Alt 06.12.17, 11:00
Standard Deutliche Abgaben - Starker Yen drückt Tokio 2% ins Minus
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SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Kräftige Verluste haben die Börsen in Ostasien zur Wochenmitte verzeichnet. Vor allem Abgaben bei den Technologie- und Minenwerten drückten laut Händlern die Indizes in negatives Terrain. Letztere würden auch von nachgebenden Rohstoffpreisen belastet.

Auf die Stimmung drückte zudem die politische Unsicherheit. Die geplante Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt von Israel durch die US-Regierung könne für eine Krise im Nahen Osten sorgen, heißt es. Daneben soll auch die US-Botschaft nach Jerusalem verlegt werden. Alle ausländischen Botschaften sind bislang in Tel Aviv angesiedelt. Der Status von Jerusalem ist einer der größten Streitpunkte im Nahost-Konflikt.

Dazu kam, dass die Euphorie über die US-Steuerreform an der Wall Street mittlerweile wieder verfliegt. Es werden Zweifel laut, wie die Steuerreform die aktuell starke Wirtschaft in den USA und die nahezu herrschende Vollbeschäftigung noch antreiben soll. Zudem dürften die geplanten Steuersenkungen bereits eingepreist sein.

Yen als sicherer Hafen gesucht

Das stärkste Minus wies die Börse in Tokio auf, wo es für den Nikkei-225 um 2 Prozent bzw 445 Punkte auf 22.177 Punkte nach unten ging. Es war der größte Punkteverlust in diesem Jahr. Laut Börsianern sorgte vor allem der starke Yen für Verkaufsdruck. Er dürfte Zulauf angesichts der politischen Entwicklung erhalten haben. Der Dollar kostete zuletzt 112,03 Yen, nach 112,60 Yen im frühen Tageshoch und Ständen über 113 zu Beginn der Woche. Dies belastete vor allem japanische Exportwerte. So ging es für Mazda um 1,8 Prozent nach unten, Toyota reduzierten sich um 1,7 Prozent und Sony gaben um 3,1 Prozent nach.

In Festlandchina geht es für den Schanghai-Composite um 0,3 Prozent auf 3.294 Punkte abwärts. An der Börse in Sydney verzeichnete der S&P/ASX 200 nach schwächer als erwartet ausgefallenen BIP-Daten ein Minus von 0,4 Prozent. Die beiden Index-Schwergewichte Rio Tinto und BHP Billiton fielen um 2,5 bzw. 2,0 Prozent, besonders belastet von den sinkenden Rohstoffpreisen. Dagegen stützte die leichte Erholung bei den zuletzt gebeutelten Bankenwerten. Westpac Banking legten um 0,5 Prozent zu und die Aktien der Australia New Zealand Banking Group (ANZ) verbesserten sich um 0,7 Prozent.

Korrektur bei Technologiewerten geht weiter

In Hongkong ging es für die Technologiewerte weiter nach unten. Vor diesem Hintergrund gab der Hang-Seng-Index im späten Handel um 1,8 Prozent nach. Die jüngste Korrektur der Technologiewerte "ist gesund und kein Zeichen für eine Veränderung der fundamentalen Daten", sagte Aktien-Stratege Paul Kitney von Daiwa Capital Markets. In Hongkong fielen Sunny Optical um 11,6 Prozent, und die Aktie von AAC Technologies gab um 7,0 Prozent nach. In Tokio fielen Alps Electric um weitere 3,2 Prozent.

In Seoul reduzierte sich der Kospi um 1,4 Prozent, belastet von Abgaben bei Index-Schwergewicht Samsung. Die Aktie verzeichnete ein Minus von 2,4 Prozent. In Taiwan fiel der Taiex um 1,6 Prozent zurück und markierte den schwächsten Handelstag in diesem Jahr.

Ölpreise mit leichten Abgaben

Die Ölpreise reagierten mit leichten Abgaben auf die wöchentlichen US-Lagerdaten des American Petroleum Institut (API). Hier leerten sich die Öllager um 5,5 Millionen Barrel, wogegen bei den Benzinvorräten eine überraschend starke Zunahme um 9,2 Millionen Barrel verzeichnet wurde. Mit Spannung wird nun auf die offiziellen Lagerdaten am Nachmittag gewartet. Hier gehen Analysten von einem Rückgang beim Rohöl von 2,4 Millionen Barrel aus. Die Benzinvorräte werden mit einer Zunahme von 1,7 Millionen Barrel erwartet.

Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 57,45 Dollar, für Brent ging es um 0,2 Prozent auf 62,73 Dollar nach unten.

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December 06, 2017 03:10 ET (08:10 GMT)

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