Alt 12.12.17, 09:36
Standard Abgaben vor den Notenbanksitzungen
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Überwiegend mit Abgaben haben die Aktienmärkte in Ostasien am Dienstag den Handel beendet. Marktteilnehmer sprachen von einer erhöhten Zurückhaltung der Investoren im Vorfeld der anstehenden Sitzungen der Notenbanken im Wochenverlauf. Eine weitere Zinserhöhung der US-Notenbank (Fed) wird vom Markt fast einhellig erwartet, wichtiger sind aber Aussagen zum weiteren Zinspfad der Währungshüter.

Für 2018 hat die Fed bislang drei Zinsschritte in Aussicht gestellt. Änderungen an diesem Fahrplan könnten zu deutlicheren Marktreaktionen führen, sagte ein Teilnehmer. Daneben treffen sich auch die Notenbanker der Europäischen Zentralbank (EZB), der Bank of England und der Schweizerischen Nationalbank.

Das kräftigste Minus wies der Schanghai-Composite auf, der 1,2 Prozent auf 3.281 Punkte verlor. Hier baute der Index im späten Geschäft seine Abgaben noch einmal deutlicher aus. In Tokio fiel der Nikkei-225 um 0,3 Prozent auf 22.866 Punkte. Für den Hang-Seng-Index stand im späten Handel ein Minus von 0,5 Prozent zu Buche, vor allem wegen deutlicher Verluste bei Versicherungswerten. So fielen die Aktien von Ping An um 3,1 Prozent. In Seoul schloss der Kospi mit einem Minus von 0,4 Prozent. Hier waren es die Verluste bei den Chemiewerten, die auf das Sentiment drückten. Der Sektor verlor 2 Prozent.

Sydney legt leicht zu - ANZ mit Verkauf fester

In Australien ging es für den S&P/ASX-200 gegen den Trend um 0,3 Prozent nach oben. Der Index schloss damit auf dem höchsten Stand seit vier Wochen. Vor allem die Aufschläge bei den Energie- und Rohstoffwerten stützten das Sentiment. Marktteilnehmer verwiesen auf die weiter steigenden Öl- und Rohstoffpreise. Für die Aktien von Rio Tinto und BHP Billiton ging es um 1,1 bzw. 1,7 Prozent aufwärts. Die Papiere von Fortescue legten um 2 Prozent zu.

Australia & New Zealand Banking Group (ANZ) verbesserten sich um 1,1 Prozent. Zurich Insurance kauft das Lebensversicherungsgeschäft von ANZ in Australien für umgerechnet rund 1,8 Milliarden Euro. Der Deal mit ANZ schließt eine 20-jährige Vereinbarung über den Bankenvertrieb von Lebensversicherungsprodukten ein. Zurich wird eigenen Angaben zufolge einen Anteil von etwa 19 Prozent am Lebensversicherungsmarkt mit Privatkunden in Australien halten.

Sunny Optical mit China-Aussagen sehr schwach

Für die Aktie des Technologiekonzerns Sunny Optical ging es in Hongkong im späten Geschäft um 7,1 Prozent abwärts. Der Hersteller von Smartphone-Linsen berichtete einen 21-prozentigen Rückgang beim Absatz nach China im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt seien die Absatzdaten allerdings solide ausgefallen, so ein Beobachter. Die Bocom-Analysten bleiben denn auch weiterhin optimistisch und sehen in Kursschwächen eine gute Kaufgelegenheit. Auch für die Analysten von Daiwa bleibt Sunny Optical der "Top-Pick" im Sektor. Seit dem Rekordhoch Mitte November ging es für die Aktie bereits um rund 27 Prozent nach unten, merkte ein Teilnehmer an.

Toshiba stiegen in Tokio um 1,7 Prozent. Der Konzern hat den Streit mit dem US-Wettbewerber Western Digital um den Verkauf seiner Speicherchipsparte beigelegt und damit eine Hürde für die fast 18 Milliarden US-Dollar schwere Transaktion genommen. Das japanische Industriekonglomerat braucht das Geld, da seine US-Atomkrafttochter Westinghouse im März in die Insolvenz gerutscht ist und nun mehr Schulden als Vermögenswerte hat.

Ölpreise legen mit Pipeline-Leck weiter zu

Die Ölpreise bauten ihre Vortagesgewinne weiter aus und lagen erneut auf dem höchsten Niveau seit 2015. Teilnehmer verwiesen zur Begründung auf die temporäre Schließung einer wichtigen Pumpleitung in der Nordsee wegen eines Lecks. Diese könnte nach Angaben des Betreibers "mehrere Wochen" dauern. Allerdings dürfte der Ausfall der Pipeline nun vollständig eingepreist sein, sagte ein Analyst. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI verbesserte sich um 0,6 Prozent auf 58,33 Dollar. Für Brent ging es um 0,8 Prozent auf 65,21 Dollar nach oben.

Der Goldpreis erholte sich leicht von seinem Rücksetzer am Montag. Auch hier sind die Blicke auf die Zinsentscheidung der Fed gerichtet. Ein Festhalten am aktuellen Zinspfad würde die Attraktivität des zinslosen Edelmetalls belasten, so ein Beobachter. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,2 Prozent auf 1.245 Dollar.

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DJG/DJN/ros/smh

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December 12, 2017 03:05 ET (08:05 GMT)

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