternehmensdaten und Konjunktursorgen belasten
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Negative Unternehmensnachrichten und anhaltende Sorgen vor einer weiteren Konjunktur-Abkühlung haben auf der Wall Street gelastet und für deutliche Abgaben gesorgt. Vor allem erneut schwache Zahlen und gekappte Ausblicke drückten auf das Sentiment. Diesmal haben DuPont, 3M und United Technologies, allesamt aus dem Dow-Jones-Index, die Erwartungen des Marktes enttäuscht. Daneben gab es auch wieder negative Nachrichten aus Spanien. So hat die Ratingagentur Moody's fünf Regionen abgestuft. Parallel mehren sich die Sorgen in Bezug auf das Wachstum in dem südeuropäischen Land. Die spanische Notenbank hat bekannt gegeben, dass das BIP im dritten Quartal um 0,4 Prozent im Vergleich zum dem Vorquartal gesunken ist.

Dazu kamen weiter nachgebende Preise an den Rohstoffmärkten. So setzte der Ölpreis für die Sorte WTI seine Talfahrt fort und fiel auf den niedrigsten Stand seit dem 12. Juli. Der Dezember-Kontrakt notierte zum Settlement bei 86,67 Dollar je Barrel, ein Minus von 2,2 Prozent. Hier drückten konjunkturelle Sorgen und die sich daraus ergebende Angst vor einer sinkenden Nachfrage. Auch der Goldpreis gab weiter nach. Er fiel um 1,3 Prozent auf 1.707 Dollar je Feinunze. Händler verwiesen auf den festeren Dollar. Der Euro ist wieder unter 1,30 Dollar gefallen. Der Einbruch im Geschäftsklimaindex aus Frankreich und die negativen Nachrichten aus Spanien lasteten auf der Devise. Der Euro notierte im späten US-Handel bei 1,2978 Dollar.

In der Folge ging es auch für die Indizes an Wall Street nach unten. Der Dow-Jones-Index (DJIA) verlor 1,8 Prozent und verzeichnete damit den größten Tagesverlust seit rund vier Monaten. Der S&P-500 reduzierte sich um 1,4 Prozent. Der Nasdaq-Composite schloss mit einem Minus von 0,9 Prozent und fiel erstmals seit Anfang August wieder unter die Marke von 3.000 Punkten. Der Umsatz lag bei 0,67 (Montag: 0,63) Milliarden Aktien. Auf die 825 (1.450) Kursgewinner kamen 2.222 (1.549) -verlierer, 76 (119) Titel schlossen unverändert

Wiederum waren es vor allem schwache Geschäftsberichte, die für schlechte Stimmung an Wall Street sorgten. Nachdem bislang rund 25 Prozent der US-Unternehmen Rechenschaft über die abgelaufene Periode abgelegt haben, rangiert die Anzahl der positiven Überraschungen beim Ergebnis unter dem Durchschnitt seit dem Jahr 2000, merkte die Credit Suisse an. "Es macht sich die Furcht über eine stärkere Konjunkturabkühlung breit und das diese negative Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne der kommenden Quartalen haben könnte", so John Carey von Pioneer Investments.

Die Berichtssaison zeigt, dass die Unternehmen wegen des konjunkturellen Abschwungs verstärkt mit Gegenwind kämpfen müssen. Dies belegte der Geschäftsbericht des Chemie-Konzerns DuPont. Dessen Aktien fielen um 9,1 Prozent und waren damit größter Verlierer im Dow-Jones-Index. Das Unternehmen hat mit schwachen Geschäftszahlen aufgewartet und in der Folge auch gleich den Ausblick kassiert. Mit einem Abbau von 1.500 Stellen will der Konzern gegensteuern.

Die Aktien von 3M büßten 4,1 Prozent ein, nachdem der Industriekonzern mit seiner Umsatzentwicklung die Markterwartungen verfehlt hat. Zudem wurde ebenfalls die Prognose gesenkt. Die Aktien von United Technologies verloren 1,0 Prozent, nachdem das Unternehmen den Umsatzausblick für das Gesamtjahr nach unten genommen hat. Zur Begründung verwies der Konzern auf die steigende konjunkturelle Unsicherheit.

Positiv überraschte dagegen der Suchmaschinenbetreiber Yahoo!. Dank des Teilverkaufs seiner Beteiligung an dem chinesischen Internethändler Alibaba hat das Unternehmen im dritten Quartal prächtig verdient. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um mehr als das Zehnfache. Die Aktie stieg um 5,7 Prozent.

Die Vorstellung des neuen iPad mini sorgte bei der Apple-Aktie für kein Kursfeuerwerk mehr. Neben dem iPad mini hat Apple überraschenderweise auch noch den großen Bruder iPad überarbeitet. Doch das neue iPad mini war vom Markt bereits erwartet und mit dem Plus von vier Prozent am Vortag, dem größten Tagesgewinn seit Mai, schon eingepreist worden. Daher ging es für die Apple-Aktie um 3,3 Prozent nach unten.

Profiteure der wieder steigenden Sorgen waren die US-Staatsanleihen, die als "sicherer Hafen" verstärkt von den Anlegern angesteuert wurden. Auch die positiv verlaufene Auktion zweijähriger Notes stützte das Sentiment. Die Nachfrage war im Vergleich zum Vormonat gestiegen und lag auf dem höchsten Niveau seit November 2011. Vor allem am langen Ende des Marktes zogen die Notierungen deutlich an. Im Gegenzug reduzierte sich die Rendite zehnjähriger Benchmarktitel auf 1,76 Prozent.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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