Alt 10.10.12, 18:28
Standard Alcoa-Ausblick belastet Aktienmarkt - Ölpreisrally hält an
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Nach einem volatilen Beginn etablieren sich die US-Börsen bis zum Mittwochmittag (Ortszeit) im Minus. Der Quartalsbericht von Alcoa wird am Markt mit Enttäuschung aufgenommen. Der Aluminiumkonzern hat am Vortag nachbörslich als erstes großes US-Unternehmen Geschäftszahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Die waren zwar recht ordentlich, doch der düstere Ausblick sorgt für Verstimmung unter Anlegern. Alcoa sieht die weltweite Nachfrage nun nur noch um 6 Prozent steigen, bislang war von 7 Prozent die Rede. Die Wachstumslokomotive China werde den Weltmarkt nicht mehr so rasant nach oben ziehen, vermutet Alcoa. Die Aktie gibt 3,8 Prozent ab. Der Dow-Jones-Index verliert 0,1 Prozent, der S&P-500 und der Nasdaq-Composite notieren kaum verändert.

"Der Markt wird von der Berichtssaison bewegt. Die Unternehmensergebnisse ziehen den Markt in die eine oder andere Richtung - je nachdem, wie die Ergebnisse ausgefallen sind", sagt der leitende Portfolioverwalter Daniel Morgan von Synovus Trust. Im Gegensatz zum Aktienmarkt zieht der Ölpreis mit den Spannungen im Nahen Osten wie schon am Vortag an. Insbesondere die militärischen Auseinandersetzung zwischen der Türkei und Syrien bedrohten auch irakische Ölexporte, die über die Türkei verschifft werden. Ölhändler sprechen von wachsenden Versorgungsängsten. Aktuell kostet ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI 93,51 US-Dollar das Fass - ein Vortagesaufschlag von 1,2 Prozent. Auch der sinkende Dollar steigert die Attraktivität des Schwarzen Goldes unter Anlegern.

Händler verweisen mit Blick auf die Abschläge am Aktienmarkt auf Warnungen des Internationale Währungsfonds (IWF). Dieser sieht erhöhte Risiken für die Finanzstabilität und drängt die Politiker in der Eurozone zu mehr Eile bei der Bekämpfung der Schuldenkrise. Ähnlich äußerte sich die Ratingagentur Fitch, die mit weiteren Abstufungen in der Eurozone drohte. Die US-Lagerbestände und Umsätze im Großhandel stiegen wie erwartet. Wichtiger ist ohnehin der um 20.00 Uhr MESZ angekündigte Konjunkturbericht der Federal Reserve. Das Beige Book beruht auf Informationen der regionalen Notenbanken.

Knapp behauptet tendiert der Preis für die Feinunze Gold um 1.761 Dollar. Der Euro erholt sich ein wenig von dem tiefen Stand, den er am Dienstagnachmittag wegen der Konjunktursorgen erreicht hat und bewegt sich Richtung 1,29 Dollar. Die Notierungen der US-Anleihen gehen etwas zurück, so dass die Rendite der zehnjährigen Treasurys auf 1,74 Prozent zulegt. Hier belastet die anstehende Auktion neuer zehnjähriger Anleihen im Umfang von 21 Milliarden Dollar.

Auf Unternehmensseite dominieren die Quartalsberichte. Vor Börsenstart hat bereits der Großhändler Costco Wholesale mit guten Zahlen zum vierten Geschäftsquartal überrascht. Die Aktie geht 4,4 Prozent fester um. Chevron-Aktien ermäßigen sich dagegen um 3,6 Prozent. Der Ölkonzern hat eine Gewinnwarnung für das dritte Quartal gegeben. Der Wirbelsturm Isaac habe die Ölförderung und -verarbeitung im Quartal stark beeinträchtigt. Deshalb werde das Ergebnis deutlich niedriger ausfallen als im zweiten Quartal, teilte das Unternehmen mit.

Die Aktien von Yum Brands schießen um 8,3 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen, das die Schnellrestaurantketten Taco Bell, KFC und Pizza Hut betreibt, blickt optimistisch in die Zukunft und hat sich für dieses Jahr höhere Wachstumsziele gesetzt. Die Anteilsscheine von True Religion Apparel katapultieren um 21,7 Prozent nach oben. Der Bekleidungshersteller liebäugelt mit einem Verkauf des Unternehmens.

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