Alt 23.10.12, 14:12
Standard Schlechte Nachrichten von allen Seiten drücken Aktien
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Schwache Geschäftsberichte, schlechte Daten und Vorgaben aus Europa und fallende Rohstoffpreise lassen zum Handelsbeginn an der Wall Street am Dienstag nur einen Schluss zu. Es geht talwärts. "Nachdem bislang rund 25 Prozent der US-Unternehmen Rechenschaft über die abgelaufene Periode abgelegt haben, rangiert die Anzahl der positiven Ergebnisüberraschungen unter dem Durchschnitt seit dem Jahr 2000", merken die Analysten der Credit Suisse kritisch an. Rund 35 Minuten vor der Eröffnungsglocke verliert der Terminkontrakt auf den S&P-500-Index 1,2 Prozent, sein Pendant auf den Nasdaq-100 gibt 1,1 Prozent ab.

Die Berichtssaison zeigt, dass die Unternehmen wegen des Konjunkturabschwungs verstärkt mit Gegenwind zu kämpfen haben. Dies belegt der Geschäftsbericht des Chemieriesen DuPont. Dessen Aktien fallen vorbörslich um über 5 Prozent, nachdem das Unternehmen mit sinkenden Geschäftszahlen aufgewartet und in der Folge auch gleich den Ausblick kassiert hat. Mit einem Abbau von 1.500 Stellen will der Konzern gegensteuern. Doch auch aus Europa kommt Ungemach:

Die Ratingagentur Moody's hat fünf spanische Regionen abgestuft. Parallel mehren sich die Wachstumssorgen in Spanien. Die spanische Notenbank hat bekannt gegeben, dass das BIP im dritten Quartal um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken ist. Am spanischen Anleihenmarkt steigen daraufhin die Renditen. Zudem scheint die Eurokrise nun auch in Kerneuropa Einzug zu halten, was der Einbruch im Geschäftsklimaindex aus Frankreich unterstreicht.

Am Rohstoffmarkt fällt der Ölpreis auf ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI um 2 Prozent auf 86,96 US-Dollar. Die Schreckensnachrichten aus Frankreich und Spanien lasten auf dem Euro und drücken die Gemeinschaftswährung deutlich unter die Marke von 1,30 Dollar. Profiteure der Sorgen sind die US-Staatsanleihen, deren vermeintliche Sicherheit gefragt ist. Im frühen Geschäft sinkt die Rendite zehnjähriger Benchmarktitel auf 1,76 Prozent. Der Goldpreis wird vom steigenden Dollar belastet, der Preis für die Feinunze fällt auf 1.707 Dollar.

Anleger schauen trotz der Besorgnis über die Entwicklung in Europa eher Richtung Berichtssaison. Und die liefert ebenfalls Sorgenfalten: Die Aktien von 3M büßen vorbörslich 2,7 Prozent ein, nachdem der Industriekonzern mit seiner Umsatzentwicklung der Markterwartungen verfehlt hat. Zudem senkte das Unternehmen seine Prognose. Die Papiere des Elektronikeinzelhändlers RadioShack brechen gleich um 16 Prozent ein. Das Unternehmen ist im dritten Quartal in die Verlustzone gerutscht. Positiv überraschte dagegen der Suchmaschinenbetreiber Yahoo!, der Drittquartalsgewinn verbesserte sich. Die Aktie steigt um gut 4 Prozent.

Bei Apple wartet der Markt gespannt auf die Präsentation neuer Produkte. Spekulationen deuten auf eine abgespeckte Version des Erfolgsmodells "iPad" hin. Anleger verteilen allerdings keine Vorschusslorbeeren, die Anteilsscheine büßen 0,6 Prozent ein. Nach der Schlussglocke berichten dann noch das soziale Netzwerk Facebook und der Filmverleiher Netflix über den Geschäftsverlauf in der abgelaufenen Periode.

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