Alt 14.12.17, 14:59
Standard Anleger an der Wall Street bleiben optimistisch
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NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem die Leitzinserhöhung und der Zinsausblick der US-Notenbank am Vortag an der Wall Street mit Aufschlägen quittiert worden ist, könnte sich das positive Sentiment am Donnerstag fortsetzen. Der Aktienterminmarkt indiziert einen gut behaupteten Handelsbeginn am Kassamarkt nach dessen Rekordständen des Vortages.

"Die Nachbetrachtung der Fed-Einlassungen und die heutigen Konjunkturdaten dürften die Aktienindizes wieder auf Rekordniveau tragen", sagt Chefmarktstratege Peter Cardillo von First Standard Financial.

Angesichts der verbesserten Wachstumsaussichten gerade auch durch die zu erwartende Steuerreform sprechen Händler von einer gewissen Erleichterung, dass die Federal Reserve auch weiterhin mit drei Zinsanhebungen im kommenden Jahr rechne. Die scheidende Fed-Präsidentin Janet Yellen hat laut Börsianern entsprechenden Sorgen den Wind aus den Segeln genommen.

Sie habe "klar gemacht, dass sie nicht denkt, die Steuersenkungen werden große Auswirkungen auf die Konjunkturentwicklung haben", verdeutlicht ICG-Stratege Nick Brooks die Erleichterung am Markt.

Unterdessen sind erste Details des Kompromisspapiers beider Kongresskammern zur Steuerreform durchgesickert. Demnach sollen die Unternehmensbesteuerung auf 21 Prozent von derzeit 35 und der individuelle Spitzensteuersatz auf 27 Prozent sinken.

Die zahlreichen Konjunkturdaten, die bislang veröffentlicht wurden, zeigen indes keine Marktreaktionen.

Dollar bleibt schwach

Der Dollar stabilisiert sich auf dem niedrigen Vortagesniveau. Denn die Fed glaubt weiter an eine anhaltend niedrige Inflation 2018. Die boomende US-Konjunktur hätte der Fed eigentlich Handlungsspielraum für eine forschere Straffung der Geldpolitik offeriert, aber die niedrige Inflation lasse dies nicht zu, erklären Händler die aktuelle Schwäche des Greenbacks trotz Zinserhöhung.

Wenig Bewegung beschert die Europäische Zentralbank (EZB) dem Devisenmarkt. Die EZB hat wie erwartet ihr Zinsniveau bestätigt. EZB-Präsident Mario Draghi hebt zwar die Wachstumsprognose für die Eurozone an, betont aber zugleich, dass weiter reichlich Unterstützung von der Geldpolitik nötig sei. Der Euro kostet mit 1,1818 Dollar in etwa soviel wie am Vorabend. Im Vortagestief war die Gemeinschaftswährung klar unter 1,18 Dollar umgegangen.

Der Fed-Ausblick und der schwache Dollar befeuern den Goldpreis, der am Vortag deutlich zugelegt hatte und sich nun auf dem erhöhten Niveau stabilisiert. Mit den Draghi-Aussagen kommt das Edelmetall allerdings leicht zurück. Die Feinunze verbilligt sich um 0,2 Prozent auf 1.254 Dollar, noch am Vortag waren Preise von rund 1.240 Dollar aufgerufen worden.

Am US-Rentenmarkt fallen die Notierungen mit der Zinserhöhung, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um drei Basispunkte auf 2,37 Prozent.

Am Ölmarkt geben die Preise leicht nach. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,5 Prozent auf 56,32 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,3 Prozent auf 62,28 Dollar. Laut Internationaler Energie-Agentur (IEA) ist das globale Erdölangebot auf den höchsten Stand seit einem Jahr geklettert.

Vor allem die steigende US-Förderung sei dafür verantwortlich. Den US-Unternehmen ist es offensichtlich gelungen, die Förderkürzungen des Erdölkartells Opec im Verbund mit Nichtmitgliedern mehr als auszugleichen. 2018 dürfte der Markt für die Opec noch härter werden.

Zudem wurde bekannt, dass die russische Produktion im laufenden Jahr zugelegt hat, obwohl sich Russland an den preisstützenden Maßnahmen der Opec beteiligt.

Disney macht bei 21st Century Fox Ernst

Der Unterhaltungskonzern Walt Disney kauft den Medienkonzern 21st Century Fox. Die Transaktion hat ein Volumen von 52,4 Milliarden US-Dollar, inklusive Schulden sogar von 66 Milliarden. Vor der Übernahme spaltet 21st Century Fox aber noch sein Nachrichtenangebot und den Sender Fox Broadcasting und einige andere Unternehmensteile an seine Aktionäre ab. Dazu wird ein eigenständiges und börsennotiertes Unternehmen geschaffen. 21st Century Fox fallen um 1,4 Prozent, Walt Disney um 0,9 Prozent.

Teva Pharmaceuticals Industries springen dagegen um 14,5 Prozent. Der israelische Pharmakonzern kündigte zusätzliche Restrukturierungsschritte an. Rund 14.000 Stellen sollen in den kommenden zwei Jahren gestrichen werden.

Der Industrieanlagenhersteller Nordson überzeugt mit seinen Geschäftszahlen. Das Unternehmen verbuchte einen 17-prozentigen Anstieg des EBITDA im vierten Quartal und lieferte einen optimistischen Ausblick. Der Wert schnellt um 10,4 Prozent in die Höhe.

Pier 1 Imports brechen dagegen um 26 Prozent ein. Das Einrichtungshaus wies einen Nettogewinn je Aktie aus, der nur gut halb so hoch wie im Vorjahr ausgefallen war. Das Unternehmen musste mehr Rabatte gewähren und litt unter den jüngsten Wirbelstürmen, weil Ladengeschäfte geschlossen blieben.

ABM Industries stürzen um 9,2 Prozent ab. Der Gebäudedienstleister hat einen deutlichen Ergebnisrückgang für das abgelaufene Quartal per Ende Oktober ausgewiesen.

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December 14, 2017 09:13 ET (14:13 GMT)

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