Alt 23.10.12, 16:12
Standard Schlechte Nachrichten von allen Seiten belasten
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Schlechte Nachrichten von allen Seiten sorgen für deutliche Kursverluste an Wall Street. Vor allem erneut schwachen Unternehmensdaten lasten auf dem Sentiment. Diesmal haben DuPont, 3M und United Technologies, allesamt aus dem Dow-Jones-Index, die Erwartungen des Marktes enttäuscht. Daneben hat die Ratingagentur Moody's fünf spanische Regionen abgestuft. Parallel mehren sich die Wachstumssorgen in Spanien. Die spanische Notenbank hat bekannt gegeben, dass das BIP im dritten Quartal um 0,4 Prozent im Vergleich zum dem Vorquartal gesunken ist.

Dazu kommen weiter fallende Preise an den Rohstoffmärkten. So setzt der Ölpreis für die Sorte WTI seine Talfahrt fort und rutscht unter die Marke von 87 Dollar je Barrel. Auch hier belasten konjunkturelle Sorgen und die Angst um eine sinkende Nachfrage. Auf dem Rückzug befindet sich auch der Goldpreis der um 1,3 Prozent auf 1.706 Dollar je Feinunze fällt. Hier belastet vor allem der steigende Dollar.

In der Folge geht es daher auch für die Indizes an Wall Street steil nach unten. Der Dow-Jones-Index verliert 1,7 Prozent, der S&P-500 gibt um 1,6 Prozent nach und der Nasdaq-Composite reduziert sich um 1,2 Prozent. Auch der Euro ist wieder unter die Marke von 1,30 Dollar zurückgefallen. Der Einbruch im Geschäftsklimaindex aus Frankreich und die negativen Nachrichten aus Spanien lasten auf der Gemeinschaftswährung. Der Euro notiert derzeit bei 1,2965 Dollar.

Doch vor allen Dingen sind es erneut schwache Geschäftsberichte, die für erneut schlechte Stimmung an Wall Street sorgen. "Nachdem bislang rund 25 Prozent der US-Unternehmen Rechenschaft über die abgelaufene Periode abgelegt haben, rangiert die Anzahl der positiven Ergebnisüberraschungen unter dem Durchschnitt seit dem Jahr 2000", merken die Analysten der Credit Suisse an.

Die Berichtssaison zeigt, dass die Unternehmen wegen des konjunkturellen Abschwungs verstärkt mit Gegenwind kämpfen müssen. Dies belegt zum Beispiel der Geschäftsbericht des Chemieriesen DuPont. Dessen Aktien fallen um 8 Prozent, nachdem das Unternehmen mit sinkenden Geschäftszahlen aufgewartet und in der Folge auch gleich den Ausblick kassiert hat. Mit einem Abbau von 1.500 Stellen will der Konzern gegensteuern.

Die Aktien von 3M büßen 3,5 Prozent ein, nachdem der Industriekonzern mit seiner Umsatzentwicklung die Markterwartungen verfehlt hat. Zudem senkte das Unternehmen seine Prognose. Die Aktien von United Technologies verlieren 0,4 Prozent, nachdem das Unternehmen den Umsatzausblick für das Gesamtjahr nach unten genommen hat. Zur Begründung verwies das Unternehmen auf die steigende konjunkturelle Unsicherheit.

Positiv überraschte dagegen der Suchmaschinenbetreiber Yahoo!. Dank des Teilverkaufs seiner Beteiligung an dem chinesischen Internethändler Alibaba hat das Unternehmen im dritten Quartal prächtig verdient. Unterm Strich kletterte der Gewinn um mehr als das Zehnfache. Die Aktie steigt um 4,8 Prozent.

Bei Apple wartet der Markt gespannt auf die Präsentation neuer Produkte. Spekulationen deuten auf eine abgespeckte Version des Erfolgsmodells "iPad" hin. Die Aktien büßen nach dem deutlichen Anstieg des Vortages nun 1,5 Prozent ein. Nach der Schlussglocke berichten dann noch das soziale Netzwerk Facebook und der Filmverleiher Netflix über den Geschäftsverlauf in der abgelaufenen Periode.

Profiteure der Sorgen sind die US-Staatsanleihen, die als "sicherer Hafen" verstärkt gesucht sind. Hier ziehen die Notierungen vor allem am langen Ende des Marktes deutlich an. Im Gegenzug reduziert sich die Rendite zehnjähriger Benchmarktitel auf 1,76 Prozent.

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