Alt 07.12.17, 16:39
Standard Wall Street vor Arbeitsmarkt und "Government Shutdown" kaum verändert
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street tritt am Donnerstag kurz nach der Eröffnung weitgehend auf der Stelle. Im Vorfeld des am Freitag auf der Agenda stehenden US-Arbeitsmarktberichts für November halten sich die Investoren mehrheitlich an der Seitenlinie. Zudem droht erneut die Stilllegung der US-Regierung wegen fehlender Haushaltsmittel, vor der US-Präsident Donald Trump am Mittwoch explizit gewarnt hatte. Dazu kommen die Unsicherheiten im Nahen Osten, nachdem die US-Regierung Jerusalem am Vortag als Hauptstadt von Israel anerkannt hatte.

Der Dow-Jones-Index verliert 0,1 Prozent auf 24.127 Punkte. Der S&P-500 notiert kaum verändert und für den Nasdaq-Composite geht es um 0,2 Prozent nach oben.

"Wir haben derzeit wunderbaren Rückenwind für den Markt durch starke Unternehmensergebnisse und eine gut laufende Konjunktur, doch die politischen Entwicklungen sorgen für Unsicherheit", sagt Analyst Eric Wiegand von U.S. Bank Private Wealth Management. "Und die Gefahr des 'Government Shutdown' macht wirklich Sorgen", ergänzt der Teilnehmer.

Blicke auf den US-Arbeitsmarktbericht gerichtet

Die vorbörslich veröffentlichten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe haben genau die Erwartungen getroffen. Diese rufen nur einen Tag vor Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts für November aber kaum Interesse hervor. Ökonomen erwarten für November einen Aufholeffekt am US-Jobmarkt, nachdem die Hurrikans im Oktober und September die Statistik noch stark durcheinander gewirbelt hatten. Die Volkswirte prognostizieren, dass 195.000 zusätzliche Stellen geschaffen worden sind. Bei den Löhnen dürften sich die moderaten Steigerungen fortsetzen. Aus der Sicht der Fed sollte das ausreichen, um die angepeilte Zinserhöhung in der nächsten Woche vorzunehmen.

Eine Zinserhöhung der US-Notenbank um weitere 25 Basispunkte in der kommenden Woche ist am Markt bereits fest eingeplant. An den Terminmärkten ist ein solcher Schritt zu über 90 Prozent eingepreist. Es wäre die dritte Straffung der Geldpolitik in diesem Jahr. Zuletzt hatte die Fed im Juni ihren Leitzins um 25 Basispunkte erhöht.

Dollar neigt weiterhin zur Stärke

Der Dollar baut seine jüngsten Gewinne noch leicht aus. Der Euro fällt im Gegenzug auf 1,1794 Dollar, nachdem er im Tagestief schon bis auf 1,1776 Dollar gefallen war. Im späten US-Handel am Vortag hatte er noch klar über der Marke von 1,18 Dollar gelegen. Die Aussicht auf eine baldige Umsetzung der US-Steuerreform und die vom Markt erwartete Zinserhöhung der US-Notenbank in der kommenden Woche stützen den Greenback.

Die Ölpreise erholen sich leicht von den Vortagesabgaben, ausgelöst durch die wöchentlichen US-Lagerdaten. Zwar ging es mit den Rohöllagerbeständen nach unten, allerdings sind die Vorräte bei Benzin und Destillaten deutlich gestiegen, so dass Marktteilnehmer lediglich von Umschichtungen der US-Bestände von Erdöl in Verarbeitungsprodukte sprachen. "Es handelt sich lediglich um eine technische Erholung", so Eugen Weinberg, Leiter des Rohstoff-Research der Commerzbank. Ein Fass der US-Sorte WTI verteuert sich um 0,7 Prozent auf 56,34 Dollar. Für Brent geht es um 0,7 Prozent auf 61,65 Dollar nach oben.

Der Goldpreis leidet weiter unter dem starken Dollar. Der Preis für die Feinunze reduziert sich um 0,7 Prozent auf 1.255 Dollar und liegt damit auf dem niedrigsten Stand seit Ende Juli. Dagegen bauen die US-Anleihen ihre Vortagesgewinne weiter aus, auch vor dem Hintergrund der bestehenden politischen Unsicherheiten. Die Rendite zehnjähriger Papiere verliert 2 Basispunkte auf 2,32 Prozent.

GE baut Stellen in der Energiesparte ab

Der Mischkonzern General Electric (GE) wird wegen des schwierigen Energiegeschäfts rund 12.000 Stellen in der Sparte GE Power streichen. Zusammen mit anderen 2017 angekündigten Maßnahmen soll dies die Kosten von GE Power 2018 um 1 Milliarde Dollar drücken, wie das Unternehmen mitteilte. GE will die Konzernkosten 2017 und 2018 insgesamt um rund 3,5 Milliarden Dollar reduzieren. GE Power stelle sich mit dem Schritt auf die schwierigen Rahmenbedingungen am traditionellen Energiemarkt weltweit ein. Überkapazitäten haben zu deutlichen Einbußen bei Produkten und Dienstleistungen geführt. Zudem wachse der Markt für erneuerbare Energien. Die GE-Aktie zeigt sich mit einem Minus von 0,1 Prozent.

Die Broadcom-Aktie legt um 2,6 Prozent zu, nachdem der Halbleiterkonzern im vierten Quartal besser als erwartet abgeschnitten hat. Die Gesellschaft erhöhte zudem die Zwischendividende. Für die Titel von Lululemon Athletica geht es um 6,3 Prozent nach oben. Der Yoga-Bekleidungshersteller wartete mit besser als prognostiziert ausgefallenen Geschäftszahlen auf.

Die Papiere von Tailored Brands schießen um 12 Prozent nach oben. Der Modekonzern hatte nach Börsenschluss mit einem 30-prozentigen Gewinnanstieg im dritten Quartal die Analysten überrascht. Ergebnis und Umsatz fielen stärker als erwartet aus.

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December 07, 2017 09:45 ET (14:45 GMT)

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