Alt 24.10.13, 01:18
Standard Gewinnmitnahmen dominieren die Wall Street
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Nach der jüngsten Rekordjagd an der Wall Street haben die Investoren am Mittwoch Gewinne eingestrichen. So hatte der S&P-500 an den vergangenen vier Handelstagen jeweils ein neues Allzeithoch markiert. Seit Jahresbeginn steht schon ein Plus von 22 Prozent für den Index zu Buche. Gemischt ausgefallene Quartalsberichte machten den Investoren die Entscheidung für Gewinnmitnahmen zudem leicht. Während Boeing die Anleger überzeugen konnte, wurden die Ergebnisse von Caterpillar mit Enttäuschung aufgenommen. Die Aktien waren mit Abstand die größten Kursgewinner bzw. -verlierer im Dow-Jones-Index. Konjunkturthemen spielten dagegen keine Rolle; es standen keine wichtigen Daten auf der Agenda.

Für den Dow-Jones-Index ging es um 0,4 Prozent auf 15.413 Punkte nach unten. Der S&P-500 verzeichnete einen Abschlag von 0,5 Prozent auf 1.746 Punkte. Der Nasdaq-Composite reduzierte sich um 0,6 Prozent auf 3.907 Punkte. Der Umsatz fiel auf 0,70 (Dienstag: 0,75) Milliarden Aktien. Auf die 1.378 (2.257) Kursgewinner kamen dabei 1.676 (836) -verlierer, unverändert schlossen 103 (71) Titel.

Gesucht waren dagegen weiterhin US-Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger Titel fiel erstmals seit Juli unter die Marke von 2,50 Prozent. Sie reduzierte sich um zwei Basispunkte auf 2,49 Prozent. Die Notierungen profitierten weiter von der Erwartung, dass sich die US-Notenbank mit dem Einstieg in den Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik noch länger Zeit lässt. Schwache US-Arbeitsmarktdaten hatten am Dienstag entsprechende Hoffnungen geschürt. Derzeit kauft die Federal Reserve jeden Monat Staatsanleihen und Hypothekenpapiere für 85 Milliarden Dollar.

Am Devisenmarkt konnte der Euro seine Höchststände gegenüber dem Dollar behaupten. Nachdem er im asiatischen Handel schon an der Marke von 1,38 Dollar gekratzt hatte, notierte er im späten US-Handel mit 1,3778 Dollar nur knapp unterhalb dieses Niveaus. Insgesamt profitierte die Gemeinschaftswährung von der Aussicht auf fortgesetzt niedrige US-Zinsen.

Am Rohstoffmarkt setzte der Ölpreis seine Abwärtstendenz fort und fiel erneut auf ein Viermonatstief. Nachdem am Vortag die unerwartet schwachen US-Arbeitsmarktdaten Konjunktursorgen geweckt hatten, drückte ein überraschend deutlicher Anstieg der US-Lagerbestandsdaten den Preis für ein Barrel der Sorte WTI weiter nach unten. In den vergangenen fünf Wochen haben sich diese um sieben Prozent erhöht, da die Raffinerien ihre Kapazitäten nach unten gefahren haben. Der nun führende Dezember-Kontrakt verlor zum Settlement 1,5 Prozent auf 96,86 Dollar. Damit summiert sich das Minus in dieser Woche bereits auf 4 Prozent.

Beim Goldpreis kam es nach den jüngsten deutlichen Aufschlägen zu Gewinnmitnahmen. Nachdem der Goldpreis am Vortag auf den höchsten Stand seit fünf Wochen gestiegen war, fiel er zum Settlement nun um 0,6 Prozent auf 1.334 Dollar je Feinunze. Mit der Aussicht auf eine anhaltende Liquiditätsschwemme durch die Federal Reserve ist Gold wieder bei den Anlegern als Inflationsschutz gefragt.

Dominiert wurde der Handel aber vor allem von der Berichtssaison. So wurden die Quartalszahlen von Caterpillar mit Enttäuschung am Markt aufgenommen. Der Hersteller von Baumaschinen hat zudem eine Gewinnwarnung für das laufende Geschäftsjahr ausgegeben. Die Caterpillar-Aktie verlor 6,1 Prozent.

Für die Boeing ging es mit einem Plus von 5,3 Prozent dagegen steil nach oben. Das Unternehmen hat nicht nur Gewinn und Umsatz im Quartal überraschend stark gesteigert, sondern sich auch ehrgeizigere Ziele für das Gesamtjahr gesetzt.

Die Quartalsausweise der Rüstungsunternehmen General Dynamics und Northrop Grumman zeigten, dass sie - ebenso wie am Dienstag Lockheed Martin - die Ausgabenkürzungen des Pentagons gut verkraften. Beide Unternehmen haben trotz rückläufiger Umsätze mehr verdient. Die Aktie von Northrop gewann vier Prozent, während der Kurs von General Dynamics um 2,2 Prozent nachgab.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

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