Alt 08.10.12, 21:20
Standard China und Spanien belasten Aktien - Sorgen um Apple
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Sorgen über China und Europa haben den US-Aktienmarkt am Montag belastet. Dieser hielt sich aber letztlich erstaunlich wacker. Die Weltbank senkte die Wachstumsprognose für China und in Spanien hielt die Ungewissheit an. Sorgenfalten erhielten Anleger zudem mit Blick auf Apple. Die negativen Schlagzeilen beim Auftragsproduzenten Foxconn, der in China das iPhone montiert, wollten nicht abreißen. Die neuen Berichte über Auseinandersetzungen unter Beschäftigten und wilde Streiks bei Foxconn drückten den Kurs der Apple-Aktie um 2,2 Prozent.

Am Gesamtmarkt ging es für den Dow-Jones-Index um 0,2 Prozent, für den S&P-500 um 0,3 Prozent und für den Nasdaq-Composite um 0,8 Prozent abwärts. Umgesetzt wurden 0,46 (Freitag: 0,61) Milliarden Aktien. Auf 1.172 (1.716) Kursgewinner kamen 1.815 (1.292) -verlierer, unverändert schlossen 127 (126) Titel. Wegen des Columbus Day blieb der US-Anleihenmarkt geschlossen. Die Vorgänge beim taiwanischen Apple-Partner Foxconn, der in der Volksrepublik China über umfangreiche Produktionskapazitäten verfügt, beherrschten den Blick auf die Einzelwerte. Zwar dementierte Foxconn die neuerlichen Wochenendberichte über Produktionsausfälle, gleichwohl räumte das Unternehmen aber Dispute zwischen Arbeitern und Qualitätskontrolleuren ein. Apple selbst äußerte sich nicht zu den Berichten. Darüber hinaus verschärft sich der Wettbewerb mit Samsung. Die Südkoreaner wollen ihre Vermarktungsaktivitäten für ihr iPhone-Konkurrenzmodell in Asien massiv ausweiten.

"Es gibt keinen Grund für steigende Kurse, der Aktienmarkt präsentiert sich weltweit schwach. Die Stimmung wird von den Ereignissen in Europa bestimmt. Jeder will Spanien unter dem Rettungsschirm sehen, doch die Regierung dort ziert sich", fasste Fondsverwalter Jean Malo von Houston Global Investors das Sentiment am Markt zusammen. Zu den Sorgen gesellte sich Vorsicht, weil am Abend die Finanzminister der Eurozone zusammenkamen. Experten rätselten weiter, ob und wann Spanien einen Hilfsantrag an die EU stellt. Händler nannten als Belastungsfaktor auch die Absage der Bundesbank an eine Streckung der griechischen Verbindlichkeiten. Außerdem steht die US-Berichtssaison vor der Tür. "Es geht die Befürchtung um, dass die Quartalsergebnisse schwach ausfallen werden", sagte Portfolioverwalter Andrew Slimmon von Morgan Stanley Wealth Management. Alcoa wird am Dienstag nach Börsenschluss als erstes Unternehmen Drittquartalszahlen präsentieren. Die Aktie stieg um 0,3 Prozent.

In diesem Umfeld schätzten Anleger vermeintliche Sicherheit. Davon profitierte der US-Dollar, der Euro fiel unter die Marke von 1,30 Dollar - nach einem Freitagshoch über 1,3050 Dollar. Der Goldpreis sank belastet vom festeren Dollar um 0,3 Prozent auf 1.775 Dollar die Feinunze. Auch die Ölpreise gaben nach: Der Preis des marktführenden Novemberkontrakts auf ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI fiel um 0,6 Prozent auf 89,33 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 111,82 Dollar. Die Preisdifferenz zwischen den beiden führenden Ölsorten erreichte das höchste Niveau seit einem Jahr. Vor allem die sinkenden Fördermengen in der Nordsee wurden als Erklärung genannt.

Nach einem negativen Analystenkommentar verloren die Anteilsscheine des Unterhaltungskonzerns Walt Disney 1,2 Prozent. Die Titel von Facebook ermäßigten sich nach einer Abstufung durch BTIG auf "Verkaufen" um 1,9 Prozent. Die Aktien von Zynga zeigten sich hoch volatil und gaben nach dem Kurssturz vom Freitag im Zuge einer Gewinnwarnung weitere 2,0 Prozent ab. Der Entwickler von virtuellen Spielen ist eng mit Facebook verknüpft. Facebook hatte im zweiten Quartal zehn Prozent seines Umsatzes mit Zynga gemacht. Die Papiere von Affymetrix brachen um 13,9 Prozent ein. Das Biotechnologieunternehmen erwartet im dritten Quartal Umsätze unter den Konsensschätzungen. Dahinter stecken Probleme bei der weltweiten Forschungsfinanzierung.

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