Alt 11.12.17, 09:30
Standard Gut behauptet - Steinhoff-Kursverfall zunächst gestoppt
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FRANKFURT (Dow Jones)--Gut behauptet sind die Börsen in Europa in die neue Woche gestartet. Die Vorgaben haben die Richtung vorgegeben: An der Wall Street kletterte der Dow-Jones-Index nach robust ausgefallenen Arbeitsmarktdaten bereits zum 65. Mal in diesem Jahr auf ein Rekordhoch. Der Euro startet mit 1,1790 Dollar etwas fester in die Woche, was den Aufwärtsdrang am europäischen Aktienmarkt eher etwas bremst.

Der DAX liegt in diesem Umfeld knapp eine Stunde nach dem Start 0,2 Prozent höher bei 13.173 Punkten. Damit bewegt sich das Marktbarometer weiter in seiner Seitwärtsspanne zwischen 12.800 und 13.200 Punkten. Am Freitag hatte der DAX es verpasst, nach oben auszubrechen. Erst ein Schlusskurs oberhalb des Bandes würde nach Aussage technisch orientierter Marktteilnehmer eine Jahresendrally ermöglichen. Der Euro-Stoxx-50 legt ebenfalls um 0,2 Prozent auf 3.598 Punkte zu.

Woche der Notenbanken

Im Fokus stehen in dieser Woche die Zinsentscheidungen der großen Notenbanken. Dass die US-Notenbank am Mittwoch die Leitzinsen um 25 Basispunkte anheben wird - zum dritten Mal in diesem Jahr -, gilt als ausgemacht. Die Frage ist derzeit mehr, mit welchem Tempo der Zinserhöhungstrend 2018 weitergehen wird.

Im Euroraum dürften die Leitzinsen dagegen noch lange auf dem niedrigen Niveau verharren, auch wenn die EZB im Januar damit beginnt, ihre massiven Anleihekäufe etwas zu drosseln. Es wird allenfalls erwartet, dass sie ihre Projektionen anpassen wird. Nachdem die Bank of England auf ihrer jüngsten Sitzung die Leitzinsen anhob, dürfte sie das aktuelle Niveau bestätigen.

Neue, potenziell kursbewegende Unternehmensnachrichten gibt es kaum. Somit rücken Analystenkommentare stärker in den Fokus. Morgan Stanley ist optimistischer für die Siemens-Aktie. Sie ist mit einem Plus von 1,2 Prozent DAX-Gewinner im frühen Handel. Morgan Stanley (MS) sieht in dem für das erste Halbjahr 2018 geplanten Börsengang von Healthineers einen klaren Katalysator für das Gesundheitsgeschäft von Siemens.

Hannover Rück geben um 0,5 Prozent nach, belastet von einer Abstufung auf "Underweight" durch Barclays. L'Oreal profitieren von einer Kaufempfehlung durch Goldman Sachs und legen um 1 Prozent zu. Wacker Chemie schnellen um 4,8 Prozent nach oben dank einer Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank.

Steinhoff holt sich Hilfe an Bord

Nach dem dramatischen Kursverfall der vergangenen drei Handelstage legt die Aktie von Steinhoff um gut 20 Prozent zu. Positiv wird gewertet, dass sich die Südafrikaner externe Hilfe geholt hat für die Verhandlungen mit seinen Geldgebern und für die operativen Maßnahmen und das Liquiditätsmanagement. "Das Unternehmen hat das Vertrauen vieler Anleger verloren", meint ein Marktteilnehmer. Diese dürften erst einmal von der Seitenlinie zuschauen, wie sich der Bilanzskandal auflöse.

Mit dem Start des ersten Bitcoin-Futures an der Chicagoer Optionsbörse (Cboe) erfährt die Kryptowährung Bitcoin zum Wochenstart erhöhte Aufmerksamkeit. Mit dem Future-Handel ist der Bitcoin laut Hussein Sayed, Chefstratege bei FXTM, in eine neue Phase getreten. Die erste Reaktion sei außerhalb jeder Erwartung gewesen mit einem Anstieg des Future-Kontrakts um mehr als 20 Prozent und dem Auslösen von zwei Handelsunterbrechungen. Die CBOE-Webseite habe einen noch nie gesehenen Ansturm erlebt mit der Folge von Verzögerungen und Ausfällen.

Bislang sehe es so aus, als ob professionelle Anleger noch nicht gegen den Bitcoin wetten wollten, trotz einer Reihe von Warnungen vor einer Blase, die bald platzen dürfte. Viele Händler seien nicht einmal interessiert an der Richtung der Preisentwicklung. Wichtiger sei ihnen zunächst die Aufnahme des Terminkontrakthandels an der CBOE und in der kommenden Woche an der CME, weil dies die Möglichkeit eröffnen werde, mittels Arbitragegeschäften von Preisabweichungen zu profitieren, sagt Sayed. Die Arbitragegeschäfte dürften wiederum die Preiseffizienz verbessern und dazu beitragen, dass die Volatilität sinke. Aktuell liegt der Bitcoin-Kurs bei 16.727 Dollar, verglichen mit 15.587 am späten Freitag.

DJG/thl/gos

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December 11, 2017 03:55 ET (08:55 GMT)

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