Alt 29.11.13, 20:08
Standard Gewinnmitnahmen an Wall Street nach neuen Höchstständen
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Nach fünf Schlussständen in Folge auf Rekordniveau ist die Serie zum Wochenausklang beim Dow-Jones-Index gerissen. Am "Black Friday", dem Tag nach Thanksgiving und inoffiziellen Start in die Weihnachtssaison, markierten zwar sowohl der Dow als auch der marktbreite S&P-500 frische Allzeithochs im Verlauf, zum Handelsende nahmen Anleger aber Gewinne mit ins Wochenende. Die Wall Street schloss daher uneinheitlich, auf Wochensicht aber im Plus.

Für den Dow war es die längste Phase aufeinanderfolgender Wochenaufschläge seit Januar 2011. An den US-Aktienmärkten fand am Brückentag ein bis 19.00 Uhr MEZ verkürzter Handel statt. Daher fielen die Umsätze recht dürftig aus. Das tat der aber weiterhin insgesamt positiven Stimmung keinen Abbruch - im Gegenteil:

"Die Dynamik hält an. Es gibt aktuell keine schlechten Nachrichten, die die Stimmung kippen lassen könnten. Anleger freunden sich immer stärker mit dem Zustand der US-Konjunktur an. Natürlich mehren sich die Stimmen, die die Rally für übertrieben halten und eine Korrektur erwarten. Die wird auch kommen. Doch noch will niemand gegen den aktuellen Trend setzen", sagte Marktanalyst Colin Cieszynski von CMC Markets.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 16.086 Punkte nach einem Rekordhoch von 16.175 Zählern im Verlauf. Der S&P-500 gab ebenfalls 0,1 Prozent nach einem Allzeithoch von 1.814 Punkten während der Sitzung ab. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,4 Prozent und markierte abermals ein Dreizehnjahreshoch - bei 4.070 Zählern. Umgesetzt wurden 0,47 (Mittwoch: 0,53) Milliarden Stück. Auf 1.657 (1.929) Kursgewinner kamen 1.337 (1.145) -verlierer, während 119 (107) Titel unverändert schlossen.

Bereits am kommenden Freitag könnte mit dem US-Arbeitsmarktbericht für November das Ende der Rekordjagd eingeläutet werden. Denn die ultralockere Geldpolitik der US-Notenbank dürfte mit den Daten auf den Prüfstand geraten. Zum Wochenausklang war die Konjunkturagenda jedoch leer. Mit dem Start des Weihnachtsgeschäfts richteten sich die Blicke auf den Einzelhandel. "Jeder Hinweis, dass sich der jüngste Rückgang im US-Verbrauchervertrauen in einem nachlassenden Konsum niederschlägt, könnte darauf hindeuten, dass das Weihnachtsgeschäft enttäuschend verläuft", merkte Craig Erlam von Alpari U.K. an. Die Branchenwerte zeigten sich indes uneinheitlich:

Wal-Mart, J.C. Penney und Best Buy stiegen um 0,1 bzw 1,1 und 2,4 Prozent, Home Depot schlossen kaum verändert und Target fielen um 0,7 Prozent. Apple kletterten um 1,9 Prozent und erreichten im Verlauf ein Jahreshoch bei 558,33 Dollar. "Apple ist das am besten positionierte Technologieunternehmen der Welt und sollte vom Weihnachtsgeschäft profitieren", sagte ein Händler. Daneben stand der Automobilbauer General Motors im Blick, der in China mit Bob Socia einen erfahrenen Manager verlor. Die Aktie sank um 0,3 Prozent.

Am US-Rentenmarkt ging es mit den Notierungen leicht nach unten. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg im späten Handel um einen Basispunkt auf 2,75 Prozent. Auch hier fand ein verkürzter Handel statt - allerdings bis 20.00 Uhr MEZ. Mehr und mehr Marktteilnehmer rechneten mit einer Drosselung der Anleihekäufe durch die Federal Reserve noch im laufenden Jahr, hieß es im Handel zur Begründung für die Kursabschläge.

Am Devisenmarkt fiel der Euro wieder unter die Marke von 1,36 Dollar und ging im späten US-Handel bei 1,3586 Dollar um. Letzterer gab zum Yen nach. Händler führten dies darauf zurück, dass Investoren vor dem Wochenende Gewinne einstrichen. Auslöser seien das Sechsmonatshoch des Dollars von 102,61 Yen sowie die Verluste am japanischen Aktienmarkt gewesen. Im späten US-Geschäft ging der Dollar bei 102,46 Yen um.

Der Ölpreis für ein Barrel der US-Sorte WTI lag mit 92,72 Dollar 0,5 Prozent über dem Niveau aus dem elektronischen Handel des Vorabends. Der deutliche Rückgang auf den annähernd tiefsten Stand seit sechs Monaten am Mittwoch im Zuge der randvollen US-Lager sei etwas übertrieben ausgefallen, hieß es. Die Unruhen in Libyen hielten derweil unverdrossen an. Meldungen über die Explosion eines Waffendepots stützten den Ölpreis. Das Fass der europäischen Referenzsorte Brent verbilligte sich dagegen auf 110,38 Dollar - ein Abschlag von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorabend.

Der Goldpreis lag mit 1.251 Dollar je Feinunze rund zwei Dollar unter dem Freitagsfixing in London, aber sechs Dollar über dem Vortagesfixing. Der Preis bewege sich weiter in der zuletzt ausgebildeten Spanne, hieß es im Handel.

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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