Alt 05.10.12, 16:53
Standard Wall Street feiert Arbeitsmarktdaten
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Gute Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt verhelfen der Wall Street zu Kursgewinnen. Die Arbeitslosenquote ist im September überraschend unter 8 Prozent gesunken. Anleger kaufen Aktien und kehren sicheren Häfen wie Staatsanleihen und Gold den Rücken. Eine Gewinnwarnung lässt die Aktien von Zynga um fast 20 Prozent einbrechen.

Der Dow-Jones-Index steigt um 0,4 Prozent auf den höchsten Stand seit fast fünf Jahren. Der S&P-500 gewinnt 0,4 Prozent, und der Nasdaq-Composite legt um 0,3 Prozent zu.

Im vergangenen Monat wurden zwar nicht ganz so viele neue Stellen geschaffen wie erwartet, dafür sank die Arbeitslosenquote auf 7,8 Prozent - den tiefsten Stand seit mehr als dreieinhalb Jahren. Im August hatte die Quote noch 8,1 Prozent betragen.

Die US-Wirtschaft scheint also auf einem guten Weg zu sein. Womöglich läuft es so gut, dass die US-Notenbank ihre konjunkturstützenden Anleihekäufe früher als erwartet einstellen kann, so die Überlegung der Analysten von Nomura.

Wenn diese Form des Gelddruckens beendet würde, wäre auch die Inflationsgefahr geringer. Investitionen in Gold, das gerne zur Absicherung gegen den Geldwertverlust gekauft wird, wären weniger attraktiv. Darunter leidet der Goldpreis, der sich am Donnerstag der Marke von 1.800 Dollar genähert hatte. Die Feinunze fällt um 0,5 Prozent auf 1.782 Dollar.

Am Anleihemarkt geben die Notierungen ebenfalls nach. Staatsanleihen sind in Phasen konjunktureller Zuversicht nicht gefragt. Die Rendite zehnjähriger Treasurys steigt auf 1,71 Prozent. Der Euro legte in Reaktion auf die Arbeitsmarktdaten zum US-Dollar zu und kostet etwa 1,3050 Dollar.

Der Ölpreis profitiert indessen nicht von den Arbeitsmarktdaten, die eigentlich Zweifel an der Nachfrage zerstreuen müssten. Das Barrel WTI fällt auf 90,33 Dollar von 91,71 Dollar am Donnerstag. Nach den heftigen Preisschwankungen der beiden vergangenen Tage seien die Marktteilnehmer vorsichtig, sagen Händler. Wegen der Konflikte im Nahen Osten und der bevorstehenden Wahlen in Venezuela hielten sich viele zurück. Vorübergehende Raffinerie-Stilllegungen in den USA spielten ebenfalls eine Rolle.

Aktien von Zynga stürzen um 18 Prozent ab, nachdem der Entwickler von Online-Gesellschaftsspielen eine Gewinnwarnung für das laufende Jahr ausgesprochen hat. Der Kurs von Facebook gibt um 2,8 Prozent nach. Zynga-Spiele werden meist auf Facebook gespielt. Das soziale Netzwerk hat im zweiten Quartal 10 Prozent seines Umsatzes mit Zynga gemacht.

Avon will nicht in Schönheit sterben und holt sich deshalb einen neuen Chairman. Zum Jahreswechsel soll Fred Hassan, ein ausgewiesener Sanierer, die bisherige Amtsinhaberin Andrea Jung ablösen und den dahinwelkenden Kosmetikanbieter wieder auf Kurs bringen. Das dürfte die Anleger besänftigen, die noch immer verärgert darüber sind, dass Avon das Übernahmeangebot von Coty abgelehnt hat. Die Avon-Aktie steigt um 6,6 Prozent.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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