Alt 14.12.17, 18:35
Standard XETRA-SCHLUSS/EZB-Wachstumsprognose lindert Verkaufsdruck im DAX
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die lang erwartete Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) lieferte für den deutschen Aktienmarkt eine Nullnummer. Kurz vor Bekanntgabe der EZB-Beschlüsse agierten die Anleger etwas vorsichtiger, am Mittag sah der DAX in Folge sein Tagestief. EZB-Präsident Mario Draghi verfolgt weiter den eingeschlagenen Weg der ultralockeren Geldpolitik, allerdings wird die Notenbank zuversichtlicher, was das Wachstum in der Eurozone betrifft. Die Zentralbanker erwarten für 2018 nun ein Plus von 2,3 nach bisher 1,8 Prozent. Damit fassten die Anleger wieder etwas mehr Vertrauen, der DAX holte die zuvor gesehenen Verluste teilweise auf. Am Abend schloss der Index 0,4 Prozent leichter bei 13.068 Punkten.

EZB stimmt auf beschauliches Jahresende ein

"Für Investoren ergibt sich aus der EZB-Sitzung wenig Neues", so James Athey, Senior Investment Manager bei Aberdeen Standard Investments. Die EZB sah sich gezwungen, ihre Konjunkturprognose signifikant nach oben zu korrigieren. Nach wie vor ist sie in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit eines in naher Zukunft grundlegend steigenden Inflationsdrucks sehr zurückhaltend. All dies stimme Investoren auf ein ruhiges Jahresende ein. Ein Großteil dieser Einschätzungen sei in den Währungs- und Anleihemärkten bereits eingepreist.

Serie von Kurszielsenkungen nach Innogy-Gewinnwarnung

An der Börse dünnt das Handelsvolumen langsam auf, in der Folge kommt es zu größeren Schwankungen in den Einzelwerten. Nach der Gewinnwarnung und dem anschließenden Kursdebakel bei Innogy und der Mutter RWE am Vortag hagelte es Analystenkommentare. Bei der Deutschen Bank hieß es, dass sich bei Innogy die Margen im Privatkundengeschäft außerhalb Großbritanniens schneller als gedacht verschlechtert hätten. Die DZ Bank merkte an, dass nur einen Monat nach der Veröffentlichung der Drittquartalszahlen die gesenkten Prognosen und der negative Ausblick für 2018 "etwas unverständlich" seien.

Bei RWE steht die Tochter Innogy weiterhin für fast 90 Prozent des Unternehmenswerts. Von Unternehmen, die in staatlich regulierten Märkten agierten, sei man derartige Enttäuschungen nicht gewohnt, so die Analysten der Societe Generale. Für die Aktien der beiden Unternehmen ging es weiter nach unten, Innogy verloren 5,7 Prozent und RWE 4,4 Prozent.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 124,9 (Vortag: 122,7) Millionen Aktien im Wert von rund 4,47 (Vortag: 3,83) Milliarden Euro. Es gab fünf Kursgewinner, 24 -verlierer und eine unveränderte Aktie.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

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December 14, 2017 11:53 ET (16:53 GMT)

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