Alt 10.03.12, 03:16
Standard Wall Street leicht im Plus - ISDA-Entscheid läßt Kurse bröckeln
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NEW YORK (Dow Jones) - Mit einem leichten Plus haben die Kurse an Wall Street am Freitag den Handel beendet. Zunächst hatten besser die als erwartete US-Arbeitsmarktdaten und die Erleichterung über den griechischen Schuldenschnitt noch für eine freundliche Tendenz des Marktes gesorgt. Doch mit der Entscheidung der ISDA, die Umschuldung Griechenlands als ein "Kreditereignis" einzustufen, kamen die Notierungen im späten Handel deutlich unter Druck. Damit greifen nach der bislang weltweit größten Restrukturierung von Verbindlichkeiten die Kreditausfallversicherungen (CDS).

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) erhöhte sich um 0,1 Prozent bzw 14 Punkte auf 12.922, nachdem er im Tageshoch schon bis auf 12.969 Punkte gestiegen war. Der S&P-500 legte um 0,4 Prozent bzw 5 Punkte auf 1.371 zu. Der Nasdaq-Composite schloss mit einem Aufschlag von 0,6 Prozent bzw 18 Punkten bei 2.988. Das Umsatzvolumen lag bei 0,72 (Donnerstag: 0,71) Milliarden Aktien. Auf die 2.106 (2.425) Kursgewinner kamen 900 (618) -verlierer. Unverändert schlossen 118 (83) Titel die Sitzung.

Die Entscheidung der International Swaps and Derivatives Association (ISDA) war zwar erwartet worden, sorgte aber dennoch für Druck auf den Markt. Das Risiko ausgelöster CDS hält ein Analyst für überschaubar. Auch das Ansteckungsrisiko für andere Staaten in der Peripherie des Euroraums sei angesichts der vorhandenen Liquidität abschätzbar. "Wenn man es positiv betrachten will, dann ist mit der Entscheidung der ISDA ein weiterer Unsicherheitsfaktor für den Markt verschwunden", so ein Teilnehmer.

Zuvor hatte der US-Arbeitsmarktbericht für Kursaufschläge gesorgt. "Das ist ein sehr ermutigender Arbeitsmarktbericht", sagte ein Händler. Zumal auch der Vormonat deutlich nach oben revidiert wurde. Die Daten werden vom Markt stark beachtet, weil sie Aufschluss über den für die US-Ökonomie wichtigen Konsum geben können.

Das auf den höchsten seit drei Jahren gestiegene Handelsbilanzdefizit erzeugte dagegen Sorgenfalten. Die USA benötigen zur Finanzierung der Defizite große Kapitalzuflüsse aus dem Ausland. Sollten diese Zuströme ausbleiben, droht eine Dollar-Abwertung mit entsprechenden Auswirkungen für die Weltwirtschaft. Der Anstieg des Außenhandelsdefizits resultierte vor allem aus rückläufigen Exporten nach China und in die Eurozone. Die Importe legten dagegen zu.

Mit dem Gelingen des Schuldenschnitts in Griechenland "sei die Luft raus gewesen", so ein Händler mit Blick auf die lediglich moderaten Aufschläge der Indizes. "Der Markt hat in den vergangenen Tagen schon viel eingepreist", ergänzte ein Analyst.

Bei den Einzelwerten gaben Texas Instruments um 1,1 Prozent auf 32,27 Dollar nach. Das Unternehmen hat am späten Donnerstag seinen Ausblick gesenkt. Das Unternehmen begründete dies mit einer schwächeren Nachfrage nach seinen drahtlosen Produkten. Die Aktien des Chip-Herstellers Altera litten dagegen nicht unter einem schwachen Umsatzausblick und legten um 1,6 Prozent auf 38,00 Dollar zu.

Green Mountain Coffee Roasters brachen um 15,7 Prozent auf 52,59 Dollar ein, nachdem Starbucks einen neuen Kaffeevollautomaten unter dem Namen "Verismo" vertreiben wird, der mit dem von Green Mountain angebotenen bislang marktführenden Kaffeezubereiter "Keurig" konkurrieren wird. Über Preisdetails machte Starbucks keine Angaben, ebenso wenig darüber, wie dies die Geschäftsbeziehungen beider Unternehmen tangieren wird. Die Starbucks-Aktie legte dagegen um 2,9 Prozent auf 51,84 Dollar zu.

DJG/DJN/ros

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