Alt 08.12.17, 14:45
Standard Starker Arbeitsmarkt dürfte Wall Street kaum bewegen
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NEW YORK (Dow Jones)--Der US-Arbeitsmarkt hat sich im November stark entwickelt, dürfte aber kaum Einfluss auf den Handel an der Wall Street zum Wochenausklang nehmen. Insgesamt bleiben die Reaktionen am Devisenmarkt und beim S&P-500-Future im überschaubaren Rahmen. Eine weitere Zinserhöhung der US-Notenbank in der kommenden Woche ist bereits nahezu vollständig eingepreist, woran die aktuellen Daten nichts ändern. Der Future auf den S&P-500 deutet aktuell weiterhin auf eine etwas festere Eröffnung am Kassamarkt hin.

Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft lag mit 228.000 über der Erwartung von 195.000. Dagegen stiegen die Stundenlöhne nur verhalten. Die Arbeitslosenquote liegt wie von den Ökonomen erwartet weiterhin bei 4,1 Prozent.

Ökonomen hatten mit einem Aufholeffekt am US-Jobmarkt gerechnet, nachdem die Wirbelstürme im Oktober und September die Statistik stark durcheinander gewirbelt hatten.

Neben dem US-Arbeitsmarktbericht wird eine halbe Stunde nach Handelseröffnung noch der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan für Dezember veröffentlicht. Hier rechnet der Markt mit einem Stand von 99,9 nach zuvor 98,5.

Gestützt wird die Stimmung auch von klar besser als gedacht ausgefallenen Konjunkturdaten aus China und Japan. In Japan wurde das BIP-Wachstum für das dritte Quartal auf plus 0,6 von plus 0,3 Prozent nach oben revidiert. In China sind die Exporte wie auch die Importe im November stärker gestiegen als erwartet.

Positiv dürfte sich auch der abgewendete "Government Shutdown" auswirken. Allerdings wurde das Problem lediglich aufgeschoben, denn der Senat stimmte für eine Verlängerung bis zum 22. Dezember. Damit hat der Kongress zwei Wochen Zeit, um im Haushaltsstreit einen Kompromiss mit US-Präsident Donald Trump zu finden.

Blicke sind schon auf die US-Notenbank gerichtet

Übergeordnet schauen die Anleger bereits auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank in der nächsten Woche. Dabei ist die dritte Erhöhung in diesem Jahr bereits fest eingepreist. Viel wichtiger ist für die Marktstrategen der Raiffeisen Bank International allerdings die Frage, ob sich der Pfad der Leitzinsprojektion der FOMC-Mitglieder verschiebt. Im September hatten diese für das kommenden Jahr drei Zinsschritte als wahrscheinlich erachtet sowie drei weitere Anhebungen im Jahr 2019. Eine Reduktion dieser Zahlen würde mit großer Wahrscheinlichkeit am Markt als "taubenhaftes" Signal gedeutet.

Der Dollar baut seine jüngsten Gewinne noch weiter aus. Im Gegenzug fällt der Euro auf 1,1758 Dollar zurück, nach Ständen um 1,1780 Dollar am Vorabend. Die US-Arbeitsmarktdaten rufen nur eine geringe Reaktion am Devisenmarkt hervor. Die Dollar-Stärke wird derzeit getragen von der abgewendeten Haushaltssperre, der Hoffnung auf eine rasche Einigung bei der US-Steuerreform und der in der nächsten Woche erwarteten Zinserhöhung durch die US-Notenbank. Auch zum Yen legt der Greenback kräftig zu. Der Dollar klettert hier auf 113,34 Yen, nach 112,50 Yen am Vortag.

Der Goldpreis gibt mit den Daten dagegen kurzzeitig leicht nach. Die weiterhin sehr robuste Verfassung des Arbeitsmarktes deutet darauf hin, dass der Zinserhöhungszyklus in den USA auch im kommenden Jahr anhält. Im Anschluss kann das Edelmetall die Abgaben aber rasch wieder aufholen und liegt aktuell mit 0,1 Prozent im Plus bei 1.248 Dollar je Feinunze.

Kräftig nach oben geht es dagegen mit den Ölpreisen. Starke Ölimportdaten aus China beflügeln hier das Sentiment. Diese lagen im November bei 9 Millionen Barrel pro Tag, nach 7,3 Millionen Barrel im Oktober. "Damit dürfte China die USA dieses Jahr als größten Öl-Importeur verdrängen", so Rohstof-Analyst Giovanni Staunovo von UBS Wealth Management. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 1,7 Prozent auf 57,63 Dollar. Für Brent geht es ebenfalls um 1,7 Prozent auf 63,24 Dollar nach oben.

Wenig Bewegung gibt es nach den Arbeitsmarktdaten auch bei den US-Anleihen. Die Rendite der zehnjährigen Papiere steigt um einen Basispunkt auf 2,37 Prozent.

American Outdoor Brands leiden unter Smith & Wesson

Unter den Einzelwerten stehen einmal mehr Geschäftszahlen im Fokus. So brechen die Titel von American Outdoor Brands vorbörslich um 16 Prozent ein. Die Muttergesellschaft des Handfeuerwaffenherstellers Smith & Wesson leidet unter dessen schwachen Zahlen. Smith & Wesson verbuchte einen 90-prozentigen Absturz des Nettoergebnisses im zweiten Quartal 2017/18.

Forescout Technologies erhöhen sich um 8 Prozent. Das auf Sicherheit im Zusammenhang mit dem Internet der Dinge spezialisierte Unternehmen verringerte seinen Verlust im dritten Quartal auf Jahressicht deutlich.

Cloudera legen ebenfalls um 8 Prozent zu, nachdem die Software-Gesellschaft Umsätze und Ergebnis über Markterwartungen im dritten Quartal ausgewiesen hatte.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/smh

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December 08, 2017 09:11 ET (14:11 GMT)

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