Alt 08.10.12, 17:06
Standard China und Spanien belasten Aktien - Apple unter Druck
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Die Sorgenfalten der Aktien-Investoren vertiefen sich am Montag: Die Weltbank hat die Wachstumsprognose für China gesenkt und die Ungewissheit um Spanien lastet weiter auf den Märkten. Selbst die guten Arbeitsmarktdaten aus den USA vom Freitag erscheinen nun in einem düsteren Licht. Denn damit schwindet die Fantasie für stimulierende Maßnahmen der US-Notenbank. Sorgen machen sich Anleger auch um Apple. Die negativen Schlagzeilen beim Auftragsproduzenten Foxconn, der in China das iPhone montiert, wollen nicht abreissen. Die neuen Berichte über Auseinandersetzungen unter Beschäftigten und wilde Streiks bei Foxconn drücken den Kurs der Apple-Aktie um 2 Prozent.

Am Gesamtmarkt geht es für den Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent, für den S&P-500 um 0,4 Prozent und für den Nasdaq-Composite um 0,8 Prozent abwärts. Wegen des Columbus Day bleibt der US-Anleihenmarkt geschlossen. Die Vorgänge beim taiwanischen Apple-Partner Foxconn, der in der Volksrepublik China über umfangreiche Produktionskapazitäten verfügt, beherrschen den Blick auf die Einzelwerte. Zwar dementierte Foxconn die neuerlichen Wochenendberichte über Produktionsausfälle, gleichwohl räumte das Unternehmen aber Dispute zwischen Arbeitern in der Produktion und Qualitätskontrolleuren ein. Apple selbst äußerte sich nicht zu den Berichten. Darüber hinaus verschärft sich der Wettbewerb mit Samsung. Die Südkoreaner wollen ihre Vermarktungsaktivitäten für ihr iPhone-Konkurrenzmodell in Asien massiv ausweiten.

"Es gibt keinen Grund für steigende Kurse, der Aktienmarkt präsentiert sich weltweit schwach. Die Stimmung wird von den Ereignissen in Europa bestimmt. Jeder will Spanien unter dem Rettungsschirm sehen, doch die Regierung dort ziert sich", fasst Fondsverwalter Jean Malo von Houston Global Investors das Sentiment am Markt zusammen. Zu den Sorgen gesellt sich Vorsicht, weil wichtige Termine anstehen. Am Abend treffen sich die Finanzminister der Eurozone. Experten rätseln weiter, ob und wann Spanien einen Hilfsantrag an die EU stellt. Händler nennen als Belastungsfaktor auch die Absage der Bundesbank an eine Streckung der griechischen Verbindlichkeiten. Außerdem beginnt die Saison für die Quartalsberichte der amerikanischen Unternehmen. Als erstes wird Alcoa am Dienstag nach Börsenschluss das Zahlenwerk für das dritte Quartal präsentieren. Die Aktie gibt 0,9 Prozent nach.

In diesem Umfeld schätzen Anleger vermeintliche Sicherheit. Davon profitiert der US-Dollar, der Euro fällt unter die Marke von 1,30 Dollar - nach einem Freitagshoch über 1,3050 Dollar. Der Goldpreis erholt sich vom Zwischentief, die Feinunze wechselt bei 1.777 Dollar den Besitzer. Am Freitag waren es jedoch noch 1.781 Dollar gewesen. Auch die Ölpreise reduzieren ihre Abschläge, das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI kostet 89,61 Dollar nach 89,88 Dollar am vergangenen Freitag.

Nach einem negativen Analystenkommentar verlieren die Anteilsscheine des Unterhaltungskonzerns Walt Disney 1,1 Prozent. Die Titel von Facebook verlieren nach einer Abstufung durch BTIG auf "Verkaufen" 1,6 Prozent. Die Aktien von Zynga drehen nach dem Kurssturz vom Freitag im Zuge einer Gewinnwarnung ins Plus und gewinnen 0,4 Prozent. Der Entwickler von virtuellen Spielen ist eng mit Facebook verknüpft. Facebook hatte im zweiten Quartal zehn Prozent seines Umsatzes mit Zynga gemacht. Die Papiere von Affymetrix brechen um 17,4 Prozent ein. Das Biotechnologieunternehmen erwartet im dritten Quartal einen Umsatz unter den Konsensschätzungen. Dahinter steckten Probleme bei der weltweiten Forschungsfinanzierung.

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