Alt 18.03.14, 13:25
Standard Wall Street zwischen Krim-Krise und Fed-Sitzung
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Nach den Aufschlägen zu Wochenbeginn dürfte die Wall Street auch zu Beginn des Handels am Dienstag weiter zulegen. Für etwas Entspannung in der Ukraine-Krise sorgt dabei die Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Der Grund ist die Putin-Aussage, die Ukraine nicht spalten zu wollen", sagt ein Händler. "Daraus liest man, dass kein weiterer Konflikt um die Ost-Ukraine bevorsteht". Dennoch dürfte die Krise damit noch nicht ausgestanden sein. Denn nach der EU und den USA hat nun auch Japan als Reaktion für die von Russland vorangetriebene Abspaltung der ukrainischen Halbinsel Sanktionen gegen Moskau beschlossen.

Für den Future auf den S&P-500 geht es um 0,4 Prozent nach oben, der Future auf den Nasdaq-100 steigt um 0,3 Prozent. Die Aufschläge fallen damit nicht so stark aus wie an den europäischen Aktienmärkten. Dies dürfte vor allem in der Zurückhaltung zu Beginn der zweitägigen Sitzung der Federal Reserve liegen. Die US-Notenbank wird am Mittwoch bekannt geben, ob die monatlichen Anleihe-Käufe weiter reduziert werden. Mehrheitlich wird damit gerechnet, dass die Notenbanker um Janet Yellen diese um weitere 10 Milliarden Dollar zurückfahren. Um die Wirtschaft anzukurbeln, kauft die Fed derzeit jeden Monat Wertpapiere für 65 Milliarden Dollar. Die Hilfen dürften noch dieses Jahr auslaufen, wenn sich der Aufschwung ausreichend gefestigt hat.

Wenig Inspiration für den Markt liefern die vorbörslich veröffentlichten US-Konjunkturdaten. Der Anstieg der Verbraucherpreise im Februar deckt sich - auch in der Kernrate - mit plus 0,1 Prozent mit den Konsensschätzungen von Volkswirten. "Die Preiszahlen sprechen nicht gegen eine fortgesetzte Rückführung der Anleihekäufe seitens der Fed. Anlass für Inflationsängste besteht gleichwohl nicht", kommentiert Johannes Jander von der Helaba. Dagegen gingen die Baubeginne überraschend zurück, während die Baugenehmigungen über den Schätzungen der Ökonomen lagen.

Am Devisenmarkt scheint die Rede des russischen Präsidenten Putin ebenfalls für etwas Beruhigung zu sorgen. Der Euro klettert auf ein Tageshoch bei 1,3944 Dollar von zuvor 1,3910, während gleichzeitig die "sicheren Häfen" Franken und Yen etwas nachgeben. Aktuell geht die Gemeinschaftswährung mit 1,3920 Dollar um. Gleichzeitig fällt der Dollar zum Rubel etwas zurück.

Die Nachfrage für Gold läßt ebenfalls nach. Die Feinunze, die zuletzt mit 1.393 Dollar auf den höchsten Stand seit Anfang September gestiegen war, notiert bei 1.353 Dollar und verzeichnet damit bereits den zweiten Tag in Folge Abgaben. "Die jüngsten Aufschläge beim Gold sind vor allem seinem Status als 'sicherer Hafen' zu verdanken. Fundamental stehen die Zeichen eher auf einen weiteren Rückgang", so die Analysten der ANZ Bank.

Bei den US-Anleihen steht vor allem die Sitzung der US-Notenbank im Fokus. Die Rendite für zehnjährige Papiere reduziert sich um zwei Basispunkte auf 2,68 Prozent. Der Ölpreis hat sich nach dem deutlichen Rückgang am Vortag stabilisiert. Für ein Barrel der Sorte WTI müssen 98,37 Dollar gezahlt werden, nach 98,08 Dollar am Vortag. Am Ölmarkt werde vor allem auf die weiteren Entwicklungen in der Ukraine-Krise und das Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch geschaut, heißt es aus dem Handel.

Bei den Einzelwerten dürfte es für die Papiere von FutureFuel deutlich nach oben gehen. Der Hersteller von Biosprit hatte eine kräftige Gewinnsteigerung gemeldet und den Gewinn je Aktie im vierten Quartal verglichen mit dem Vorjahr vervierfacht. Für die Titel geht es vor der Startglocke um 21 Prozent nach oben. Die Aktien von Cisco fallen um 0,8 Prozent, nachdem Barclays den Titeln die Kaufempfehlung entzogen hat. Dagegen wurden die Papiere von Hewlett-Packard von den Analysten auf "Overweight" hochgestuft. Die Aktie gewinnt 2,1 Prozent.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

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