Alt 13.12.17, 11:10
Standard Fester vor US-Zinsentscheidung - Starker Yen drückt Tokio
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Fast ausschließlich mit positiven Vorzeichen haben die Börsen in Ostasien am Mittwoch den Handel beendet. Nachdem die Indizes über weite Strecken leicht im Minus bzw. unverändert tendierten, setzte sich im späten Handel eine positive Tendenz durch. Die guten Vorgaben von der Wall Street, wo Dow-Jones-Index und S&P-500 im Verlauf neue Rekordhochs markiert hatten, schoben die Märkte leicht an.

Gegen den Trend fiel der Nikkei-225 in Tokio um 0,5 Prozent auf 22.758 Punkte. Hier belastete der Ausgang der Nachwahl zum US-Senat in Alabama, die der von US-Präsident Donald Trump unterstützte Republikaner Roy Moore verlor. Damit könnte es bei der Umsetzung der Steuerreform zu Verzögerungen kommen, denn die Mehrheit der Republikaner im Senat ist damit auf zwei Stimmen geschrumpft. Dies sorgte für Zulauf beim Yen, was sich negativ auf die Börse in Tokio auswirkte.

Der Dollar verlor mit dem Ergebnis der US-Nachwahl auch gegenüber dem Euro etwas an Boden. Die Hoffnung auf eine baldige Umsetzung der Steuerreform hatte den Dollar zuletzt angetrieben. Der Euro legte leicht zu auf 1,1745 Dollar, nach 1,1747 Dollar im späten US-Handel am Vortag. In der Spitze hatte die Gemeinschaftswährung in Asien allerdings schon bei 1,1763 Dollar gelegen.

Dagegen schaffte der Schanghai-Composite den Sprung ins Plus und legte um 0,7 Prozent auf 3.304 Punkte zu. Der Hang-Seng-Index erhöhte sich um 1,6 Prozent. Dabei stieg die Aktie des Index-Schwergewichts HSBC um 2,1 Prozent und markierte im Verlauf den höchsten Stand seit drei Jahren. Hier stützte die erwartete Zinserhöhung in den USA. Die HSBC ist eine der am stärksten von den US-Zinsen abhängigen Banken außerhalb der USA, so die Analysten von Northern Trust Capital Markets.

In Sydney stieg der S&P/ASX-200 um 0,1 Prozent und schloss auf dem höchsten Stand seit einem Monat. Hier stand vor allem die Übernahme von Westfield durch den französischen Immobilienkonzern Unibail-Rodamco im Fokus. Die Offerte in bar und Aktien bewertet die Westfield-Anteile mit 10,01 australischen Dollar je Stück. Der Kurs schoss um 13,6 Prozent auf 9,66 australische Dollar nach oben. Der Immobiliensektor legte um 1,9 Prozent zu und markierte den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr.

Blicke auf die US-Notenbank gerichtet

Mit Spannung warteten die Investoren auf das Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank (Fed) am Abend. Es gilt als ausgemacht, dass die Fed zum dritten Mal in diesem Jahr den Leitzins anheben wird. Mit Spannung wird auf die Aussagen zum weiteren Zinspfad gewartet. Bislang hat die Fed für 2018 drei weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt. Eine hartnäckig niedrige Inflation könnte dem allerdings im Weg stehen. Einen Hinweis auf die Inflationsentwicklung lieferten am Vortag die Erzeugerpreise aus den USA. Sie verzeichneten im November die höchste Rate seit fast sechs Jahren.

Leichte Stabilisierung beim Goldpreis

Nachdem der Goldpreis am Vortag erneut auf ein Fünfmonatstief abgerutscht war, stabilisierte er sich im asiatischen Handel etwas. Sollte die Fed an ihrem bisherigen Zinspfad festhalten, dürfte die Attraktivität des Edelmetalls weiter abnehmen, hieß es. Etwas Unterstützung für das Edelmetall kam vom leicht schwächelnden Dollar. Der Preis für die Feinunze reduzierte sich um 0,1 Prozent auf 1.243 Dollar.

Ein unerwartet deutlicher Rückgang bei den US-Lagerdaten sorgte für Gewinne bei den Ölpreisen. Die vom US-Branchenverband American Petroleum Institute (API) vermeldeten Daten wiesen ein Minus von 7,4 Millionen Barrel aus. Für die offiziellen Daten am Mittwoch wird dagegen lediglich mit einem Rückgang um 4 Millionen Barrel gerechnet. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 0,8 Prozent auf 57,59 Dollar. Für Brent ging es um 1,0 Prozent auf 63,96 Dollar nach oben.

Fulminanter Börsenstart von SG Holdings

Ein starkes Börsendebüt verzeichneten in Tokio die Aktien des Logistikkonzerns SG Holdings. Es war der größte Börsengang in Japan in diesem Jahr. Die Aktien schlossen bei 1.906 Yen, nach einem Ausgabepreis von 1.620 Yen. Das bedeutete ein Plus von 17,7 Prozent. Im Tageshoch hatte der Kurs 1.945 Yen erreicht. Die Logistikbranche befinde sich derzeit an einem wichtigen Punkt, sagte ein Analyst. Auf der einen Seite gebe es anhaltenden Kostendruck, auf der anderen Seite profitierten die Unternehmen von den zunehmenden Online-Bestellungen.

Die Aktie des Technologiekonzerns Sunny Optical setzte in Hongkong ihre Talfahrt fort und verlor weitere 2,6 Prozent. Der Hersteller von Smartphone-Linsen hatte am Vortag einen 21-prozentigen Rückgang beim Absatz nach China gegenüber dem Vorjahr vermeldet, was die Aktie um 7 Prozent ins Minus drückte. Die Daten dürften die kurzfristige Entwicklung der Aktie bestimmen, so die Credit Suisse. Die Analysten verwiesen auf den erwarteten weiteren Absatzdruck aus China für das erste Quartal. Das Kursziel hat die Credit Suisse zwar reduziert, die Einstufung "Outperform" wurde dagegen bestätigt.

Dagegen stiegen Bejing Capital Airport um 6,3 Prozent. Der Flughafenbetreiber hat für November starke Verkehrszahlen vermeldet. Laut den Analysten von Daiwa hat sich vor allem die Erholung bei Langstreckenflügen positiv ausgewirkt.

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DJG/DJN/ros/smh

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December 13, 2017 03:41 ET (08:41 GMT)

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